Witten. Neue Vorstands-Riege des KSV Witten ist gewählt und kann die Arbeit aufnehmen. Was dem Vorsitzenden wichtig ist, wo der Club nachbessern will.

Vor rund einem Jahr hatte sich das bisherige Vorstandsteam des Ringer-Bundesligisten KSV Witten 07 um den Vorsitzenden Thomas Altstadt dazu entschieden, seine Ämter nicht weiter fortzuführen. Einem der traditionsreichsten Vereine der Ruhrstadt bescherte das eine gewisse Unruhe, zugleich aber war es auch die Chance, sich komplett neu aufzustellen. Das ist dem KSV nun gelungen, der seine neue Führungsriege mit Detlef Englich an der Spitze bei der Hauptversammlung ins Amt wählte.

Im Jugendcafé „Treff“ an der Wittener Werkstadt hatten sich rund 50 Clubmitglieder eingefunden, die wissen wollten, wie und in welcher personellen Konstellation der Verein die künftigen Aufgaben angehen würde. „Wir haben ja hinter den Kulissen schon vor mehr als einem halben Jahr mit der Arbeit begonnen“, teilte Detlef Englich mit. Frühzeitig hatte der inzwischen 74-Jährige Bereitschaft signalisiert, zum dritten Mal den Vorsitz beim KSV Witten 07 zu übernehmen. Schon von 1988 bis 1995 und von 2001 bis 2013 hatte er an der Spitze des siebenmaligen Deutschen Mannschaftsmeisters gestanden. „Eigentlich hatte ich eine andere Lebensplanung. Aber ich bin von so vielen angesprochen worden, mich wieder zu engagieren“, so Englich.

Großes Team im geschäftsführenden Vorstand des KSV Witten

Der allerdings dabei nicht wie früher auf der Matte als Einzelkämpfer ‘ran muss, sondern eine große Mannschaft hinter sich weiß. Der KSV hatte die Satzung abgeändert, verfügt nun über gleich drei zweite Vorsitzende. Nina Kahriman, Dr. Erkan Kaymak und Fatih Sirin wurden von der Versammlung gewählt. Ebenso Geschäftsführerin Jutta Eck und Kassenwartin Elvira Henz.

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Kehrt aus Adelhausen zurück zum KSV Witten 07: der rumänische Greco-Spezialist Ilie Cojocari (helles Trikot).
Kehrt aus Adelhausen zurück zum KSV Witten 07: der rumänische Greco-Spezialist Ilie Cojocari (helles Trikot). © Manfred Sander

„Wir haben ein tolles Team mit natürlich auch erstklassiger Expertise in Sachen Ringen beisammen. Mit der Vorstandsarbeit in solch einem großen Verein haben viele aber nicht die Erfahrung“, sagt Detlef Englich, der sein eigenes Wirken „als Übergangslösung“ sieht. Sein Ziel ist es, dass sich mittelfristig aus den eigenen Reihen - und da bezieht er auch das achtköpfige Team der Beisitzer*innen (Christoph Pröpper, Matthias Blum, Jörg Lenk, Michael Lieckfeld, Peter Baum, Viviane Herda, Frank Bartel und Stefan Ernst) mit ein - auch sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin finden lässt.

Aus vorherigen Jahren belasten den Club wohl keine Altlasten mehr

„Das sind alles Herzblut-KSVer“, führte Englich nicht ohne Stolz aus. Viele sind dem Verein, der derzeit rund 500 Mitglieder hat, seit Jahren eng verbunden, ihnen war nicht gleichgültig, was aus dem Bundesligisten wird. Bei dem inzwischen auch beinahe alle finanziellen Fragen geklärt zu sein scheinen. „Wir warten nur noch auf eine Freistellungs-Erklärung vom Finanzamt, aber ich gehe davon aus, dass wir bei Punkt null starten können.“ Der alte Vorstand um Thomas Altstadt hatte im Hintergrund daran mitgearbeitet, dass keine Altlasten mehr die künftige Arbeit erschweren.

Das Kerngeschäft des KSV Witten 07 bleibt weiterhin der Ringer-Sport, die Sportlichen Leiter Erkan Kaymak und Fatih Sirin kümmern sich mit dem fürs Marketing und Sponsoring zuständigen Christoph Pröpper um die Aufstellung des Bundesliga-Teams. „Da sind wir schon recht weit. Im Fokus steht vor allem, möglichst auch eigene Leute wieder zum KSV zurückzuholen“, so Detlef Englich. Mit Nico Brunner (ASV Schorndorf) und Ilie Cojocari (TSV Adelhausen) sowie Kutkagan Öztürk (TSG Herdecke) haben die ersten Verpflichtungen bereits „Stallgeruch“, standen zuvor schon länger im Aufgebot der Ruhrstädter.

Polens „Ringer des Jahrhunderts“ Sandurski jetzt KSV-Ehrenmitglied

Auch Jörg Helmdach, Präsident des Ringerverbandes NRW und früherer Meisterringer des KSV, dessen Mitglied er noch immer ist, nahm an der Jahreshauptversammlung teil und wies darauf hin, welch große Bedeutung der KSV Witten 07 nach wie vor für den Landesverband habe. Mit dem einstigen Schwergewichts-Ass Adam Sandurski (70), Polens „Ringer des Jahrhunderts“ und 1986 Deutscher Mannschaftsmeister mit dem KSV, ernannte der Club übrigens einen weiteren verdienten Sportler zum Ehrenmitglied.

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