Soest. Zuvor hatte es beim Soester TV nie einen Sieg für den TuS Bommern gegeben. Warum es diesmal klappte und wer im Krefter-Team die Bestnoten bekam.

Einmal ist immer das erste Mal, sagt man gemeinhin. Die Oberliga-Handballer des TuS Bommern nahmen sich die Redewendung am Donnerstag zu Herzen, schnappten sich erstmals zwei Punkte beim Soester TV. In einem sehr intensiven Duell waren am Ende ein Quäntchen Glück, ganz viel Herzblut in den Zweikämpfen und wieder mal ein glänzend aufgelegter TuS-Torhüter dafür verantwortlich, dass die Wittener nach dem 29:27 (15:14) ein weiteres Jahr in dieser Spielklasse verbleiben können.

„Man hat allen Beteiligten schon angemerkt, dass es um sehr viel ging“, so Bommerns Trainer Nils Krefter. Es sei absolut ein Kampfspiel gewesen - wenngleich ein überaus faires. „Das lag vor allem auch daran, dass wir zwei sehr gute Schiedsrichter hatten“, wie Krefter lobend erwähnte. Lediglich zwei Zeitstrafen (eine üben wie drüben) wurde verhängt. Und das in einer Partie, die eigentlich beide Teams hatten gewinnen müssen angesichts der prekären Lage im Abstiegskampf.

Uphues überzeug erneut im Kasten des TuS Bommern

Die Wittener erwischten den besseren Start, führten gleich mal nach neun Minuten mit 5:2 und waren vor allem in der Defensive sehr aufmerksam. Als knapp 16 Minuten vorüber war, wuchs der Vorsprung sogar erstmals auf vier Treffer an (9:5). „Ich glaube, wir hätten uns in der ersten Halbzeit sogar noch deutlicher absetzen können, aber insgesamt war es eigentlich ein Spiel auf Augenhöhe“, stellte der TuS-Coach in seiner Analyse fest. Die heimstarken Soester kamen wieder heran, sorgten nach 23 Minuten für den 10:10-Ausgleich. Als die Seiten aber gewechselt wurden, lag Bommern wieder hauchdünn vorn - 15:14.

In der wichtigsten Phase des Spiels wuchs er wieder über sich hinaus: Clemens Uphues, Torhüter des Oberligisten TuS Bommern.
In der wichtigsten Phase des Spiels wuchs er wieder über sich hinaus: Clemens Uphues, Torhüter des Oberligisten TuS Bommern. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

„Ich habe in der ersten Hälfte teilweise mit drei Rechtshändern im Rückraum gespielt - das funktionierte ganz gut“, so Nils Krefter. Bei den Soestern war vor allem die rechte Angriffsseite immer wieder erfolgreich, Spielmacher Luis Gran leitete die Aktionen immer wieder geschickt ein.

TuS-Zweite braucht sieben Tore Differenz

Ein mittleres Handball-Wunder braucht der TuS Bommern II am Sonntag. Die Mannschaft von Dino Midzic muss ab 16 Uhr im Sportzentrum den TuS Borussia Höchsten mit sieben Toren Differenz schlagen, um doch noch in die Landesliga aufzusteigen.

Dino Midzic hat sich die Dortmunder bei deren 21:19 über den TV Lössel am Mittwoch angesehen: „Wir haben auch eine Videoaufzeichnung gemacht, damit die Mannschaft bestens vorbereitet ist. Es erwartet uns ein äußerst unangenehmer Gegner, der eine ähnliche Spielweise hat wir.“ In diesem wichtigen Match wird er auf die beiden Routiniers Thomas Faeseke und Stefan Goldkuhle verzichten müssen, ansonsten kann der Trainer vor eigenem Publikum die Bestbesetzung aufbieten. „Unsere erste Mannschaft hat den Klassenerhalt geschafft, und die dritte ist aufgestiegen“, sagt er. „Jetzt wollen wir die Erfolgsbilanz perfekt machen.“

„Was uns nach der Pause anfangs zu schaffen gemacht hat, war die Soester Variante mit sieben gegen sechs im Angriff“, sagte der Bommeraner Trainer. Zwischenzeitlich kippte die Partie dann auch zugunsten der Hausherren, die beim 18:17 (37.) erstmals in Führung gingen. Kurz darauf gelang dem STV sogar das 20:18 (39.). Die Bommeraner aber konterten, warfen vier Treffer in Serie - 22:20 (44.) und gaben diesen leichten Vorteil nun nicht mehr aus der Hand.

Vor dem Heimspiel gegen TSV Hahlen Sorgen um Lemke

„In der letzten Phase hat uns dann unser Torhüter Clemens Uphues wieder sehr geholfen mit drei Paraden nach Würfen von außen“, so Krefter. Zudem übernahm Spielmacher Max Büchel Verantwortung, erzielte drei ganz wichtige Treffer - seinen letzten zum 28:26 knapp vier Minuten vor dem Ende. Wenige Sekunden vor Schluss war dann Felix Eigenbrodt mit seinem fünften Tor zur Stelle, machte das 29:27 und wischte damit allerletzte Zweifel weg. „Nach so einem Spiel überwiegt natürlich die Erleichterung, das war heute schon sehr emotional“, so Nils Krefter glücklich nach dem sicheren Klassenerhalt. „Ich war ziemlich fertig nach dem Schlusspfiff, da fiel auch von mir der ganze Druck ab.“

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Am Samstag gegen den TSV Hahlen (19.30 Uhr, SuFz am Bommerfelder Ring) wollen die TuS-Handballer nun den nächsten Sieg gegen ein Team einfahren, das noch um den Klassenerhalt kämpft. „Wir werden alles ‘raushauen, schließlich wollen wir uns ja nichts nachsagen lassen“, so Krefter. Fraglich aber, ob dann Philipp Lemke mitwirken kann. Er zog sich eine Viertelstunde vor Schluss eine Blessur am Knie zu, klagte nach der Partie noch über Beschwerden.

TuS: Stumpf, Uphues; Eigenbrodt (5), Groß (3), Matthies (2/1), Kremer (1), Burbaum (1), Lindner (2), Lemke (3/3), Cokelc (1), Büchel (6), Vesper (4), Reuter (1).

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