Aachen. Die Bundesliga-Judoka der SU Annen haben erstmal die Führung in der Nord-Staffel übernommen. Wer gegen Hertha Walheim die Glanzlichter setzte.

Die Hoffnungen der SU Annen auf einen neuerlichen Platz im Bundesliga-Halbfinale haben am Samstagabend neue Nahrung erhalten. Obwohl die Wittener Verantwortlichen vorab eher skeptisch waren aufgrund der namhaften Ausfälle, lieferte das Team eine beeindruckende Leistung beim zuvor ungeschlagenen TSV Hertha Walheim ab, gewann glatt mit 10:4.

„Das war heute eine Ansage. Alles hat gestimmt: der Teamgeist, die Körpersprache und die Einstellung“, lobte der sonst oft so kritische SUA-Trainer Marcel Haupt sein Team, verteilte einen kollektiven Schulterklopfer. Immerhin hatten die ohne ihre WM-Fahrer angetretenen Wittener zuvor damit gerechnet, dass ihnen die Kaiserstädter ziemlich ungemütlich werden könnten. Gegen Potsdam und Hamburg hatte Walheim schon jeweils ein Remis erreicht.

SU Annen geht in Walheim gleich mal mit 3:0 in Führung

Doch die SU Annen ließ sich nicht beirren, legte einen glanzvollen Start hin und bewies am Samstag einmal mehr, dass der Erstliga-Kader inzwischen eine bemerkenswerte Tiefe hat. Ganz wichtig war laut Trainer Stefan Oldenburg der Auftaktsieg von Frederik Schreiber (-81 kg) gegen Emil Kosjanik, danach ließ der Niederländer Mistral Janssen (-90 kg) gegen Alexander Neihs nichts anbrennen. Wenig später stand es dann schon 3:0 für die SUA, denn der Zwei-Meter-Hüne Jules Blom entschied das Niederlande-Duell gegen Kylian Bulthuis vorzeitig für sich.

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Erstmals für die SU Annen auf der Matte: Joshua de Lange (re.) holte prompt den ersten Sieg für die Wittener beim 10:4 in Aachen.
Erstmals für die SU Annen auf der Matte: Joshua de Lange (re.) holte prompt den ersten Sieg für die Wittener beim 10:4 in Aachen. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Die Niederlage von Sirotullo Ikramov (-100 kg) gegen Silvan Bulthuis hatten die SUA-Trainer durchaus einkalkuliert. Dass dann allerdings Alessio Murrone (-60 kg) gegen Aachens 15-jährigen Phillip Pesterew trotz ganz früher Führung noch verlor, war ein Rückschlag. „Das hatten wir so nicht auf der Rechnung“, so Oldenburg. Murrone baute konditionell gewaltig ab, wehrte sich im finalen Haltegriff seines Widersachers gar nicht mehr. Nur noch 3:2 also - und das Walheimer Lager wurde plötzlich so richtig laut, wollte die Wende regelrecht herbeibrüllen.

Nach Murrone-Pleite zieht die SU Annen davon

Da hatten die Hausherren die Rechnung aber ohne zwei ganz junge SUA-Kämpfer gemacht. Zunächst machte Philip Drexler (-73 kg) nach fragwürdigem Rückstand gegen Arthur Akopjan mit einem furiosen Hüftwurf den vierten Annener Punkt, dann gewann auch Marek Zimmermann im 66-kg-Limit nach einem blitzschnellen Fußangriff gegen Lino Dello Russo. „Das 5:2 zur Pause hat uns natürlich in die Karten gespielt. Vor allem das Miteinander im Team, dieses gegenseitige Anfeuern hat mir heute richtig imponiert“, so Oldenburg.

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Der zu Beginn des zweiten Abschnitts dem Niederländer Joshua de Lange (-81 kg) zu seinem SUA-Debüt verhalf. Gegen seinen Landsmann Mo van Dun deutete er sein technisches Potenzial an. Bei einem Wurfansatz gingen dann beide Kämpfer zu Boden, eine undurchsichtige Situation. Die kurze Videoanalyse des Kampfgerichts wertete die Aktion aber für den Annener. Jetzt fehlten nur noch zwei Zähler zum so wichtigen Auswärtserfolg gegen den NRW-Rivalen.

SUA-Neuzugang Jules Blom gewinnt beide Duelle gegen einen Landsmann

Und die waren in Windeseile eingetütet, denn nacheinander gewannen Sirotullo Ikramov (-90 kg) und Schwergewichtler Jules Blom ihre Kämpfe, sorgten mit dem 8:2 für die Vorentscheidung. Zwei weitere Zähler fuhren dann auch noch der abermals wie entfesselt kämpfende Philip Drexler (gegen seinen Osnabrücker Vereinskollegen Finn Luca Reddig) und Leon Philipp per Armhebel gegen Benedict Wolsfeld ein. „Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns, die Mannschaft hat heute einen sehr beeindruckenden Auftritt hingelegt. Genau so müssen wir weitermachen“, so Stefan Oldenburg.

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