Witten. Der SV Bommern setzt sich im Derby mit 3:0 beim TuS Heven durch. Das Spiel hatte viel Feuer - die Hevener waren erst sauer, am Ende aber auch unzufrieden.

Bei ungemütlichen 13 Grad und Regen stieg in der Bezirksliga das Witten-Derby zwischen dem TuS Heven und dem SV Bommern. Trotz des schlechten Wetters waren einige Anhänger beider Teams vor Ort, und die überdachte Tribüne in Heven war gut gefüllt. Das Team von Bommerns Coach Niklas Müllers fand besser ins Spiel und belohnte sich direkt mit dem 1:0 (2.) durch Top-Torjäger Jonas Müller, der sein siebtes Saisontor erzielte.

Der Angreifer stand beim Abspiel nach Ansicht der Gasteber im Abseits. Die Hevener waren nach Schlusspfiff sauer. „Unser Matchplan ging durch das Abseitstor komplett verloren. Das war ganz klar drei Meter Abseits, das hat sogar die gegnerische Truppe gesagt. Es spricht Bände, wenn die eine Mannschaft 3:0 gewinnt und sich trotzdem über die Schiedsrichterin beschwert“, echauffierte sich Heven-Coach Maik Knapp.

TuS Heven: Coach Knapp mit Kritik am Fußballkreis

Darüber hinaus ging der 37-Jährige mit dem Fußballkreis hart ins Gericht: „Ich bin sauer, weil wir dem Kreis extra gesagt haben, dass wir gerne ein ganzes Gespann gehabt hätten. Wenn Vereine das fordern, dann sollte das auch klappen.“

Fußball Herren Bezirksliga TuS Heven gegen SV Bommern in Witten
Kubilay Turgut (re.) kommt hier an Fabio van den Borg vorbei - der TuS Heven blieb gegen den SV Bommern am Ende aber ohne Torerfolg. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Knapp 15 Minuten vor der Halbzeit besorgte Jonas Köntker per Kopfball nach Ecke das 2:0. Angedeutet hatte sich das zu diesem Zeitpunkt nicht, aber sogar das dritte Tor war noch vor der Pause drin: David Pape hatte nach aus aussichtsreicher Freistoß-Position die Möglichkeit, auf 3:0 zu stellen, aber Heven-Keeper Kevin Wirges parierte stark. Der TuS schwamm vor der Halbzeit mächtig und war mit dem 0:2 zur Pause gut bedient.

Spruchwechsel an der Seitenlinie

Das Feuer auf beiden Seiten kam im Wittener Bezirksliga-Derby auch nicht zu kurz. Gerade an der Seitenline wurde das ein oder andere Wort gewechselt. „Hör auf, Gelb für meinen Spieler zu fordern”, sagte Müllers zu Knapp. Die beiden Trainer lebten das Feuer an der Seitenlinie vor. „Das macht ein Derby mit Sicherheit auch aus. Weil wir vorne lagen, war uns aber auch klar, dass uns jedes Duell an der Seitenlinie in die Karten spielt. Ich glaube, dass Maik und ich das alles mit dem gebührenden Respekt getan haben. Wichtig war, dass wir uns am Ende die Hand geben und in die Augen schauen konnten“, so Müllers.

Auch interessant

Nach der Pause ging es weiter wie davor. Gefährliche Chancen gab es größtenteils nur auf Seiten Bommerns. Das sah Knapp anders: „Ich finde, dass wir besser aus der Halbzeit kamen und viel, viel stärker als Bommern waren.“ Nach dem Seitenwechsel hatte der TuS-Trainer gleich drei personelle Änderungen vorgenommen.

Dann kam wieder Jonas Müller: Der Mann des Tages besorgte nach starkem Solo den 3:0-Endstand für die Grün-Schwarzen (66.) und erzielte gleichzeitig sein achtes Saisontor. Kurze Zeit später musste der 25-Jährige allerdings angeschlagen runter. Die Hevener waren in der Folge bemüht, aber es fehlte ihnen an Durchschlagskraft. Besonders vor Hevens Leander Dreßel und Kapitän Mario Djordic hatte Müllers die Seinen noch eindringlich gewarnt. Der TuS-Mannschaftskapitän blieb in der ersten Hälfte aber weitergehend blass, und Dreßel kam erst zur zweiten Hälfte.

Bommerns Trainer erleichtert: „Befreiend und motivierend“

Bommerns Trainer war nach dem Spiel erleichtert: „Es ist befreiend und motivierend für die kommenden Wochen, dass wir hier heute gewonnen haben. Es war vor allem wichtig, heute so souverän zu spielen, weil wir uns gegen Altenbochum und Linden nicht belohnt haben.“ Es sei ein „geiles Gefühl“, im Derby verdient 3:0 gewonnen zu haben. Am kommenden Sonntag geht es gegen den TuS Hattingen. Danach steigt das nächste Derby gegen den SV Herbede und danach geht es für Bommern zu Müllers‘ Ex-Verein Weitmar 45.

Auch interessant

Auf der anderen Seite dagegen herrschte nach dem Abpfiff Tristesse. Sechs Punkte aus neun Spielen: Das hat sich Maik Knapp definitiv anders vorgestellt: „Bei uns herrscht derzeit eine riesige Unzufriedenheit. Wir wussten, dass es mit dem Umbruch, den wir im Sommer vollzogen haben, schwierig wird, aber wir haben uns schon ein paar Punkte mehr ausgemalt.“

TuS: Wirges; Bosco (46. Turgut), Lübke, Demirtas (46. Osma), Tumbul (46. Dreßel), Pechlivanis, Rama (62. Schoska), Djordic, Kouatche, Sonna Nanfack, Buth.

SVB: Gantowski; van den Borg (65. Hebeler), Köntker, Fabis, D. Mathea (85. Becker), Zöllner, S. Mathea, Castillo (90.+4 Marzok), Denz, Pape (90.+5 Poell), Müller (68. Nukicic).

Torfolge: 0:1 Müller (2.), 0:2 Köntker (31.), 0:3 Müller (68.).

Weitere Berichte aus dem Lokalsport in Witten lesen Sie hier!

Auch interessant