Witten. „Ein 0:8 brauche ich nicht“, sagt Jörg Silberbach vor dem Kracher. Der SVB erwartet den Fußball-Riesen realistisch, aber selbstbewusst.
Die Wittener Fußballfans und ganz besonders die des SV Bommern können sich auf einen Feiertag freuen. Am Dienstagabend trifft der Bezirksligist um 19.30 Uhr in der ersten Runde des Westfalenpokals auf den Regionalligisten SC Wiedenbrück, und so einen hohen Besuch hat man an der Ruhr schon lange nicht mehr empfangen.
Für Bommerns Trainer Jörg Silberbach ist alleine die Tatsache, gegen einen Regionalligisten antreten zu können eine ganz tolle Sache: „Die Regionalliga ist ja schon ein ganz andere Fußballwelt. Da wird unter Profibedingungen gespielt und trainiert. Das ist eine viel größere Hausnummer als die Westfalenligisten TuS Hordel oder Concordia Wiemelhausen, die wir im Kreispokal bezwungen haben, auch wenn das zu dem Zeitpunkt auch drei Ligen Unterschied waren.“
SV Bommern will ein achtbares Ergebnis zielen
Seine Mannschaft solle es genießen, gegen eine solche Mannschaft Fußball spielen zu dürfen: „Das wird sicher ein Erlebnis und eine tolle Sache. Natürlich wollen wir aber auch nicht den sportlichen Aspekt außer Acht lassen.“ Das bedeutet für den Bommeraner Coach, dass seine Mannschaft ein halbwegs achtbares Ergebnis erzielt.
Eine Faustregel, die zwei Tore Differenz pro Liga besagt, will er nicht gelten lassen: „Ein 0:8 brauche ich nicht, doch wenn so ein Regionalligist mal in Fahrt kommt, kann es auch schon mal deutlich werden. Ich habe selbst als Spielertrainer gegen den FC Gütersloh ein Meisterschaftsspiel mit 0:7 verloren. Hoffentlich bleibt uns so eine Abfuhr erspart.“
Chancen nutzen, wenn sie sich bieten
Am allerwichtigsten für eine anständiges Resultat sei eine intakte Moral: „Man muss immer weiterspielen, auch wenn es deutlich wird. Wenn man dann plötzlich die Motivation weg ist, dann kann es noch deutlicher werden.“ Das wäre auch in Anbetracht der am Sonntag startenden Bezirksliga-Saison nicht gut, denn Silberbach will durchaus mit einem guten Gefühl ins Match gegen Bochum-Linden gehen.
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Silberbach wäre aber ein schlechter Trainer, wenn er nicht auch die andere Richtung in Betracht ziehen würde: „Es gibt auch Tage, da kann eine unterklassige Mannschaft gewinnen, vor allem dann, wenn sie unterschätzt wird. Das wird man schnell merken, und dann wollen wir unsere Chancen nutzen.“ Allerdings werden Tim Herbrechter und Marc Mendel noch nicht mit von der Partie sein, was Silberbach durchaus schmerzt.
Wenige Auswärtsfans erwartet
Die Bommeraner hoffen natürlich auch auf ein paar Zuschauer. Einen Fantross aus Wiedenbrück ist aber nicht zu erwarten. Die Wiedenbrücker rangierten in der letzten im Schnitt bei den Heimspielen mit 619 Zuschauern ziemlich weit unten, sodass man nicht mit vielen Auswärtsfans rechnet. Vielmehr glaubt er: „Unser Kreispokalfinale war auch gut besucht, weil viele Wittener sehen wollten, wie wir abschneiden. Wenn man schon mal einen Regionalligisten zu Gast hat, sollte man sich den auch ansehen.“
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Die Wiedenbrücker sind sehr gut in die Saison gestartet. Zum Auftakt gab es einen sehr überraschenden 1:0-Erfolg über RW Oberhausen. Am Freitagabend führte die Mannschaft von Daniel Brinkmann im Nachbarschaftsduell in Gütersloh schon mit 2:0, bevor die Gastgeber noch zum 2:2 ausglichen. Guter Fußball ist somit wohl garantiert und der Weg zum Goltenbusch wird sich auf jeden Fall lohnen.
Westfalenpokal: Nächster Gegner wäre Türkspor Dortmund
- Die kommenden Runden im Westfalenpokal sind bereits ausgelost: Der Sieger der Partie zwischen Wiedenbrück und Bommern spielt in Runde zwei gegen Türkspor Dortmund 2000 – der Oberliga-Aufsteiger setzte sich am Sonntag mit 2:0 beim Hombrucher SV durch.
- Mehr als die Hälfte der Erstrundenspiele ist schon gelaufen, unter anderem setzte sich SG Wattenscheid 09 bei YEG Hassel durch (2:1), Altenbochum schied gegen Eving Selimye Spor aus (0:4).
- Acht Spiele werden am Dienstagabend angepfiffen, unter anderem auch die Partie von Topfavorit Arminia Bielefeld, der bei der SG FA Herringhausen/Eickum zu Gast ist.
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