Menden. Zum Saisonabschluss kassiert der TuS Bommern in Menden eine klare Niederlage. Dafür aber gab’s Gründe. Ein Wittener verletzt sich schwerer.
Die geplante Pressekonferenz nach dem abschließenden Oberliga-Saisonspiel des TuS Bommern bei der SG Menden Sauerland Wölfe wurde kurzerhand abgesagt. „Ich hätte auch gar nicht gewusst, was ich da großartig hätte sagen sollen“, so Nils Krefter, der Trainer der Wittener Handballer, nach der 22:34 (10:17)-Niederlage, die ohnehin nicht mehr wirklich von Belang war.
Die Bommeraner hatten unlängst mit dem Auswärtserfolg beim Soester TV bereits für Klarheit in Sachen Tabelle gesorgt. Auch in der kommenden Saison werden die Grün-Weißen der Oberliga angehören - nach einer Rekord-Spielzeit mit 32 (!) Partien, die unheimlich viel Kraft kostete und den überschaubaren Kader der Ruhrstädter bisweilen schon an seine Grenzen führte.
Große Personalprobleme beim TuS Bommern zum Saisonausklang
Umso beeindruckender, dass es die Krefter-Sieben schaffte, sich schon vor dem Saisonfinale den Klassenerhalt zu sichern - am Ende belegte das Team einen guten achten Platz mit 35:29-Punkten. Mit ein wenig mehr Glück in der einen oder anderen Partie wären auch die Ränge fünf oder sechs locker machbar gewesen. Zudem spielten die Bommeraner die gesamte Saison ohne Markus Schmitz (Kreuzbandriss) und Kai Ferber (Schulter-Operation), die man eigentlich als Leistungsträger eingeplant hatte. „Wenn sie in der neuen Saison dazukommen, sind wir noch besser aufgestellt“, sagt Nils Krefter.
Der sich in Menden zwar über einen 2:0-Blitzstart seiner Mannschaft freuen konnte - danach allerdings schlug das Pendel schnell in die andere Richtung aus. Auf Linkshänder Philipp Lemke hatte man verletzungsbedingt ohnehin verzichten müssen, der angeschlagene Max Büchel musste schon nach wenigen Minuten passen. „Er hatte wieder Probleme mit dem Knie, auf das er in Soest schon einen Schlag bekommen hatte“, so der TuS-Coach. Dessen Team nach knapp einer Viertelstunde mit 4:7 hinten lag, dann gar erstmals mit sechs Treffern - 6:12 (21.). „Man hat einfach gesehen: Da war absolut bei allen die Luft ‘raus. Es fehlte total die körperliche und geistige Frische“, stellte der 42-Jährige, der den TuS Bommern auch in der neuen Saison trainieren wird, fest.
Torben Kremer zieht sich eine Gehirnerschütterung zu
Als die Seiten gewechselt wurden, lagen die Gäste schon mit 10:17 im Hintertreffen. Reihum registrierte Nils Krefter, dass der Akku bei seinen Spielern längst auf Reserve lief. „Lukas Burbaum hat in der Abwehr kaum noch einen Zweikampf regulär bestreiten können. Torben Kremer hat sich eine Platzwunde am Kopf und dabei auch eine Gehirnerschütterung zugezogen, musste sich noch während der zweiten Halbzeit zweimal übergeben und fuhr anschließend noch ins Krankenhaus“, so Nils Krefter.
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Als sich dann auch Felix Eigenbrodt (Nasenbluten), mit sieben Toren bester TuS-Schütze, vorübergehend eine Zwangspause nahm, hätte die personelle Not kaum größer sein können. „Ich hatte niemanden mehr zum Wechseln auf der Bank“, stellte der TuS-Trainer fest, der Jan Matthies wechselweise im rechten und im mittleren Rückraum aufbot.
So ging es für den Wittener Oberligisten in der verbleibenden Spielzeit nur noch darum, die Partie irgendwie zu Ende zu bringen. „Lukas Burbaum hat irgendwann auf der Bank zu mir gesagt, er sei total froh, dass wir den Klassenerhalt schon in Soest klargemacht haben“, so Krefter. Beim 15:25 (44.) waren es erstmals zehn Tore Vorsprung für den Tabellenvierten aus Menden, bei dem es der frühere Bommeraner Marcel Tarlinski auf zwei Treffer brachte.
Mannschaftsfahrt der TuS-Handballer in die Bundeshauptstadt
In der Schlussphase gelang es den Bommeranern zumindest, das Resultat nicht völlig aus dem Ruder laufen zu lassen. Das 22:32 von Jan Matthies (58.) war der letzte Saisontreffer der Wittener, kurz darauf war die Partie beendet. „Die Jungs taten mir am Ende schon fast Leid“, berichtete Nils Krefter. „Dieses Ergebnis lasse ich in meine Bewertung der Saison sicher nicht mit einfließen. Heute kam wirklich alles Negative zusammen.“ Diese 14. Saison-Niederlage sei leicht zu verdauen und tue ohnehin nicht mehr weh.
Für die Handballer des TuS Bommern ging es am Samstagmorgen gleich auf Abschlussfahrt nach Berlin. Trainer Nils Krefter blieb daheim und wird nun auch ganz tief durchatmen, neue Kräfte sammeln für die kaum weniger anspruchsvoll werdende neue Spielzeit in Liga vier. „Die Vorbereitung werde ich dann ganz entspannt daheim auf der Terrasse planen“, so der Familienvater.
TuS: Stumpf, Uphues; Eigenbrodt (7), Groß (1), Matthies (6/4), Kremer, Burbaum, Lindner, Cokelc, Büchel (2), Vesper (4), Reuter (1).
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