Witten. Die Drachenboot-Regatta hat einen enormen Spaß-Faktor. Bei den „Days of Thunder“ des KC Witten war aber auch der sportliche Aspekt bemerkenswert.
Jahr für Jahr sorgen sie für Spektakel am und auf dem Wasser: Die Drachenboot-Regatten des KC Witten haben einen immensen Spaß-Faktor. Bei den „Days of Thunder“ auf der Ruhr war am Wochenende aber auch der sportliche Aspekt bemerkenswert, und Spannung war in jedem Rennen angesagt.
Der Zeltplatz auf den Ruhrwiesen bot den Besuchern teils ein kunterbuntes Bild. Viele der teilnehmenden Mannschaften hatten sich richtig ins Zeug gelegt, um ihre Parzellen zu Blickfängen zu machen. Die Los Avernos ließen mit bunten Blumen und Accessoires die 70-er-Jahre und die Flower-Power-Generation wieder auferstehen, Alo AHE hatte sich mit einem riesigen Grill und der Tiki-Bar als Selbstversorger eingerichtet. Einen mit Skeletten geschmückten Schrein machten die „Dia de los Muertos“ zu ihrem Markenzeichen, während die Ab-Nö Taucher einen Lkw-Aufleger zu ihrem Zuhause umbauten.
Der Freitagsregen bescherte dem KC Witten reichlich Matsch
So schon wie das alles beim sonntäglichen Sonnenschein aussah, so schwierig gestaltete sich der Aufbau am Freitag. Die Club-Pressesprecherin Jule Dominik berichtete: „Es hatte noch furchtbar geregnet. Die Lagerparzellen, aber auch die Zelt- und Parkplätze, waren so matschig, dass die Autos steckenblieben.“ Mit einem Traktor und einem Anhänger halfen die Kanuten aus. Das galt auch noch für den Sonntag, sodass die Abreise etwa länger dauerte.
Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch. Spätestens beim Konzert der Band „Partyinferno“ am Samstagabend dachte niemand mehr daran, dass man sich beim Tanzen schmuddelige Füße holen könnte. Am Sonntagmorgen waren auf vielen Tischen noch die Reste der Vorabend-Party zu sehen. Bei anderen ging es schon wieder richtig rund, und man brachte sich mit Musik und Spielen wieder in Wettkampfstimmung.
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Die Entscheidung fiel einige Male am Bildschirm
Auf dem Wasser wurde es aber ernst. Schon in den Vorläufen gab es enge Entscheidungen, sodass die Rennleitung gefragt war. Dort wertete ein Team die Zielfotos aus, und oft genug dauerte die Auswertung etwas länger. Bertram Lange erklärt: „Am Ende zählt, welcher Drachen-Bart am ehesten die Ziellinie überquerte. Da geht es manchmal um Millimeter.“
Da die Rennergebnisse so knapp waren, musste ein Rennen mit zwei Stechen angesetzt werden, weil jeweils zwei Boote punktgleich waren und auch die gleichen Platzierungen geholt hatten. Die Lohmann Steel-Dragons lagen um eine halbe Haaresbreite vor UDF Next Level und kamen ins kleine Finale. Die Bosch Drachen qualifizierten sich gegen die Wave Rocker aus Hannover für den Endlauf. Dieses eingeschobene Rennen sorgte auch dafür, dass der KC Witten noch die Hunderter-Marke knackte, da ursprünglich nur 99 Rennen auf dem Programm standen.
Das Niveau der Rennen steigt von Jahr zu Jahr
Die spannenden Rennen waren auch für Moderator Klaus „Latti“ Schulte-Ladbeck sehr anstrengend. Er fieberte bei jedem Lauf mit, und gerade auf den letzten Metern brachten die knappen Entscheidungen seine Stimmbänder gehörig in Wallung. Die Stimme war daher am Sonntag etwas rauer als am Samstag, doch er fand bis zum Endlauf die richtigen Worte.
Da „Latti“ alle Läufe gesehen hatte, konnte er ein zuverlässiges sportliches Fazit ziehen: „Gerade die Mannschaften, die schon öfter dabei waren, fuhren schon auf einem sehr hohen Niveau. Da konnte man oft keinen Unterschied zu den Sportbooten sehen.“ Die „Trinkerbells“ um KCW-Pressesprecherin Jule Dominik ließen sogar ein Sportboot ganz knapp hinter sich.
Der HSV Herbede gewinnt die Fun-Klasse
Grundsätzlich fahren die Sportboote aber schon auf einem ganz anderen Level. Daher haben sich die Red Dragons aus Mülheim zu einer sehr fairen Geste entschieden. Bertram Lange lobte: „Die Dragons erreichten zwar das Finale, wären aber auch so haushoch überlegen gewesen, dass sie sich entschlossen, außer Konkurrenz zu fahren. Somit hatten die anderen eine Chance, einen ersten Preis zu holen.“
Der Sieg ging daher an die Stiepel Vikings, die im Endlauf die Thunder Drags Allstars und die Bosch Drachen hinter sich ließen. Die Trinkerbells and Friends konnten ihren Vorjahressieg bei den Damen wiederholen. Sie bezwangen im Endlauf „Das Leben ist kein Wunschkonzert“, die JD-Neuhaus Pearl-Dragons und die Champussis. Die Herbeder Handballer feierten als „HSV - die 10. Mission“ einen viel umjubelten Sieg in der Fun-Klasse. Auf den Plätzen folgten die JD Neuhaus Dragons, die Pottnieten 69 und die Abnö-Taucher.
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Die Sieger
Bei den „Days of Thunder“ gibt‘s viele Gewinner. Bei den Fun-Teams haben gwonnen: HSV - die 10. Mission (Platz 1), JD Neuhaus Dragons (2), Pottnieten 69 (3), Ab-Nö Taucher (4). Die Siegerinnen der Damen-Teams: Trinkerbells and Friends (1), Das Leben ist kein Wunschkonzert (2), JD-Neuhaus Pearl-Dragons (3), Champussis (4). Die Gewinner in der Kategorie Fun Sport & Sport Teams: Stiepel Vikings (1), ThunderDrags Allstars (2), Rail Dragons (3), Bosch Drachen (4).
Den Preis fürs beste Outfit nehmen die Wittener Wattwürmer mit nach Hause, den Campsite-Pokal die Los Avernos. In Sachen Performance liegt Fluch aus der Karibik vor Tutti Frutti. Weiter geht‘s dann am Samstag, 29. Juni, mit den School Dragon Battles.
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