Witten. Am Samstag startet für den TuS Bommern die neue Oberliga-Saison. Auf wen der Coach noch nicht setzen kann, wo er die Stärken seines Kaders sieht.
Ziemlich kurz bemessen war diesmal die Saisonvorbereitung für den Handball-Oberligisten TuS Bommern. Trainer Nils Krefter entschied sich vor allem wegen der kraftraubenden zurückliegenden Serie, das Pensum auf knapp fünf Wochen herunterzuschrauben. Ob die Wittener nun vollends bereit sind für den Start in die Punkterunde, das muss sich beim Auftakt am Samstag (19.30 Uhr, SuFz Bommerfelder Ring) gegen Aufsteiger TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck zeigen.
„Ich glaube, diese längere Pause nach dem Saisonende hat der Mannschaft gut getan. Jetzt sind die Jungs wieder richtig heiß auf Handball“, sagt der 42-Jährige und ist fest davon überzeugt, dass seine Grün-Weißen auch in der Spielzeit 2023/24 - jetzt nur noch mit 14 statt vorher 17 Mannschaften - den Anforderungen gewachsen sind. „Wir sind athletisch auf einem richtig guten Weg, spielerisch ebenso“, so Krefters Einschätzung. Zuletzt bei den Stadtmeisterschaften, als der TuS Bommern ohne größere Mühe zu einem weiteren Titelgewinn kam, wurde der Viertligist kaum gefordert.
Leistungen in der Vorbereitung stimmen Bommerns Trainer zuversichtlich
Für den TuS-Coach allerdings zählten bei seiner Bewertung vor allem die vorherigen Auftritte - u. a. beim Turnier in Remscheid gegen teils höherklassige Konkurrenz oder gegen die SG Überruhr. Dort offenbarten die Wittener durchaus schon wieder ihre spielerischen Qualitäten, obwohl man noch längst nicht mit dem gesamten Kader hatte antreten können. Womit das derzeit noch größte Problem bereits benannt wäre. Krefter macht kein Geheimnis daraus, dass der TuS Bommern zum Ligabeginn auf seine beiden Spielgestalter Maximilian Büchel und Felix Eigenbrodt wird verzichten müssen. „Ich fürchte, sie benötigen jeweils noch eine längere Pause wegen ihrer Schulterverletzungen.“ Aufatmen hingegen im Fall von Kai Ferber, der sich zuletzt ebenso eine Blessur an der Schulter zuzog, für Samstag gegen Bielefeld/Jöllenbeck aber auf die Zähne beißen will und grünes Licht gab.
Dass die Wittener gegen den Aufsteiger aus Ostwestfalen starten, sieht der Bommeraner Trainer, der am Samstag ohne seinen zweiten Torhüter Julian Stumpf (privat verhindert) auskommen muss, nicht unbedingt als Vorteil. „Die jetzige Jöllenbecker Mannschaft hat mit der aus der Aufstiegssaison nicht mehr allzu viel gemein, da sind gleich sechs Spieler weggegangen“, weiß Krefter. Der allerdings den Fokus wie schon im Vorjahr lieber auf sein eigenes Team richten will. Damit sei man im Vorjahr schließlich gut gefahren, habe sich schon zeitig einen Platz in der oberen Tabellenhälfte gesichert.
Von drei etatmäßigen Spielgestaltern fallen gleich mal zwei aus
Wenn es nach Krefter geht, dann soll das auch in der Saison 2023/24 so werden. „Natürlich sind wir uns alle bewusst, dass das eine ganz schwere Serie wird - vor allem auch wegen der drei starken Drittliga-Absteiger, die dazukommen. Dennoch ist es unser Ziel, so schnell wie möglich einen Mittelfeldplatz zu erlangen. Ich persönlich möchte am Ende zwischen Platz sechs und neun landen“, so der TuS-Coach. Die Oberliga Westfalen werde den Bommeranern „alles abverlangen - doch sie wird auch viel Spaß machen.“ Das große Plus sieht Nils Krefter im funktionierenden Teamgefüge der Grün-Weißen, bei denen sich personell bis auf den Zugewinn von Rechtsaußen Jürgen Lepine („ein Super-Typ, der perfekt bei uns ‘reinpasst“) nichts verändert hat.
In erster Linie müsse man daran arbeiten, die TuS-Abwehr wieder so stabil hinzubekommen wie über weite Strecken der vorigen Saison. „Auch unsere zweite Welle muss wieder funktionieren - aktuell sieht das schon sehr gut aus“, so Krefter. Dass aktuell zwei der drei etatmäßigen Spielmacher ausfallen, sei zwar alles andere als optimal, doch mit Rückkehrer Markus Schmitz habe man einen auf hohem Niveau erfahrenen Akteur, der diese Rolle ausfüllen kann. „Wir müssen ihm nach der langen Verletzung aber auch Pausen gönnen, dürfen nicht alle Verantwortung auf ihn legen. Er soll frei aufspielen - jedenfalls hat er wieder richtig Lust, das merkt man in jeder Einheit.“
TuS-Coach Krefter sieht VfL Gladbeck und Eintracht Hagen II als Titelfavoriten
Grundsätzlich muss es den Wittenern darum gehen, vor allem die drei Aufsteiger Bielefeld/Jöllenbeck, Westfalia Hombruch und TG Hörste in der Tabelle hinter sich zu lassen. Daher wäre ein erfolgreicher Start im direkten Duell mit den Ostwestfalen umso wichtiger. Als Favoriten auf die Meisterschaft sieht Nils Krefter in erster Linie den Drittliga-Absteiger VfL Gladbeck sowie den VfL Eintracht Hagen II, der in der Vorsaison als Vizemeister nur knapp am Aufstieg scheiterte. „Ansonsten erwartet uns aber wohl eine enorm ausgeglichene Spielklasse.“
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Ob sich der 42-Jährige am Freitagabend schon mal vor Ort eine der beiden Partien in Menden (gegen den ASV Hamm II) oder Hagen (gegen die TSG Harsewinkel) anschauen wird, um ein wenig zu spionieren? „Nein, ich schaue mir das zu Hause über den Livestream an - ich kann das besser analysieren, wenn ich meine Ruhe habe“, sagt Bommerns Trainer, der im Gespann mit Martin Volkert bislang exzellente Arbeit bei den Wittenern abliefert. Ein weiteres Mal diese Spielklasse zu halten, wäre allemal als Erfolg zu werten.
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