Bommern. Zwei Freistoß-Kunstschüsse ebnen dem SV Bommern 05 gegen DJK TuS Hordel den Weg ins Kreispokal-Finale. Alle Infos und Stimmen zum Spiel.
Schluss, aus, vorbei - die Party in Grün, Weiß und Schwarz konnte um 21.24 Uhr am Goltenbusch steigen. In einem mitreißenden Kreispokal-Halbfinale warf der SV Bommern 05 am Donnerstagabend die DJK TuS Hordel aus dem Wettbewerb. Der 3:2 (2:0)-Sieg für den A-Kreisligisten gegen das drei Klassen höher notierte Team aus Bochum war unterm Strich vollauf verdient. „Das war heute das Paradestück der Jungs“, war SVB-Trainer Jörg Silberbach mächtig stolz auf seine Mannschaft.
Die von Beginn an überhaupt keine Manschetten hatte, das Westfalenliga-Schlusslicht gleich mal unter Druck zu setzen. Gerade mal eine Minute war vorüber, da prüfte Bommerns David Pape schon mal die Querlatte. Nur eine Zeigerumdrehung später gab’s rund 20 Meter vor dem Hordeler Kasten einen Freistoß für die Gastgeber, den Lars Kozdron gewitzt im kurzen Eck neben den Pfosten setzte - das 1:0 (2.). Jetzt wusste die DJK TuS Hordel gleich mal, dass sie es nicht mit einem Gegner zu tun hatte, der sich so einfach auf die Bretter würde jagen lassen.
Bommerns Freistoß-Künstler Kozdron schlägt doppelt zu
„Ich hatte vorher ja ein wenig die Befürchtung, dass die Jungs das in Sachen Tempo und Körperlichkeit nicht so kennen würden gegen einen Westfalenligisten, aber sie haben das sehr gut gemacht“, stellte Jörg Silberbach später fest. Die Wittener, die gerade erst den Aufstieg festgezurrt hatten, spielten mutig und entschlossen nach vorne, gingen keinem Zweikampf aus dem Weg. Zwar wurde Hordel im Anschluss etwas dominanter, hatte mehr Ballbesitz - so richtig kreativ waren die Angriffe der Gäste aber nicht. Bis zur 24. Minute, als Christopher Ngali seinem Bewacher Lukas Köntker entwischte, der das lange Bein ausfuhr und den Bochumer zu Fall brachte. Die Pfeife von Schiedsrichterin Lea Bramkamp aber blieb stumm.
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Stattdessen brannte es dann wieder lichterloh auf der anderen Seite. Der Ex-Hordeler Leander Denz tankte sich auf dem linken Flügel durch, passte quer durch den Strafraum - wo Jonas Müller aus zwölf Metern trocken zum 2:0 einschob (32.). Ein exzellent herausgespielter Treffer, der die Gäste nun mächtig beschäftigte. Kurz vor dem Wechsel dann noch zwei gute Chancen für die DJK, doch zunächst scheiterte Bekem Saglam (43.), kurz darauf Maximilian Morgner (44.), der über den Kasten zielte.
Hordels Trainer faltet sein Team in der Pause zusammen
„In der Kabine der Hordeler ist es ziemlich laut geworden, wir konnten da gut mithören“, flachste Bommerns Lars Kozdron nach der Begegnung. In der Tat hatte DJK-Trainer Mirko Talaga sein Team kräftig zusammengestaucht. „Das war von allem viel zu wenig, das ist dann eine Sache der Einstellung. So darf man sich nicht präsentieren“, schimpfte Talaga später. Immerhin gab sein Team schnell eine Antwort: Nach einem Eckball von der rechten Seite war Mohammed Maroc zur Stelle - nur noch 2:1 (51.).
Statt nun aber Dauerdruck vom turmhohen Favoriten zu sehen, blieb Hordel wenig durchschlagskräftig im Strafraum, Bommerns Defensive warf sich beherzt in jeden Zweikampf, sammelte ein Fleißkärtchen nach dem anderen. Und vorne konnte man sich ja auf die Freistoßkünste von Lars Kozdron verlassen. Eine weitere Kostprobe gab’s in der 65. Minute, als der Mittelfeldmann aus etwa 23 Metern Maß nahm und diesmal wunderschön ins linke Eck traf - das 3:1, jetzt war der SVB-Fanblock außer Rand und Band.
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Im Endspiel gegen TuS Heven oder Concordia Wiemelhausen
Die Wittener wollten diesen Sieg unbedingt an Land ziehen, verteidigten leidenschaftlich diese Führung, die längst vollauf verdient war. Erst in der Nachspielzeit verkürzte Hordel noch durch Philipp Dragicevic zum 2:3 (90.+1), wenig später war Schluss, und die Bommeraner Party mit „Westfalenpokal“-Sprechchören konnte losgehen. „Wir haben hinten wirklich gut gestanden, nicht viel zugelassen. Im Angriff haben wir immer wieder Nadelstiche gesetzt - genau, wie wir es uns erhofft hatten“, freute sich Jörg Silberbach.
Jetzt müssen die Bommeraner noch warten, auf wen sie im Endspiel des Kreispokals treffen. Am kommenden Dienstag, 2. Mai (19.30 Uhr), hat der TuS Heven 09 Titelverteidiger Concordia Wiemelhausen zu Gast. Dann gibt’s die erneute Chance zu einer faustdicken Überraschung.
SVB: Gantowski; Herbrechter (90.+2 Poel), Köntker, Niemann, Karidakis, S. Mathea, Pape (86. Becker), Kozdron (89. Karger), Denz, Müller (52. van den Borg), Nießen (68. Koch).
DJK: Zölzer; Saglam (68. Dragicevic), K. Rudolph (46. Drathen), Morgner (84. Sareyko), Ngali (46. Maroc), Buchwalder, Weißbohn (21. Öztürk), Opiola, Severich, P. Rudolph, Kegel.
Torfolge: 1:0 Kozdron (2.), 2:0 Müller (32.), 2:1 Maroc (51.), 3:1 Kozdron (65.), 3:2 Dragicevic (90.+1).
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