Witten. Weil die SG Castrop-Rauxel ihr Team am Samstag überraschend aus der Bezirksliga zurückzog, fehlt dem SV Herbede nun nicht mehr viel zur Rettung.

„Mein Telefon stand am Samstag nicht still“, sagt Jan Kastel, der Trainer des SV Herbede. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht, dass der Bezirksligist SG Castrop-Rauxel sein Zeit vorzeitig vom Spielbetrieb zurückgezogen hat. Da dies nicht erst während der letzten drei Spieltage geschah, werden den Europastädtern alle Punkte abgezogen, die gespielten Partien annulliert. Schöner Effekt für den SV Herbede: Statt zwei Zählern Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang sind es somit satte elf.

„Das heißt aber nicht, dass wir uns jetzt entspannt zurücklehnen. Das Spiel am Sonntag beim SV Phönix Bochum wird für uns jetzt umso wichtiger“, sagt SVH-Coach Kastel. Denn besagte Bochumer liegen nach dem Castroper Überraschungs-Aus nun mit 24 Zählern auf dem ersten Abstiegsrang. Keine Frage, dass Herbede dieses Polster zumindest beibehalten will. Nach der jüngsten Negativserie wäre ein Erfolgserlebnis für die Wittener ohnehin enorm wichtig. Punktet man gegen den direkten Konkurrenten, wäre dies wohl nahezu gleichbedeutend mit der vorzeitigen Rettung.

SV Herbede verlor beide Punktspiele gegen SG Castrop-Rauxel

In der vergangenen Woche waren die beiden Trainer der SG Castrop-Rauxel, Tino Westphal und Damian Liedtke, von ihren Ämtern zurückgetreten. Als Folge dessen verloren auch offensichtlich einige Spieler des abstiegsbedrohten Vereins die Lust, weiterhin das Trikot der SG zu tragen. Zuvor hatten die Castroper gerade mal noch zwei Zähler Rückstand auf den SV Herbede - und somit durchaus noch alle Chancen, bei sechs verbleibenden Partien das rettende Ufer noch zu erreichen.

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Doch die Wende in der Europastadt war nicht mehr drin, der Vorstand sah sich genötigt, die Mannschaft gleich vom Spielbetrieb abzumelden. Da alle bisherigen Begegnungen der SG aus der Wertung genommen wurden, fielen auch die beiden Niederlagen des SV Herbede (2:4 und 0:2) gegen die Castroper flach - besser hätte es also für die zuletzt gewaltig schwächelnde Mannschaft von Jan Kastel kaum laufen können.

TuS Heven jetzt rechnerisch ganz auf der sicheren Seite

Inklusive der Partie am Sonntag (15 Uhr) beim SV Phönix Bochum haben die Herbeder nun noch sechs Begegnungen in der Bezirksliga-Serie vor der Brust. Ein paar Pünktchen müssen die Kastel-Kicker also noch sammeln, um gegenüber den elf Zählern hinter ihnen liegenden Bochumer auf Nummer sicher gehen zu können. Der TuS Heven 09, der zuvor auch rechnerisch hätte noch in Probleme geraten können, ist durch den Castroper Rückzug sowie durch die drei am grünen Tisch gewonnenen Punkte durchs Nichtantreten des TuS Hattingen am Samstag jetzt definitiv gesichert, kann sich ganz auf den Pokal am Dienstag gegen Concordia Wiemelhausen (19.30 Uhr, Haldenweg) konzentrieren.

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