Witten. Gegen den Tabellenvorletzten steht der TuS Heven total neben den Schuhen. Wie der Trainer nach dem 2:5-Fiasko die Anhänger entschädigen will.
Das war zu viel des Guten - vor allem auch für Maik Knapp, den Trainer des Bezirksligisten TuS Heven 09. Der hatte gerade einen erschreckend schwachen Auftritt seiner Mannschaft gesehen, die sich gegen den Tabellenvorletzten DJK BW Huckarde zeitweise vorführen ließ, mit 2:5 (1:2) eine deftige Klatsche einstecken musste. „Da fehlte heute alles, die Einstellung war überhaupt nicht da“, schimpfte Knapp.
Einmal so richtig in Rage, legte der TuS-Coach trotz seiner ihn immer noch beschäftigenden Erkältung nach: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Zuschauer ihr Geld zurückbekommen oder zumindest beim nächsten Heimspiel von uns eingeladen werden.“ Das sei nach dieser Nicht-Leistung seiner Hevener am letzten Spieltag der Hinrunde das Mindeste, was man in Sachen Wiedergutmachung anbieten könne.
TuS Heven verliert zum Hinrunden-Abschluss Platz fünf an SV Herbede
„Huckarde hat vorher in 14 Spielen 15 Tore gemacht - gegen uns aber jetzt alleine fünf. Das sagt doch alles“, wetterte der emotionale Trainer, dessen Team sich in den kommenden Trainingseinheiten auf einiges gefasst machen muss. „Darüber“, so Knapp angefressen, „wird noch zu reden sein.“ Seine Hevener, die in den drei vorherigen Partien sieben Punkte geholt und ansprechende Leistungen gezeigt hatten, versäumten es am Sonntag, weiteren Boden in Richtung der Spitzengruppe gutzumachen. Stattdessen wurde der TuS zum Hinrunden-Ausklang noch von Nachbar SV Herbede (2:1 gegen FC Neuruhrort) überholt, büßte Rang fünf wieder ein.
Das Schlimmste an der Hevener Heimschlappe an diesem tristen, verregneten November-Nachmittag war die Tatsache, dass sie noch weit höher hätte ausfallen können. „Wir können froh sein, dass Kevin Wirges ein paar Mal so gut pariert hat - das Spiel wäre sonst zur Pause schon entschieden gewesen“, so Knapps treffende Analyse. Zwar sah Keeper Wirges beim 0:1 (5.) nach einem Distanzschuss, der über ihn hinweg segelte, auch nicht richtig gut aus, beim 0:2 (17.) durch einen sehenswerten 18-Meter-Freistoß in den linken Winkel war er machtlos.
Nach Marcel Herrmanns Treffer schnuppern die Wittener sogar am Ausgleich
Erst danach fand der TuS Heven etwas besser ins Spiel, Yannik Kellner vergab aber die Möglichkeit zum Anschluss (23.). Von einigen Akteuren hatte der Trainer dann genug gesehen, tauschte nach 25 Minuten gleich zweimal aus (Amin Tumbul und Lorent Rama kamen für Johannes Bosco und Chamberlin Kouatche). Wenig später dann großes Glück für die Wittener, als TuS-Innenverteidiger Marc Dettlaf im Spielaufbau grob patzte, die Großchance aber vereitelte Wirges per Fußabwehr.
Auf der anderen Seite wurden die Hevener druckvoller, kamen durch den aufgerückten Marvin Schöppner nach einem weiten Kellner-Einwurf zum 1:2 (36.). Statt aber mit Beginn der zweiten Hälfte zur Aufholjagd zu blasen, fing sich der TuS beinahe das dritte Tor, als ein Huckarder Angreifer sträflich frei aus kürzester Distanz verzog (49.). Nach etwas mehr als einer Stunde fing sich die Knapp-Elf aber doch den nächsten Treffer im Anschluss an einem Freistoß der Dortmunder - Heven reklamierte beim 1:3 vergebens auf Abseits (63.).
Doppelschlag der Dortmunder in der Endphase besiegelt TuS-Pleite
So ganz ‘raus aus der Partie waren die Wittener in dieser kuriosen Partie aber immer noch nicht, weil Marcel Herrmann in der 68. Minute einmal mehr goldrichtig stand - nur noch 2:3. Die Wittener schien diese Chance aufs Comeback aber vollends zu überfordern. Hinten gab’s gigantische Freiräume, die Huckarde nur zu gerne nutzte. Per Konter sorgten die Gäste mit dem 4:2 für die Vorentscheidung (78.), legten wenig später sogar noch das 5:2 nach (82.).
„Auch wenn wir heute mal wieder personell gut dagestanden haben. Das nützt alles nichts, wenn die richtige Einstellung fehlt und man schon vor dem Spiel denkt, man hätte gewonnen. Unter der Woche scheint ja alles andere wichtiger zu sein als Training - Pokern, private Termine, was weiß ich“, schimpfte Maik Knapp über mögliche Gründe für den miserablen Auftritt seines Teams.
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TuS: Wirges; Bosco (25. Tumbul), Bollmann, Dettlaf, Schöppner, Osma, Kouatche (25. Rama), Rehne, Kellner, Dreßel, Herrmann.
Torfolge: 0:1 (5.), 0:2 (17.), 1:2 Schöppner (36.), 1:3 (63.), 2:3 Herrmann (68.), 2:4 (78.), 2:5 (82.).
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