Witten. Zum Auftakt der Oberliga-Saison fertigt der TuS Bommern einen Aufsteiger überlegen ab. Wer dabei groß auftrumpfte und was der Trainer hervorhob.
Der erste Tabellenführer der neuen Oberliga-Saison kommt aus der Ruhrstadt. Vor allem dank einer herausragenden Defensivleistung und konsequent vorgetragener Gegenstöße fertigte der TuS Bommern den ostwestfälischen Aufsteiger TuS Bielefeld/Jöllenbeck mit 34:20 (17:7) vom Feld. Trainer Nils Krefter hob nach dem Schlusspfiff zwar die starke Leistung des gesamten Teams hervor, zwei Akteure drückten dieser ersten Partie aber schon ihren Stempel auf.
Gerade mal 60 Sekunden waren vorbei im Auftaktspiel der Saison 2023/24, da hatte Bommerns Linksaußen Felix Groß schon zwei Torerfolge auf seinem Konto. Das Strickmuster war dabei jeweils identisch und wiederholte sich am Samstagabend noch einige Male. Die Deckung der Grün-Weißen arbeitete hochkonzentriert, fing Angriffe der Bielefelder ab - langer Pass auf Felix Groß, schon lag der Ball in den Maschen. Insgesamt brachte es der flinke Außenspieler gegen den Neuling auf elf Treffer. „Wir haben einfach richtig konzentriert angefangen. Ich war selbst überrascht, wie sicher meine Würfe heute ins Tor gingen“, gab Groß nach der Begegnung zu Protokoll.
Schon nach einer Viertelstunde deutet sich Überlegenheit des TuS Bommern an
Streng genommen hatten die Wittener den Verbandsliga-Meister aus Ostwestfalen schon nach einer Viertelstunde regelrecht entzaubert. Da hieß es nämlich schon 9:1 für die Hausherren, die sich extrem fokussiert präsentierten, bissig in den Zweikämpfen waren und zudem in der Offensive in der ersten Hälfte wenig liegen ließen. Zweiter ganz bedeutender Stützpfeiler auf dem Weg zum ersten Saisonsieg war einmal mehr Torhüter Clemens Uphues. Ein ums andere Mal fischte er den gegnerischen Akteuren sichere Torchancen weg, war kaum zu bezwingen. Dass es fünf Minuten vor dem Seitenwechsel 14:5 für die Bommeraner hieß, war vor allem auch sein Verdienst. „Aber das alles auch in Verbindung mit einer sehr aufmerksamen Deckung“, fügte Trainer Nils Krefter nach der Partie an, lobte Uphues dennoch für seine herausragende Leistung.
Unterm Strich war der TuS Bielefeld/Jöllenbeck aber vor allem ein überaus dankbarer Gegner an diesem ersten Oberliga-Spieltag. Dass bei den Bommeranern mit Max Büchel und Felix Eigenbrodt (beide wegen einer Schulterverletzung noch für einige Wochen außen vor), dazu auch Julian Stumpf nicht mit von der Partie waren, das konnte die Krefter-Sieben an diesem Abend gut verschmerzen. Als die Seiten gewechselt wurden, lagen die Bommeraner mit 17:7 in Front - das war längst die Vorentscheidung gegen ein offensiv zu harmloses, zu ideenlos agierendes Team, das es in dieser Verfassung schwer haben dürfte, über die Rolle eines Abstiegskandidaten hinauszukommen.
Kreisläufer Lenox Cokelc bringt es auf sechs Treffer
„Wir haben uns diese Abwehrarbeit ganz genauso vorgenommen. Es war bemerkenswert, wie die Mannschaft heute die Vorgaben beherzigt hat“, sagte Trainer Nils Krefter nach der Partie. Immer wieder konnte er neue personelle Varianten im Innenblock ausprobieren - der Leistung tat das keinen Abbruch. „Jeder hat heute seinen Teil zu diesem deutlichen Sieg beigetragen.“
Nach einer kleinen Ergebnis-Delle anfangs des zweiten Abschnitts (bis zum 18:11/36.) waren die Wittener schnell wieder auf der Höhe, setzten sich auf 25:13 (46.) ab und zogen den Ostwestfalen damit endgültig den Stecker. In der Schlussphase wurde das Resultat so richtig deutlich, Gegenstoß um Gegenstoß rollte aufs Jöllenbecker Tor, da sammelte auch Youngster Lenox Cokelc eifrig Pluspunkte, brachte es auf sechs Treffer. Tor Nummer 30 indes, wie sollte es anders sein, markierte ausgerechnet Neuzugang Jürgen Lepine bei seiner Pflichtspiel-Premiere für den TuS Bommern.
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Das 30. Tor der Wittener geht aufs Konto eines Neuzugangs
Die beiden Quasi-Neuzugänge im Team der Wittener, die ein Jahr lang wegen langwieriger Verletzungen hatten pausieren müssen, feierten glänzende Comebacks. Kai Ferber und Markus Schmitz wechselten sich in Abwehr und Angriff ab. Während die TuS-Deckung mit Ferber merklich mehr Stabilität an den Tag legte, war Spielgestalter Schmitz gleich wieder torgefährlich, gab einige Male Kostproben seines Könnens, wenngleich er es diesmal nur bei zwei eigenen Treffern beließ.
Natürlich sei der Coach der Grün-Weißen vor dem Auftaktspiel ziemlich nervös gewesen und präsentierte sich nach Abpfiff entsprechend erleichtert. „Wichtig ist, dass wir zeigen konnten, dass wir auf den Punkt präsent sind“, so Krefter, dessen Team am kommenden Sonntag (3. September, 17 Uhr) beim CVJM Rödinghausen gewiss eine deutlich schwierigere Aufgabe vorfinden wird.
TuS: Uphues, Jens Matthies; Lepine (1), Groß (11), Jan Matthies (2), Kremer (2), Burbaum (1), Lindner (4), Lemke (2/1), Cokelc (6), Ferber, Schmitz (2).
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