Herbede. Früher als erwartet hat der HSV Herbede den Klassenerhalt festgezurrt. Wo künftig Verstärkung benötigt wird und warum die schwer zu finden ist.

Da gibt’s nichts mehr dran zu rütteln. Drei Spieltage vor dem Saisonende in der Handball-Landesliga kann sich der HSV Herbede schon entspannt zurücklehnen und den Kampf um den Klasserhalt anderen überlassen. „Zu diesem Zeitpunkt Platz drei in der Tabelle - das hätte ich im Leben nicht für möglich gehalten“, macht Trainer Marko Weiß aus seinen Gedankenspielen keinen Hehl. Für ihn geht es jetzt darum, die letzten Fäden in Sachen Kaderplanung zu ziehen.

Das 30:24 daheim gegen den Mitaufsteiger Letmather TV war der letzte Baustein, der den Herbedern noch fehlte. Drei Heimsiege in Serie sorgten am Ende dafür, dass die Weiß-Sieben auch im kommenden Jahr in der Landesliga auf Punktejagd gehen kann. „Es war sicherlich kein Nachteil, dass wir in der Jahnhalle gespielt haben in dieser Saison“, so der HSV-Trainer. Seine Mannschaft hatte sich frühzeitig für diese Spielstätte entschieden - in Sachen Atmosphäre geht’s dort nämlich ganz anders zu als in der weitläufigen Husemann-Sporthalle, die auch zur Debatte gestanden hätte. „Natürlich hätten wir lieber daheim in Vormholz gespielt, aber das ging ja nun mal nicht. Die Lösung mit der Jahnhalle war für uns optimal“, ließ Weiß wissen.

HSV Herbede sucht Rückraumspieler und Rechtsaußen

Aufgrund der Konstellation in einer nur zehn Teams umfassenden Staffel war für den HSV Herbede schon frühzeitig klar, dass mindestens Rang sechs her musste, um drin zu bleiben. „Selbst daran hatte ich anfangs durchaus meine Zweifel“, sagt der Trainer der Wittener. Immerhin hatte er seinen Kader vor der Saison nicht wie erhofft verstärken können. Der Verlust von Simon Bottländer (zu Westfalia Hombruch) war nicht aufgefangen worden, während der Spielzeit war dann auch Dominik Mazurek zurück nach Polen gegangen. Dennoch ließen sich die HSV-er nicht beirren, kassierten bis heute gerade mal fünf Niederlagen in 15 Partien, haben sogar rechnerisch noch die Chance, Platz zwei zu erreichen.

Der frühzeitige Klassenerhalt seines HSV Herbede hat auch Trainer Marko Weiß (M.) überrascht. Die Wittener liegen drei Spieltage vor Schluss auf dem dritten Tabellenplatz.
Der frühzeitige Klassenerhalt seines HSV Herbede hat auch Trainer Marko Weiß (M.) überrascht. Die Wittener liegen drei Spieltage vor Schluss auf dem dritten Tabellenplatz. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Doch zuallererst geht es jetzt darum, die entscheidenden Strippen zu ziehen, um das gewünschten Personal für die Saison 2023/24 zusammenzustellen. „Es gab bislang keinerlei Absagen, das ist schon mal gut“, so Weiß gleichermaßen erleichtert und erfreut. Lediglich Linksaußen Thomas Radtke werde aus familiären Gründen ein wenig kürzertreten. „Hier und da wird er aber sicher mal aushelfen. Tommy bleibt weiter wichtig für uns“, so der Coach über den flinken Flügelflitzer, der zu den besten Torschützen seiner Mannschaft gehört. „Auf Außen haben wir aber mit Yannik Brämer und Chris Hake gute, junge Leute, die dann eben mehr Anteile bekommen.“

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Trainer Weiß lobt die Entwicklung von Meuren und Schulte

Grundsätzlich wolle Marko Weiß seinen Kader schon ein wenig verjüngen, frisches Blut ins Team holen. „Vielleicht ist dann auch der eine oder andere A-Jugendliche oder Spieler aus der zweiten Mannschaft während unserer Vorbereitung dabei.“ Wonach man beim HSV Herbede die Augen offen hält, das sind in erster Linie jetzt ein Linkshänder für die Rechtsaußen-Position sowie ein zweiter Rückraumspieler für die linke Seite. „Wir führen da einige Gespräche, aber unsere Hallensituation macht da schon einiges im Ansatz zunichte. Viele haben einfach keine Lust, in dieser Traglufthalle zu trainieren“, sagt Weiß. Die eine oder andere Zusage liege ihm allerdings schon vor - veröffentlichen könne er dies aber erst nach Saisonende.

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„Es wäre schön, wenn es uns gelingen würde, den einen oder anderen Ex-Herbeder wieder für uns zu gewinnen“, so der HSV-Trainer. Entsprechende Drähte habe man längst geknüpft. „Insgesamt sind wir aber schon ganz gut aufgestellt. Und einige jüngere Spieler haben in dieser Saison ja auch einen beträchtlichen Schritt nach vorne gemacht - ich denke da vor allem an Clemens Meuren, aber auch an Erik Schulte.“

In den ausstehenden Partien gegen die SG Attendorn/Ennest (22. April), bei der HSV Plettenberg/Werdohl (29. April) und gegen die HSG Hohenlimburg (6. Mai) wollen die Herbeder schon noch ein paar Pünktchen sammeln. „Wichtiger ist für uns jetzt aber, die zweite Mannschaft zu verstärken, damit sie noch die Klasse halten kann“, blickt Marko Weiß voraus. Die HSV-Reserve ist Drittletzter der 1. Kreisklasse, muss aber noch u. a. beim Tabellenführer ETG Recklinghausen II antreten.

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