Witten. Trotz der Trainingslager-Strapazen ist der ETSV Witten fit genug für seine beiden Testpartien. Warum der TuS Bommern diesmal keine Chance hatte.

Große Luftsprünge ob der Leistung ihrer Mannschaft konnte Julia Lewe, Trainerin der Verbandsliga-Frauen vom ETSV Witten, am Wochenende nicht machen. Das aber lag weniger an den Leistungen der Handballerinnen, die im Trainingslager engagiert bei der Sache waren, die zwei Testspiele glatt gewannen. Vielmehr wird Lewe derzeit nach einem Mittelfußbruch ein wenig in ihrem Tatendrang gebremst. Bei Ligarivale TuS Bommern ist die Stimmung auf der Trainerbank indes nach einer deftigen Niederlage in einem Vorbereitungsspiel eher gedämpft.

TuS Bommern - ATV Dorstfeld 20:30 (6:14). „Das war ziemlich enttäuschend, ein absolut gebrauchter Tag. Wahrscheinlich hätten wir heute eher zu Hause bleiben sollen“, fand TuS-Coach Maurice Abstins nach der unerwartet glatten Abfuhr gegen den Dortmunder Landesligisten deutliche Worte. „Der Kopf und die Beine waren heute einfach nicht da.“

Auch half es nichts, dass er sich die Mannschaft zwischendurch in einer Auszeit und später in der Halbzeitpause kräftig zur Brust nahm. „Das kam einfach irgendwie nicht an. Es gibt halt so Tage. Ich will das jetzt auch nicht zu hoch hängen, die letzte Woche war sehr intensiv für die Mannschaft. Wir trainieren derzeit dienstags, donnerstags und freitags. Meine Spielerinnen wirkten am Samstag einfach müde, sie waren nicht richtig da“, so der junge Trainer.

Tempo und Eiinsatz in der Abwehr lassen zu wünschen übrig

Dabei war der Kader diesmal schon besser bestückt als noch in der Woche zuvor, als im Trainingslager nur ein reduziertes Team zur Verfügung stand. Gegen Dorstfeld, das immer wieder mit schnellen Gegenstoßen zum Erfolg kam, fehlten, Torfrau Pia-Sophie Wegge, Lisa Espelmann, Lena Berger und Karla Backhaus - neben den Langzeitverletzten. „Es fehlte an Tempo und am Abwehrverhalten. Das zog sich durchs ganze Spiel“, erläuterte Abstins, dessen Team zu Beginn schnell einem 1:9-Rückstand hinterherlief. Am kommenden Samstag (29. Juli, 17 Uhr) geht’s zur Ahlener SG - da hofft er auf Besserung.

Neu im Dress des TuS Bommern: Christin Sonnenschein (li.) stieß aus Wattenscheid zum Wittener Verbandsliga-Team.
Neu im Dress des TuS Bommern: Christin Sonnenschein (li.) stieß aus Wattenscheid zum Wittener Verbandsliga-Team. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

ETSV Witten - BSV Roxel 38:26 (18:11) / ETSV Witten - ETSV Witten II 35:18 (13:3/12:6/10:9). Zwei Tage lag ging’s ordentlich zur Sache in der Jahnsporthalle. Die beiden Mannschaften des ETSV teilten sich dort die Trainingsstätte, absolvierten zwischendurch Ausdauer- und Krafteinheiten. Im Fokus standen für die Verbandsliga-Damen von Trainerin Julia Lewe jeweils zum Abschluss der Trainingslager-Tage auch die beiden vereinbarten Testspiele.

Mit dem Großteil des Kaders arbeiteten die „Eisenbahnerinnen“ die einzelnen spieltaktischen Punkte durch, die man sich konzeptionell vorgenommen und zuvor auf ein Plakat geschrieben hatte. „Das hat heute schon richtig gut ausgesehen, ich bin wirklich sehr zufrieden“, stellte Lewe klar. Von ihren Neuzugängen waren gleich vier mit an Bord: Torhüterin Sarah Richter, Linksaußen Benita Brendle, Rückkehrerin Larissa Herrmann und auch Rückraumspielerin Anne Pommeranz deuteten an, dass sie zu Verstärkungen werden könnten bzw. sollten.

Neuzugänge beim ETSV hinterlassen guten Eindruck

Ein wenig zu experimentieren haben die ETSV-Frauen noch auf der Kreisläuferinnen-Position. Dort sind aktuell Nicole Schmidt und Norina Migat im Einsatz, aber auch Larissa Herrmann bekam gegen Roxel und die eigene „Zweite“ dort ihre Spielanteile. „Besser müssen wir natürlich noch in der Deckung werden. Dazu haben wir bislang im Training auch noch nicht viel gemacht“, ließ Lewe wissen.

Auch interessant

Was sie allerdings festgestellt hat und was für die gesamte bevorstehende Serie gilt: „Im Rückraum werden wir deutlich variabler aufgestellt sein, da haben wir viel mehr Möglichkeiten.“ Nicht zuletzt durch Linkshänderin Anne Pommeranz, die mit ihrem exzellenten Spielverständnis sowie kernigen Würfen aus der zweiten Reihe auftrumpft. Auch die vielseitig einsetzbare Lucy Peter, die nach einem halben Jahr in Spanien wieder mit an Bord ist, bereichert den Verbandsligisten enorm. Hinzu kommt die aus Bayern stammende Mona Hankewitz, die an der Uni Witten/Herdecke studiert und der Julia Lewe auch einiges zutraut.

Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.