Witten. In der dritten Pokalrunde trifft TuRa Rüdinghausen auf die SG Wattenscheid 09. Warum die Partie beinahe den ganzen Verein in ihren Bann zieht.
Die ganz großen Fußballfans rund um den Sportplatz an der Brunebecker Straße werden sich noch dunkel daran erinnern. 16 Jahre ist es mittlerweile her, dass TuRa Rüdinghausen den Ex-Bundesligisten SG Wattenscheid 09 mal zu einem Pflichtspiel herausforderte - damals noch in der Westfalenliga. Jetzt gibt’s das Duell erneut, allerdings im Kreispokal-Wettbewerb. Für die Wittener ist die Drittrunden-Partie am Mittwoch (19 Uhr) eine große Sache, und auf die hat man sich ganz intensiv vorbereitet.
„Bei uns steht der gesamte Verein dahinter, viele helfen am Spieltag mit“, sagt der Sportliche Leiter der Fußballabteilung, Dennis Pleuger. Man habe die Partie eigens auch auf einen Mittwochabend gelegt, damit viele Fußballer der benachbarten Vereine die Chance haben, vorbeizuschauen. „Wir haben den Platz noch mal auf Vordermann gebracht und sogar unsere Tribüne geschrubbt“, so Pleuger. Auf den Bereich oberhalb der Sitztribüne werde man Pavillons stellen - so gibt’s zusätzlich einige trockene Stehplätze, falls das Wetter nicht mitspielen sollte. „Ich denke, jetzt können 500 Leute kommen“, flachst Pleuger, der auch selbst zum Kader des A-Kreisligisten gehört.
TuRa Rüdinghausen in dieser Saison vor allem sehr torhungrig
Der in den letzten Wochen eine starke Bilanz in der Meisterschaft vorweisen konnte, am Sonntag erst gab’s ein sattes 5:0 beim VfB Annen - dadurch ist TuRa jetzt schon Vierter, aktuell mit fünf Zählern Rückstand auf Spitzenreiter DJK TuS Ruhrtal. Wenn es um die Zahl der geschossenen Tore geht, sind die Rüdinghauser bereits die Nummer eins der Liga. 40-mal schon hat’s in den Partien des Teams von Trainer Holger Stemmann geklingelt, das sind fast vier Treffer im Schnitt. „Nur haben wir leider auch schon 24 Gegentore kassiert“, gibt der Coach zu bedenken.
In seiner dritten Saison an der Brunebecker Straße würde sich der ehemalige DFB-Stützpunkttrainer natürlich mal den ganz großen Wurf wünschen. „Dazu müssten wir aber auch mal mehr Konstanz ‘reinbekommen“, so Stemmann, der sich wohlfühlt bei TuRa. „Ich bin sehr gerne Trainer, und hier kann ich das auch sein, muss mich nicht auch noch um die Farbe der Stutzen kümmern.“ Klar, dass die Mannschaft selbst inzwischen auch andere Ziele formuliere, die sich auch Holger Stemmann bei den Wittenern selbst steckt. „Oftmals fehlen uns aber auch einige Spieler, die Trainingsbeteiligung ist auch nicht immer optimal - das ist für so eine Liga aber wohl normal.“
Kleines Fragezeichen noch hinter Ideengeber Markus Scherff
Das Pokalspiel gegen den aktuellen Tabellenletzten der Oberliga, der unlängst erst einen Trainerwechsel vollzogen hat, sei ohne Frage ein sportlicher Höhepunkt für die Rüdinghauser. „Das ist eine tolle Chance, sich mal mit einer solchen Mannschaft zu messen. Unser ganzes Team, das gesamte Umfeld lassen mich spüren, dass das was Besonderes ist. Wir wollen uns natürlich beachtlich aus der Affäre ziehen und es Wattenscheid schwer machen“, sagt Stemmann. Immerhin: In Runde zwei hatte der Club von der Lohrheide schon einige Mühe beim 3:0 über SW Eppendorf.
Mit dem bestmöglichen Personal kann der TuRa-Coach für Mittwoch jedenfalls nicht planen, weil Mittelfeldmann Jan Loos fehlt. Außerdem steht hinter Patrick Schoppen (erkrankt) noch ein dickes Fragezeichen, und bei Markus Scherff zwickt die Achillessehne. „Da müssen wir wohl bis zum Spieltag warten“, so Stemmann. Dass der TuRa-Rückkehrer eine ganz wichtige Rolle im Team einnimmt, steht auch für den Trainer außer Frage. „Markus Scherff gibt unserem Spiel Struktur, seine Erfahrung hilft uns sehr. Aber auch Fabian Deppe spielt derzeit richtig stark, kommt immer besser in Fahrt.“
Auch interessant
Zuschauer sollen auf Pyrotechnik verzichten
TuRas Sportlicher Leiter ist froh, dass auch einige Mitglieder anderer Abteilungen sich für diesen Pokalabend ins Zeug legen und mithelfen. „Die Handballer etwa übernehmen den Getränkeverkauf. Mit so einem Event kann man schon den ganzen Verein begeistern“, sagt Dennis Pleuger. Der noch einer speziellen Bitte Ausdruck verleiht: „Ich hoffe, dass die Zuschauer auf Pyrotechnik verzichten.“ Für feurige Atmosphäre sollen allein die 90 Minuten (bzw. bei Bedarf ein Elfmeterschießen) sorgen.
Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.