Heven. Der TuS Heven verpasst den Sprung ins Kreispokal-Finale. Wie der Außenseiter die spannende Partie gegen Wiemelhausen dennoch offen gestaltet.

Auf diesen einen goldenen Pokal-Moment, der noch ins Elfmeterschießen geführt hätte, wartete Bezirksligist TuS Heven 09 trotz einer couragierten Leistung vor allem im zweiten Durchgang des Halbfinales gegen Favorit Concordia Wiemelhausen vergebens. Es blieb bei einer unglücklichen 1:2 (1:2)-Niederlage in einem bis zum Schluss offenen Vorschlussrunden-Duell. Die Bochumer treffen damit im Endspiel (18. Mai; 16 Uhr) auf den SV Bommern 05.

„Ich kann meiner Mannschaft überhaupt nichts vorwerfen, ich bin stolz auf die Jungs. Wir haben hier in der zweiten Halbzeit das Spiel dominiert. Leider fehlten uns die ganz großen Möglichkeiten, sonst wäre vielleicht noch mehr drin gewesen“, sagte TuS-Trainer Maik Knapp nach dem Schlusspfiff. Im Vergleich mit dem Westfalenligisten, immerhin Titelverteidiger im Kreispokal-Wettbewerb, hatten sich die Wittener blendend aus der Affäre gezogen. „Wer weiß, wie es gelaufen wäre, wenn wir am Ende noch durch ein, zwei Wechsel etwas mehr Druck hätten machen können“, haderte Knapp auch mit den derzeit arg beschränkten personellen Möglichkeiten.

TuS Heven in der Anfangsphase noch nicht richtig sortiert

Ohne Innenverteidiger Maik Bollmann musste der TuS Heven sein Glück gegen Wiemelhausen versuchen. In der Abwehrzentrale standen diesmal Marvin Schöppner und Besim Kasumi, die ihre Sache auch gut machten. Wenn die Blau-Weißen - vor allem zu Beginn - anfällig waren, dann über die Außenbahnen. Schon in den ersten Minuten mussten die Platzherren da hellwach sein. Waren sie allerdings nicht, als zunächst Kapitän Tim Dosedal im Zentrum einen Ball leichtfertig verlor. Die Concordia schaltete ganz schnell um, im Strafraum stand Leon Franke sträflich frei, vollendete trocken zum 1:0 (5.).

Der Mann war förmlich überall: Tim Dosedal (3. von li.), Kapitän des TuS Heven, war einer der Besten im Pokalspiel gegen den Westfalenligisten Concordia Wiemelhausen.
Der Mann war förmlich überall: Tim Dosedal (3. von li.), Kapitän des TuS Heven, war einer der Besten im Pokalspiel gegen den Westfalenligisten Concordia Wiemelhausen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

„Respekt vor meiner Mannschaft, wie sie dann sofort eine Reaktion gezeigt hat“, so Hevens Trainer Maik Knapp. Nur drei Minuten später nämlich fand ein Pass in die Spitze Torjäger Marcel Herrmann, der den Freiraum dankend annahm und den Wiemelhauser Torhüter per Lupfer zum 1:1 überwand (8.). Es ging wirklich Schlag auf Schlag in diesem Pokal-Hit. Zwei Zeigerumdrehungen später bekam die Concordia einen Freistoß zugesprochen, den der Ex-Hevener Kaan Cosgun aus 24 Metern aufs rechte Eck zog. TuS-Keeper Kevin Wirges wehrte zu kurz ab, Christopher Schmidt staubte zum 2:1 für die Gäste ab (10.).

Nur B-Liga-Akteure als Ersatzspieler auf Hevens Bank

Es roch tatsächlich schon wieder nach einem ähnlichen Torfestival wie im vorigen Jahr, als sich diese beiden Teams im Pokalfinale duellierten. Damals gewannen die Bochumer mit 8:5. Doch der TuS Heven fing sich nach dem neuerlichen Rückstand, ließ in der Defensive nicht mehr so viel zu. Und wenn Wiemelhausen doch mal durchbrach, dann war Kevin Wirges auf dem Posten - wie in der 33. Minute bei einer Großchance für Ilker Murat Berberoglu.

Zu gerne hätte Maik Knapp in Abschnitt zwei gleichwertige Wechsel vorgenommen, den Gegner mit frischen Kräften noch ein wenig mehr in Bedrängnis gebracht. Auf der Bank aber saßen durchweg Spieler aus dem Hevener B-Kreisliga-Team - drei von ihnen kamen zum Einsatz, machten ihre Sache ordentlich. Trotz dieses personellen Ungleichgewichts war gerade nach dem Wechsel nichts von zwei Klassen Unterschied zu sehen. Wiemelhausen verlegte sich vornehmlich aufs Verteidigen, Heven rannte beherzt an. Dabei jedoch fehlten den Gastgebern die Mittel. Mehr als ein pfiffiger Heber von Jasim Boutayeb aufs Tornetz (50.) und eine Halbchance von Marcel Herrmann (79.) nach Kopfballvorlage von Besim Kasumi war nicht drin. Zu selten versuchte man es mal aus der zweiten Reihe.

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Glück bei einem Latten-Freistoß von Wiemelhausens Cosgun

Die Bochumer waren fast nur noch durch Konter gefährlich. Ihre Chancen vereitelte dabei gleich mehrfach mit glänzenden Paraden Keeper Kevin Wirges - u. a. gleich drei Mal gegen Justin Sarpong (63., 88.) und einmal gegen Berberoglu (69.). Zudem krachte ein Cosgun-Freistoß an die Querlatte (84.). „Kevin hat uns mehrfach mit seinen Aktionen im Spiel gehalten. Dass wir am Anfang die Tore so leicht hergegeben haben, war natürlich ärgerlich. Am Ende wurden dann irgendwann auch die Beine schwer, immerhin haben wir schon einige ältere Spieler im Kader“, so Knapp, dessen Team nun im „kleinen Finale“ am 18. Mai auf die DJK TuS Hordel treffen wird.

TuS: Wirges; Bosco, Schöppner (89. Diallo), Kasumi, Tumbul (75. Kaedi), Osma, Dosedal, Rama, Wiedemeyer (57. Pechlivanis), Boutayeb, Herrmann.

Concordia: Kelch; Schmidt (37. Yahkem), Haake, Wasserloos, Cosgun, Hoffmann, Gumpert, Franke (81. Tigges), Aksu, Sarpong, Berberoglu.

Torfolge: 0:1 Franke (5.), 1:1 Herrmann (8.), 1:2 Schmidt (10.).

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Stattlicher Besuch beim Halbfinalduell: Am Haldenweg sahen die Anhänger der beiden Teams vom TuS Heven und von Concordia Wiemelhausen eine spannende Partie, die die Bochumer mit 2:1 gewannen.
Stattlicher Besuch beim Halbfinalduell: Am Haldenweg sahen die Anhänger der beiden Teams vom TuS Heven und von Concordia Wiemelhausen eine spannende Partie, die die Bochumer mit 2:1 gewannen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald