Witten. Beim TuS Heven muss eine schwierige Entscheidung getroffen werden. Und der SV Bommern freut sich auf den verhinderten Zugang. Eine Zwischenbilanz.
Nach der Hälfte der Bezirksliga-Saison sind die Trainer der heimischen Vereine zwar nicht überbordend begeistert, doch von Unzufriedenheit gibt es auch keine Spur. Der SV Herbede führt das Wittener Trio auf dem fünften Platz an, gefolgt vom TuS Heven auf dem sechsten Rang. Der SV Bommern steht zwar auf einem Abstiegsplatz, hat aber noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.
Für Jan Kastel ist es natürlich ein kleiner, aber feiner Erfolg, dass sein Team die beste Wittener Mannschaft der Hinrunde ist. Die acht Siege in 15 Spielen haben seinem Team 24 Punkte gebracht.
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Bislang haben die Herbeder nicht einmal Remis gespielt, und viele Begegnungen waren richtige Torspektakel. Am eindrucksvollsten ist dem Trainer das 4:3 in Günnigfeld in Erinnerung geblieben: „Der Siegtreffer durch Vincent Holthaus weit in der Nachspielzeit und die drei Punkte sind für mich das Highlight der Hinserie.“
SV Herbede empfängt die Top-Teams der Liga in der Rückrunde
Der Herbeder Trainer schaut aber nicht nur auf diese Saison, sondern beurteilt lieber die langfristige Entwicklung: „In Herbede geht es seit dreieinhalb Jahren nach oben. Wir sind ja erst im letzten Jahr aufgestiegen und sind in einem Prozess, der noch nicht beendet ist.“
Dazu gehört natürlich auch, dass Jan Kastel seit dieser Saison mit Maik Kortzak einen zweiten Trainer an seiner Seite hat, und dieses Duo sich auch noch auf Co-Trainer Leon Ferber verlassen kann. Für Kastel ist diese Konstellation ein Glücksfall: „Wir harmonieren sehr gut, und es gibt nie Unstimmigkeiten.“
Der fünfte Platz scheint momentan das Maß aller Dinge zu sein, da der Tabellenvierte SC Weitmar 45 schon sieben Punkte entfernt ist. Kastel sagt aber: „Die Neuzugänge sind nun eingespielt. Die Top-Drei der Liga kommen in der Rückrunde zu uns, und so haben wir die Möglichkeit, aufzuholen.“
TuS Heven deutete immer wieder das Potenzial an, war aber nicht konstant genug
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Mit einer ähnlichen Einstellung geht auch der Hevener Trainer Maik Knapp in die Rückrunde.
Der sechste Rang mit 23 Punkten sei im Prinzip ein ordentliches Ergebnis für die Blau-Weißen, denn es lief in einigen Dingen nicht wirklich rund: „Ich konnte an den ersten zehn Spieltagen nicht ein einziges Mal die gleiche Mannschaft aufbieten, weil immer wieder Leute verletzt oder krank waren. Das merkte man dann in vielen Situationen auf dem Feld.“
Maik Knapp ist sich sicher: „Die Mannschaft kann deutlich mehr und hat das auch in dieser Hinserie schon gezeigt.“ Da fällt ihm natürlich sofort der 3:1-Heimerfolg über Blau-Gelb Schwerin ein, als die Hevener dem Herbstmeister nicht den Hauch einer Chance ließen: „Ohnehin zeigten wir gegen die Top-Mannschaften immer ganz starke Spiele, auch wenn wir nicht immer gewannen.“
Dafür gab es aber auch immer wieder Einbrüche. Das jüngste Beispiel ist das indiskutable 2:5 gegen Kellerkind DJK BW Huckarde. Durch solche Spiele kam auch das Torverhältnis von minus vier zustande, das Knapp überhaupt nicht passt: „Wir brauchen deutlich mehr Stabilität in unserer Abwehrkette. Außerdem bekommen wir viel zu viele Gegentore nach Standardsituationen.“ Die Hevener werden im Winter keine neuen Spieler holen, vielmehr gibt es andere Verhandlungen. „Einer unserer Spieler hat Anfragen aus einem höherklassigen Verein. Das prüfen wir gerade, da bei uns weder nach oben noch nach unten was geht.“
SV Bommern: Eine lange Sperre und viele Verletzungen
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Nach unten muss hingegen der SV Bommern schauen. Die Mannschaft von Jörg Silberbach steht punktgleich mit Günnigfeld und dem CFK Bochum auf dem ersten Abstiegsplatz. Das könnte der SVB noch ändern, wenn er im Dezember das Nachholspiel gegen den CFK gewinnt. Der Trend bei den Bommeranern zeigt aber deutlich nach oben, denn seit Mitte Oktober haben sie kein Spiel mehr verloren, und das soll auch in den beiden verbleibenden Partien bis zur Winterpause so bleiben.
Im Sommer hatten die Bommeraner mit dem Westfalenpokal-Spiel noch ein Highlight, doch dann ging es bergab. Viele Leistungsträger fielen immer wieder durch Verletzungen aus, oder hängten – wie Lars Kozdron – die Schuhe erst einmal an den Nagel. Auch die achtwöchige Sperre für Tobias Lübke half dem erfahrenen Trainer nicht gerade weiter: „Hinzu kam auch noch die Knieverletzung von Tom Aichner, auf den ich sehr große Stücke halte.“
In der Rückrunde wird ein langersehnter Zugang endlich fit
Momentan sieht Silberbach seine Mannschaft auf einem guten Weg: „Wir haben auf eigenem Platz gegen den Tabellenzweiten Harpen und dann auch noch in Mengede 2:2 gespielt und jeweils einen Punkt geholt. Das liegt daran, dass ich nun wieder zu den Spielen viel mehr Leute im Kader habe und die fußballerische Qualität so auch viel höher ist.“
Sollten die Bommeraner weiter gesund bleiben, dann ist der Klassenerhalt auf jeden Fall möglich. In der Rückrunde stößt auch der Offensivmann und Neuzugang Philip Magoley (22; zuvor beim Niederrhein-Oberligisten SC St. Tönis) zum Team, der nach seiner Knieoperation wieder einsatzbereit ist.