Bommern. Anders als im Hinspiel war der TuS Bommern diesmal ein würdiger Gegner für Spitzenreiter Altenhagen-Heepen. Was letztlich zum großen Wurf fehlte.
Die Reaktion der Handballer von Oberliga-Spitzenreiter TSG Altenhagen-Heepen nach dem Schlusspfiff machten deutlich, wie sehr sich die Bielefelder hatten strecken müssen, um beim TuS Bommern mit 33:29 (17:15) als Sieger vom Platz zu gehen. Ungewohnte Situation auch für Nils Krefter, den Trainer der Gastgeber. Denn der hatte kaum etwas auszusetzen an der Vorstellung seiner Mannschaft - nur das Resultat fiel am Samstagabend eben negativ aus.
„Das war heute eine absolut tolle Teamleistung. So ein Spiel abgeliefert zu haben, das ist in dieser Phase der Meisterschaft ganz wichtig vor allem für den Kopf“, stellte der 42-jährige TuS-Coach klar. Denn drei Partien vor dem Saisonende sind die Wittener wegen der - einkalkulierten - Niederlage noch immer nicht ganz am Ziel, noch immer nicht sicher auch im kommenden Jahr Oberligist. „Wenn wir immer so gespielt hätten wie jetzt gegen Altenhagen-Heepen, dann hätten wir die Klasse schon längst gehalten“, lobte auch Bommerns Co-Trainer Martin Volkert den Auftritt der Grün-Weißen.
TuS Bommern entpuppt sich als unbequemer Kontrahent
Die gingen zwar gegen den designierten Oberliga-Meister nicht ein einziges Mal in Führung, waren aber fast durchweg in Schlagdistanz, ließen sich einfach nicht abschütteln. Auch wenn man das Gefühl hatte, die mit herausragenden Einzelkönnern besetzten Ostwestfalen hätten immer noch ein paar Kohlen nachwerfen können, sofern es die Lage erfordert hätte - dieser TuS Bommern war am Samstag ein äußerst unbequemer Gegner für den turmhohen Favoriten, der bislang erst läppische drei Zähler abgegeben hatte.
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„Meine Mannschaft hat sich heute durchweg an das ausgemachte Konzept gehalten. Und, was ganz wichtig war: Wir waren heute von allen Positionen durchschlagskräftig“, urteilte Nils Krefter. So hieß es nach knapp neun Minuten 5:5 - in der Woche zuvor, bei der Pleite in Harsewinkel, hatten die Bommeraner satte 15 Minuten für drei Treffer gebraucht. Auch wenn TuS-Spielmacher Max Büchel nicht ganz fit in die Partie ging, waren die Hausherren stetig in der Lage, Druck auf die Bielefelder auszuüben. Die gingen zwar mit 9:6 (15.) in Führung, nachdem Philipp Lemke einen Siebenmeter verwarf, hatten beim 13:9 (19.) sogar vier Treffer Vorsprung, doch drei Treffer des diesmal starken Rechtsaußen Alexander Lindner zum 12:13 (24.) brachten alles wieder in die Reihe. Als die Seiten gewechselt wurde, lag der TuS nur mit 15:17 hinten.
Selbst nach Sechs-Tore-Rückstand kämpfen sich die Wittener wieder heran
Auch der Beginn der zweiten Hälfte war ganz nach dem Geschmack von Coach Nils Krefter. Kreisläufer-Talent Lenox Cokelc brachte sein Team auf 19:20 (35.) heran - so viel Widerstand hatte Altenhagen-Heepen in dieser Saison selten brechen müssen. Erst dann gab’s eine kleine Schwächeperiode im Bommeraner Spiel. Die TSG nutzte das eiskalt, setzte sich auf 25:19 (40.) ab. Eine Vorentscheidung? Mitnichten. Jetzt traf auch der auf Linksaußen eingewechselte Jan Matthies, dann war Kreisläufer Kai Reuter zur Stelle - das 24:27 (48.). War da etwa doch eine dicke Überraschung drin?
Altenhagen-Heepen reagierte, erhöhte wieder das Tempo, wurde klarer in seinen Aktionen. Und hatte jetzt auch Glück mit der einen oder anderen Entscheidung der Unparteiischen. So hätte der neunfache TSG-Torschütze Florian Schösse in der 54. Minute wohl bei einem üblen Schlag gegen den Hals von Ole Vesper wohl eigentlich die Rote Karte sehen müssen - er musste aber nur eine Zwei-Minuten-Strafe absitzen. Kurz darauf entschied TSG-Linksaußen Jens Bechtloff (acht Tore) nach einem versprungenen Ball ein wichtiges Laufduell gegen Philipp Lemke, verwandelte wenig später dann selbst einen Strafwurf zum 30:25 (55.). Obwohl Bommern bissig blieb, nicht die Köpfe hängen ließ und noch auf 28:31 durch Lukas Burbaum verkürzte, dann noch mal in Überzahl spielen durfte, schaukelte der Liga-Primus die Partie über die Zeit.
Jetzt eine kleine Pause bis zur Partie beim Soester TV
„Wir haben heute vor allem in der Deckung richtig stark gespielt, auch unser Torhüter Clemens Uphues hat einen guten Tag erwischt. Ich fand’s gut, wie mutig die Jungs agiert haben. Nach dem 25:28 haben wir leider ein paar Szenen nicht für uns nutzen können. Ich bin ganz trotzdem froh, dass wir jetzt bis zum 18. Mai Pause haben“, dachte Nils Krefter schon an ein wenig Zeit zum Durchatmen, ehe es zum wichtigen Spiel beim Tabellennachbarn Soester TV (9./28:28-Punkte) geht.
TuS: Stumpf (n. e.), Uphues; Eigenbrodt (2), Groß, Matthies (4/2), Kremer, Burbaum (2), Lindner (6), Lemke (3/2), Cokelc (2), Büchel (1), Vesper (8), Reuter (1).
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