Witten. Der SV Herbede steht vor der vermeintlich schweren zweiten Saison nach dem Aufstieg – hat sich aber ambitionierte Ziele gesetzt.
Eine alte Fußballweisheit lautet, dass die zweite Saison für einen Aufsteiger die schwerste ist. Beim SV Herbede haben die Trainer Jan Kastel und Maik Kortzak so ziemlich alles dafür getan, dass das nicht der Fall sein wird.
Schon die Tatsache, dass Jan Kastel nun nicht mehr alleine an der Linie steht, sondern mit einem weiteren Trainer und Leon Ferber als Co-Trainer arbeitet, deutet an, dass der Verein in der Bezirksliga zumindest mittelfristig deutlich mehr vorhat. Die vielen Neuzugänge schon im Winter und die weiteren Verpflichtungen im Sommer lassen den Herbedern nun viele Möglichkeiten offen, erfolgreichen Fußball zu spielen.
SV Herbede: Trainer ist mit der Vorbereitung zufrieden
Kastel ist mit der Vorbereitung auch sehr zufrieden: „Es hat zwar weder beim Industrie-Cup noch bei der Stadtmeisterschaft zum Titel gereicht, aber man konnte deutliche Fortschritte erkennen. Das Trainerteam ist auch der sicheren Meinung, dass das Team sehr gut zusammenpasst.“ Die 2:4-Niederlage im letzten Testspiel beim VfR Sölde II zeigte allerdings auch noch einige Schwächen auf, die noch behoben werden müssen. Das Spiel nach vorne war von Ungeduld geprägt, während es im Zweikampfverhalten noch Verbesserungsbedarf gibt.
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Kortzak und Kastel arbeiten aber intensiv an der Behebung dieser Probleme, und die Mannschaft arbeitet gerne mit. Die Trainingsbeteiligung war in den vergangenen Wochen immer sehr gut, auch wenn es immer wieder Urlaubsausfälle gab: „Auch wenn jetzt gerade wieder ein paar Leute fehlen sind wir immer noch mit 16 Mann beim Training, sonst sind wir über 20. Das ist natürlich für die Trainer perfekt.“
Konkurrenzkampf belebt das Training
Das eröffne beim Training nicht nur viele Übungsoptionen, sondern schürt auch den Konkurrenzkampf, weiß Kastel: „Unser Kader ist 25 Spieler stark, davon können sonntags nur zehn Feldspieler und ein Torwart aufs Feld. Dem Rest müssen wir erst einmal erklären, dass er auf der Bank sitzt.“ Er weiß aber auch, dass man einen so großen Kader braucht, um eine erfolgreiche Saison zu spielen, und dass jedes Teammitglied irgendwann einmal eine wichtige Rolle spielen wird.
Es gibt auch noch die Möglichkeit, die zweite Mannschaft zu verstärken. Die Reserve ist in die A-Kreisliga aufgestiegen und will dort auch erst einmal die Klasse halten. Kastel ist froh, seinen Bezirksligaspielern eine solche Alternative bieten zu können: „Es ist für einen formschwachen oder vielleicht lange verletzten Spieler sicher keine Zumutung, in der A-Kreisliga zur alten Verfassung zurückzufinden.“
SV Herbede will den nächsten Schritt machen
Das Herbeder Saisonziel ist ganz klar, erklärt Kastel: „Wir wollen den nächsten Schritt in der Teamentwicklung gehen, und so schnell wie möglich den Klassenerhalt sicherstellen. Das ist bei vier Absteigern nicht immer ganz so leicht. Wir mussten in der vergangenen Saison auch sehr lange kämpfen, um gerettet zu sein. Da die Liga in dieser Saison wohl noch ausgeglichener sein wird, werde es sicher wieder länger dauern, bis die Entscheidungen gefallen sind.“
Damit meint Kastel auch die Entscheidungen an der Spitze: „Die Clubs, die im letzten Jahr oben standen, erwarte ich wieder dort. Dazu gehören unter anderem der FC Castrop, Mengede, Bochum-Linden, Weitmar 45 und Westfalia Huckarde. Vielleicht kommt ja noch ein weiterer hinzu.“ Seinen SV Herbede schließt Kastel da erst einmal aus, aber auch nicht ganz so richtig: „Vom Aufstieg sprechen wir nicht. Es kann aber jeder jeden schlagen, und wenn alles gut läuft, sind wir auch oben dabei.“
SV Herbede: Viel hängt vom Saisonstart ab
Viel wird davon abhängen, wie die Herbeder Kicker in ihre zweite Bezirksliga-Saison starten. Da geht es für den SV mit einem Start in Mengede und Heimspielen gegen Bommern und den SC Weitmar schon ans Eingemachte.
Doch schon im letzten Jahr haben die Herbeder gezeigt, dass sie zu den Schnellstarten gehören. Nach vier Spieltagen standen sie mit vier Siegen auf dem ersten Platz. Jan Kastel sagt jetzt: „Da wussten wir genau, dass das zwölf Punkte für den Klassenerhalt waren. Wenn wir in dieser Spielzeit nach fünf oder sechs Spielen erneut so weit oben stehen, dann wollen wir auch dort bleiben.“