Hannover. Aus dem Sprung auf dem Bronzerang wird für Wittens Bundesliga-Triathletinnen nichts. Warum die Rennen in Hannover zu einem Reinfall wurden.
Diesen Saisonabschluss hatte man sich beim PV Triathlon TG Witten ganz sicher anders vorgestellt. Zum Ausklang der Bundesliga-Saison landeten die Triathlon-Frauen aus der Ruhrstadt auf dem achten Platz, verpassten dadurch am Maschsee in Hannover noch den erhofften Sprung auf den Bronzerang im Gesamtklassement. Bei den Männern lief es noch schlechter, dort reichte es nur zum 16. und letzten Platz, wofür es aber durchaus Gründe gab.
Feiern durften hingegen sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern die Mannschaften des EJOT-Teams vom TV Buschhütten, der sich dank des Doppelsieges in der niedersächsischen Hauptstadt auch beide Gesamtsiege in der Bundesliga sicherte, seine Vormachtstellung eindrucksvoll untermauerte. Die Frauen aus dem Siegerland sicherten sich in der Serie nach fünf Rennen Platz eins mit der Maximalpunktzahl von 100 Zählern, dahinter landeten das Team aus Berlin (85), das SSF Bonn Triathlon-Team (77) und eben das triathlon.one Team aus Witten (72).
Wittens Gomez-Göggel und Knoll starten parallel beim Weltcup
„Ganz klar, das war sicherlich heute eine Enttäuschung für uns“, so Wittens Sportlicher Leiter Thomas Fehrs. „Wir konnten in Hannover einfach nicht das abrufen, was wir gebraucht hätten. Vor allem im Prolog lief es gar nicht gut für uns, da haben wir mit beiden Teams wichtige Zeit verloren. Die Verfolgungs-Rennen waren dann schon deutlich besser.“
Die junge Belgierin Nele Dequae (20) war am Samstag erfolgreichste Athletin des triathlon.one Teams aus der Ruhrstadt, sie belegte in 49:16 Minuten den 19. Platz der Tageswertung. Auf den Rängen 24 (Magdalena Früh) und 28 (Jony Heerink) folgten dann ihre Teamkolleginnen. Die erstmals eingesetzte Irin Shannon Kelly kam auf Rang 39 nicht in die Wertung. Aufgrund des achten Platzes in Hannover konnten die Wittener Frauen auch keinen Druck mehr auf Rivale SSF Bonn ausüben, der Platz vier hinter Buschhütten, Potsdam und den überraschend starken Lüneburgerinnen belegte.
Beide Titel gehen einmal mehr an den TV Buschhütten
„Natürlich fehlte uns heute gerade wegen des Prologs die Qualität einer Marlene Gomez-Göggel oder einer Anabel Knoll“, so Fehrs. Die Leistungsträgerinnen aus dem Wittener Kader starteten parallel beim Weltcup in Valencia. Dort ragte Gomez-Göggel mit dem dritten Platz heraus, Knoll belegte Rang 18. „Im Prolog hast du nur eine Chance, wenn du kurz und hart sprinten kannst. Wenn das nicht geht, verliert man nun mal entscheidende Sekunden“, stellte der Sportliche Leiter klar. „Wir hatten zu Beginn der Saison das Pech, in zwei Rennen nicht wirklich optimal aufgestellt zu sein. Das hat uns den Podestplatz gekostet.“ Am Schliersee etwa musste sogar die schwangere Bianca Bogen an den Start gehen, die inzwischen einen Sohn zur Welt gebracht hat. „Sie brennt jetzt schon wieder auf die nächste Saison“, teilte Fehrs mit.
Im Rennen der Männer holte sich der TV Buschhütten u. a. dank des Einzelsieges des Norwegers Vetle Bergsvik Thorn Platz eins, hatte zudem zwei weitere Athleten in den Top fünf. Zweiter wurde am Samstag das Team aus Darmstadt, Rang drei ging an die SSF Bonn. Im Gesamtklassement bedeutete dies den insgesamt schon elften deutschen Meistertitel für das EJOT-Team aus dem Siegerland. Mit 99 Zählern landete Buschhütten vor dem HYLO-Team Saar (91) und dem Team Berlin (80).
Wittener Männer-Team musste mit einigen Problemen fertig werden
Für das Wittener Quartett war es ein enttäuschender Wettkampf. Vorab hatte Marcel Bolbat absagen müssen, dafür sprang der erst 17-jährige Bruno Krumbeck ein, der auch ein ganz passables Rennen machte und am Ende Rang 46 belegte. Ein wenig besser lief es für Samuel Linsenmeier, der nach 44:12 Minuten aber als 40. der Tageswertung gewiss auch nicht zufrieden sein konnte. Der Brite Thomas Epton (54.) absolvierte seine Premiere für den Wittener Bundesligisten, bewarb sich aber nicht um weitere Einsätze.
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„Wir hatten vor dem Rennen damit zu kämpfen, dass einige unserer Athleten nicht fit waren. Max Meckel etwa hatte noch Rückenbeschwerden, konnte die letzten drei, vier Wochen nicht regulär trainieren“, ließ Thomas Fehrs wissen. „Jetzt sind wir eben mal Letzter geworden - das ist ärgerlich, aber kein Beinbruch. So ist nun mal der Sport“, sagte er weiter. Am Ende der Saison belegen Wittens Männer Rang zwölf unter den 16 Teams.