Stockum. Im Finale der Stadtmeisterschaft besiegt der TuS Heven Gastgeber TuS Stockum, der zweimal Pech mit Lattentreffern hat. Wie die Endspiele liefen.
Der alte Fußball-Stadtmeister Wittens ist zugleich auch der neue: Bezirksligist TuS Heven 09 wurde am Samstag seiner Favoritenrolle beim ITSR-Cup gerecht und besiegte den TuS Stockum mit 3:1 (1:0). Durch den zwischenzeitlich in Schräglage geratenen Turnierplan mussten die Blau-Weißen auf dem Weg zum neuerlichen Titelgewinn gerade mal zwei Spiele bestreiten. Rang drei schnappte sich der SV Herbede - und das deutlich.
Spiel um Platz drei:
SV Herbede - SV Bommern 05 5:1 (2:0). Nach der Semifinal-Niederlage gegen den TuS Heven schien das Team von der Kemnade besonders motiviert. Zudem kam dem SVH zugute, dass man personell deutlich besser aufgestellt war als der Gegner, dem viele wichtige Stammkräfte fehlten. So war schon das frühe 1:0 von Adrian Babral (7.) ein Wegweiser, vor der Pause erhöhte Emre Karakurt durch einen haltbaren 18-Meter-Schuss auf 2:0 (38.).
- Lesen Sie auch:Gastgeber TuS Stockum steht in der Vorschlussrunde
- Lesen Sie auch:Zöllners Doppelpack sorgt für ein Überraschungs-Finale
- Lesen Sie auch:TuS Stockum holt noch mal zwei Neue
- Lesen Sie auch:VfB Annen stillt beim 16:0 seinen Torhunger
- Lesen Sie auch:Trainerduo beim SV Herbede: Zwei Typen, eine Wellenlänge
- Lesen Sie auch:Riesen-Ärger wegen Schnee-Absage
In der zweiten Hälfte blieben die Herbeder in diesem Vergleich zweier Bezirksligisten, die sich schon am zweiten Saison-Spieltag wieder treffen werden, dominant und hatten viel Ballbesitz. Bis zum vorentscheidenden 3:0 (78.), für das der junge SVB-Keeper Julian Klawitter per Eigentor nach einem Rückpass von Leander Denz selbst verantwortlich war, dauerte es aber eine ganze Weile. Bommern verkürzte durch einen Denz-Freistoß zwar noch auf 1:3 (86.), doch in der Schlussphase traf Vincent Holthaus noch doppelt zum 5:1 für die überlegenen Herbeder.
Torfolge: 1:0 Babral (7.), 2:0 Karakurt (38.), 3:0 (78., Eigentor), 3:1 Denz (86.), 4:1, 5:1 Holthaus (88., 90.).
Endspiel
TuS Heven 09 - TuS Stockum 3:1 (1:0). Die Favoritenrolle vor der Begegnung war klar verteilt, doch wie schon gegen die Bommeraner tags zuvor spielte A-Ligist TuS Stockum zu Beginn erfrischend frech nach vorne, kassierte dafür auch ein Lob von Hevens Trainer Maik Knapp. Auf seine Hintermannschaft um Maik Bollmann aber konnte er sich verlassen, daran bissen sich die Rot-Weißen meist die Zähne aus. Beinahe wäre dem Gastgeber aber doch die Führung gelungen, doch nach 18 Minuten stellte sich Alexander Carlos Fabis frei stehend nicht sonderlich clever an vor Hevens Kasten. Einen nächsten Aha-Effekt gab’s wieder im Strafraum der Knapp-Elf: Nach einem präzise getretenen Eckball setzte Stavros Pechlivanis das Spielgerät aber per Kopf an die Latte (25.) - da hätte er seinem Ex-Club fast einen derben Tiefschlag versetzt.
Dann kamen die Minuten von Hevens Routinier Tim Rehne (ehemals Dosedal). Zunächst scheiterte er nach einem Solo noch an Stockum-Schlussmann Benjamin Neumann (27.), doch nur zwei Minuten später nutzte er seinen Freiraum, sorgte clever für das 1:0 (29.). Glück für die Platzherren um Coach Julian Zimmer, dass es kurz vor dem Wechsel nach einem Foul von Pechlivanis an Jan-Hendrik Walter keinen Strafstoß gab (44.). „Den muss man geben“, schimpfte Knapp.
Doppelpack von Joker Marcel Herrmann nach der Pause
In der Start-Elf hatte er etwas überraschend einige etablierte Akteure außen vor gelassen. „Ganz klar: Weil einige meinen, im Training ein paar Prozent weniger zu machen“, sah Knapp dies gewissermaßen als erzieherische Maßnahme. Im Laufe der ersten Hälfte aber war er schon zweimal zu einem Wechsel gezwungen. Zunächst fiel Kubilay Turgut unglücklich auf die Schulter (für ihn kam Marcel Gora), dann musste Angreifer Dominik Bierwagen angeschlagen passen - ihn ersetzte Marcel Herrmann.
Letzterer wurde später dann noch zum wichtigsten Akteur des Titelverteidigers. Der zunächst aber eine Schrecksekunde überstehen musste, als der Ex-Hevener Farset Kaedi einen 20-Meter-Schuss an die Querlatte jagte (48.). Binnen weniger Minuten Mitte der zweiten Hälfte machte Heven dann aber alles klar. Nach einem unglücklichen Fehlpass des zuvor bärenstarken Jan-Philip Zöllner bediente Yannik Kellner Torjäger Marcel Herrmann - 2:0 (66.). Nur ein paar Minuten später war der TuS-Goalgetter erneut zur Stelle, traf nach Vorarbeit von Leander Dreßel zum 3:0 (73.). Stockums Neuzugang Yorgos Kazantzidis setzte dann den Schlusspunkt, markierte mit einem gelungenen Schlenzer den 1:3-Endstand (79.).
Hevens Trainer ärgert sich über das Gegentor
„Ich bin froh, dass wir das Spiel lange offen gestalten konnten. Meine Mannschaft ist an ihre Schmerz- und Leistungsgrenze gegangen“, befand Stockums Trainer Julian Zimmer. Sein Gegenüber Maik Knapp freute sich über den erneuten Titelgewinn. „Beim Spiel mit Ball haben wir uns gegenüber dem Halbfinale klar gesteigert. Wir haben zwar einige Schwierigkeiten mit dem Geläuf gehabt, aber insgesamt war der Sieg verdient. Das Gegentor ärgert mich aber schon ziemlich.“
Auch interessant
Torfolge: 1:0 Rehne (29.), 2:0, 3:0 Herrmann (66., 73.), 3:1 Kazantzidis (79.).
Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.