Heven. Eine Halbzeit lang steht dem TuS Heven das Glück zur Seite. Dann hat der Trainer eine zündende Idee und beweist ein goldenes Wechsel-Händchen.

Den elften Saisonsieg haben die Bezirksliga-Fußballer des TuS Heven 09 am Sonntag unter Dach und Fach gebracht. Die Blau-Weißen profitierten in der ersten Hälfte davon, dass der CFK Bochum einige Großchancen kläglich versemmelte und verdiente sich das 2:0 (0:0) durch eine sehr konzentrierte Vorstellung nach der Pause.

„Ist doch schön, wenn ein paar Umstellungen direkt was bringen“, sagte TuS-Trainer Maik Knapp und konnte sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. Immerhin hatte er in der ersten Halbzeit noch eine recht unruhige Phase an der Seitenauslinie verbracht, denn der CFK Bochum war leicht feldüberlegen und hatte einige sehr gute Torchancen. Schon nach wenigen Minuten gab’s zum ersten Mal Unruhe im Hevener Strafraum, doch die Übersicht von Maik Bollmann, der rechtzeitig zum Spiel zurückgekehrt war, bügelte die Situation aus.

TuS Heven in der ersten Halbzeit bei CFK-Großchancen im Glück

Auf der anderen Seite schloss Niklas Wiedemeyer etwas zu überhastet ab (8.). Das blieb aber für längere Zeit der einzige Arbeitsnachweis der TuS-Offensive. Mehr gefordert war da schon die Hintermannschaft um Keeper Kevin Wirges, der nach 20 Minuten einen gefährlichen Freistoß zur Ecke lenkte. Wenig später wäre er wohl machtlos gewesen, doch zunächst klatschte ein Distanzschuss des CFK an den linken Pfosten, der Abpraller landete bei Ferhad Alyahie, der jedoch aus wenigen Metern das Kunststück fertigbrachte, den Ball neben den Kasten zu setzen (28.). Kurz vor dem Seitenwechsel dann war es wieder Hevens Wiedemeyer, der nach einem Konter zu hektisch wurde, gleich zweimal die Chance vergab, sein Team nach vorn zu bringen.

Jubeltraube in Blau-Weiß: Der TuS Heven gewann mit seiner derzeitigen Notbesetzung mit 2:0 gegen den CFK Bochum.
Jubeltraube in Blau-Weiß: Der TuS Heven gewann mit seiner derzeitigen Notbesetzung mit 2:0 gegen den CFK Bochum. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Der TuS-Trainer reagierte zur Pause, nahm den enttäuschenden Lorent Rama ‘runter und brachte Amin Tumbul. Zudem beorderte er Marvin Schöppner auf die defensive Mittelfeldposition. „Dadurch wollte ich mehr Ballgewinne provozieren“, so Knapp. Der Plan ging auf, Heven stand nun deutlich kompakter, die Angriffsversuche des CFK Bochum endeten meist schon hinter der Mittellinie.

Auch interessant

TuS-Torjäger Marcel Herrmann sorgt für die Führung

Ärgerlich für die Wittener, dass es nach einem klaren Foul an Jasim Boutayeb keinen Strafstoß gab (56.). Wenig später flog ein Schuss von Marcel Herrmann an den linken Innenpfosten - „und von da ins Tor, der war eindeutig drin“, beharrte Knapp darauf, dass der Schiedsrichter die Szene falsch beurteilt hatte. Der nämlich entschied zur Verwunderung aller auf Freistoß für den CFK (67.).

Die Geduld der Platzherren aber zahlte sich aus. In der 82. Minute landete ein Steilpass bei Marcel Herrmann, der flach ins linke Eck vollendete - 1:0. In der Nachspielzeit war dann auch noch der kurz zuvor eingewechselte Stavros Pechlivanis per Kopf zum 2:0 erfolgreich. „Es freut mich riesig für Stavros, dass er das wichtige zweite Tor gemacht hat. Ich hab’ ihm vorher sogar noch genau gesagt, wohin er laufen soll“, so der Hevener Trainer, dessen Team mit jetzt 38 Punkten wohl endgültig aller Sorgen ledig sein dürfte.

TuS: Wirges; Bollmann, Kasumi, Schöppner, Rama (46. Tumbul), Karakurt (73. Turgut), Osma, Bosco, Boutayeb (89. Pechlivanis), Wiedemeyer (68. Kaedi), Herrmann.

Torfolge: 1:0 Herrmann (82.), 2:0 Pechlivanis (90.+2).

Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.

Eingewechselt, kaum auf dem Platz - und getroffen: Stavros Pechlivanis, sonst in der zweiten Mannschaft des TuS Heven aktiv, erzielte das 2:0 gegen den CFK Bochum.
Eingewechselt, kaum auf dem Platz - und getroffen: Stavros Pechlivanis, sonst in der zweiten Mannschaft des TuS Heven aktiv, erzielte das 2:0 gegen den CFK Bochum. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz