Witten. Eine Mannschaft hat beim Drachenboot-Cup bislang noch keines der 24 Rennen verpasst. Warum der Name des Teams auf einem Missverständnis beruht.

Eine Wittener Mannschaft hat noch keines der 24 Drachenboot-Rennen des KC Witten verpasst. Der Name des Teams mit Wurzeln in der evangelischen Gemeinde in Herbede beruht auf einem Missverständnis, doch das ist mittlerweile völlig egal. Die Wikinger von „Ewig jubelt Hägar“ fühlen sich nun auch in einem chinesischen Boot zu Hause.

Andreas Böhm ist ein Mann der ersten Stunde. Als der Kanu-Club Witten seinerzeit zum ersten Mal ein Drachenboot-Rennen veranstaltete, war er sofort Feuer und Flamme: „Bei so einem neuen Wettbewerb wollten wir natürlich dabei sein. Die Mannschaft war schnell zusammengestellt, aber es fehlte noch ein Name.“

Der Comic-Wikinger Hägar steht bei der Namensgebung der Wittener Pate

Damals wusste man noch gar nicht, was ein Drachenboot ist. „Wir dachten, das hätte was mit Wikingern zu tun. Daher haben wir uns „Ewig jubelt Hägar“ genannt.“ Als man dann herausfand, dass die Boote ihren Ursprung in China haben, dachte man aber nicht im Traum daran, die beliebte Comic-Figur wieder aus dem Namen zu streichen.

Die Mitglieder der Mannschaft sind leicht zu identifizieren. Seit dem ersten Mal lässt Andreas Böhm T-Shirts drucken, die immer wieder andere Motive haben. Diese markieren auch das Lager der Wikinger-Truppe, sodass man genau weiß, wo die Hägar-Jünger zu finden sind.

Vor zwei Jahren lachte ihnen die Sonne: Sarah, Ralf und Charleen (von li.) von der Crew „Ewig jubelt Hägar“ hatten ihren Spaß auch in den Pausen zwischen den Rennen. Das Team der evangelischen Jugend Herbede gehört zum festen Inventar des beliebten Wettbewerbs beim KC Witten.
Vor zwei Jahren lachte ihnen die Sonne: Sarah, Ralf und Charleen (von li.) von der Crew „Ewig jubelt Hägar“ hatten ihren Spaß auch in den Pausen zwischen den Rennen. Das Team der evangelischen Jugend Herbede gehört zum festen Inventar des beliebten Wettbewerbs beim KC Witten. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Die Schokokuss-Maschine ist ein Markenzeichen des Teams

Auch die Schokokuss-Wurfmaschine ist mittlerweile zu einer festen Institution geworden, berichtet Andreas Böhm: „Wir laufen mit dem Ding durch das Mannschaftslager und beschießen die anderen Teilnehmer mit Schokoküssen, die sie auffangen müssen. Am besten natürlich mit dem Mund.“

Böhm erinnert sich noch gut an die erste Auflage des Drachenboot-Rennens vor 24 Jahren: „Da waren vielleicht knapp über zehn Boote dabei. Die rennfreien Teilnehmer saßen am Ruhrufer und haben die Rennen beobachtet. Heute ist das ja ein richtiges Spektakel.“

Eine Finalteilnahme war der bislang größte Erfolg

Andreas Böhm ist der einzige, der aus der ersten Hägar-Besatzung übrig geblieben ist: „Jetzt habe ich zwar schon die 50-er-Grenze geknackt, aber der Spaß ist ungebrochen.“ Es fällt ihm auch nicht schwer, genügend Mitstreiter zu finden: „Beim Rennen gehören 20 Leute zum Team, doch wir brauchen auch Ersatzleute.“ Mittlerweile besteht die Crew nicht nur aus den Herbeder Evangelen: „Es ist ein bunt gemischter Haufen, da schauen wir sicher nicht mehr auf die Konfession.“

Der größte Erfolg von „Ewig jubelt Hägar“ war eine Teilnahme am Endlauf vor einigen Jahren. Böhm hat aber trotzdem Ziele für das bevorstehende Wochenende: „Wir wollen die Vorläufe überstehen. Dafür muss man nicht nur Kraft in den Armen haben, man braucht auch ein bisschen Glück bei der Auslosung der Gegner.“

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