Witten. Das Flutlicht-Duell zwischen SV Herbede und SV Bommern verspricht am Freitag viel Spannung. Einem Trainer passt der Termin aber nicht in den Kram.

Das Bezirksliga-Derby zwischen dem SV Herbede und dem SV Bommern birgt eine Menge Brisanz und Spannung. Die Flutlicht-Atmosphäre verpasst dem Match auf dem Herbeder Sportplatz am Freitagabend um 19.30 Uhr (Herbeder Sportplatz) noch eine ganz besondere Würze.

Der Spielplan der Bundesliga hatte großen Einfluss auf den Spieltermin am Freitagabend. Am Sonntag trifft der VfL Bochum bekanntlich auf den FC Bayern München, und das wollen sich die Wittener Bezirksliga-Kicker nicht entgehen lassen. Herbedes Trainer Maik Kortzak erklärt: „Bei uns spielen viele Bochumer Fans, die ins Ruhrstadion wollen. So entsteht kein Interessenkonflikt.“

SV Bommerns Trainer will den Rhythmus nicht verlieren

Sein Bommeraner Gegenüber Niklas Müllers ergänzt: „Viele meiner Leute sind auch froh, wenn sie ein freies Wochenende haben und sind auch heiß, bei so einer Atmosphäre Fußball zu spielen. Mir persönlich passt der Termin überhaupt.“ Müllers bringt gute Gründe vor: „Dadurch geht unser gewohnter Rhythmus verloren. Ich bevorzuge daher drei Trainingseinheiten und ein Spiel am Sonntag.“

Die Gastgeber haben eine ziemlich harte Zeit hinter sich. Sie verloren die letzten drei Punktespiele und kassierten dabei 16 Gegentreffer, davon allein sieben am letzten Sonntag in Huckarde. Da ist für Maik Kortzak auch der 8:0-Pokalsieg bei Langendreer 07 am Dienstag nur ein schwacher Trost, auch wenn er sich über die vielen Treffer freute: „Unser grundsätzliches Problem sind die vielen individuellen Fehler.“

Bei der Mannschaft von Trainer Niklas Müllers (li.) lief es zuletzt richtig gut. Mit einem Sieg im Derby könnte der SV Bommern auf den sechsten Tabellenplatz springen.
Bei der Mannschaft von Trainer Niklas Müllers (li.) lief es zuletzt richtig gut. Mit einem Sieg im Derby könnte der SV Bommern auf den sechsten Tabellenplatz springen. © FUNKE Foto Services | Pollklaesener

Beim SV Herbede empfehlen sich alle und keiner für einen Stammplatz

Diese kann er auch durch wechselndes Personal nicht abstellen: „Das geht durch die Bank und verteilt sich auf viele Köpfe, da können wir aufstellen, wen wir wollen. In Prinzip hat sich jeder und auch keiner einen Platz in der Startelf verdient.“ Die Flut an geschossenen Böcken können man nur durch Konzentration über die gesamte Spielzeit eindämmen.

Niklas Müllers will sich durch die klaren Herbeder Niederlagen nicht täuschen lassen: „Besonders das 1:7 in Huckarde will ich nicht überbewerten. Wenn die Westfalia in Fahrt kommt, dann kann das schon mal passieren. Das wird anderen Teams auch noch widerfahren. Das ist für den Freitagabend wohl nicht mehr relevant, sondern ist für Herbede ein Anlass, sich besonders reinzuhängen.“

Die letzten Begegnungen zählen nicht mehr

Beide Trainer sind ohnehin überzeugt, dass es nicht mehr zählt, was einmal gewesen ist. Am Freitagabend werde die Tagesform über Sieg oder Niederlage entscheiden. Auch das Stadtmeisterschafts-Endspiel, das Bommern im Elfmeterschießen gewann, will Kortzak ebenfalls nicht als Maßstab nehmen, denn zu dem Zeitpunkt befanden sich noch beide Mannschaften mitten in der Vorbereitung: „Ich muss aber anerkennen, dass Niklas seiner Mannschaft einen neuen Stil beigebracht hat.“

Die Bommeraner sind zwar momentan die stärkste Wittener Elf in der Bezirksliga, doch für Niklas Müllers hat das momentan wenig Aussagekraft. Sein Team habe aber seine Ansprüche gut umgesetzt: „Es entspricht meiner Idee vom Fußball, dass wir intensiv zur Sache gehen und auch dynamischer agieren. Das Ergebnis sind viele gewonnene Zweikämpfe, durch die wir die Spiele entschieden.“

Beide Mannschaften gehen fast in Bestbesetzung ins Derby

Eine zu dünn besetzte Bank wird das Derby auf keinen Fall entscheiden, denn die Ausfälle halten sich auf beiden Seiten in Grenzen. Die Herbeder werden wohl auf Connor Drathen verzichten müssen, und Florian Schwarz ist noch im Urlaub. Beim SV Bommern stehen die erkrankten David Pape und Fabio van den Borg noch auf der Kippe.

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