Herbede. Am Anfang hat der SV Herbede einigen Dusel gegen seinen Nachbarn TuS Hattingen. Warum es dann doch noch recht deutlich wurde im EN-Derby.

Ein 4:0 (1:0)-Sieg klingt wie eine klare Sache. Doch ganz so klar war die Angelegenheit im Match zwischen dem SV Herbede und dem benachbarten Schlusslicht TuS Hattingen lange nicht. Gerade in der ersten Halbzeit hätte es ganz bitter für die Platzherren, die letztlich noch ziemlich glatt gewannen, aussehen können.

Natürlich war der Erfolg der Mannschaft von Jan Kastel verdient. Die Herbeder hatten im ganzen Spiel mehr Ballbesitz, machten dennoch lange viel zu wenig daraus. Vielmehr trafen die Platzherren gerade ersten Durchgang sehr viele falschen Entscheidungen. Sie schossen, wenn ein Pass die bessere Lösung gewesen wären, passten, wenn ein Abschluss die bessere Alternative geboten hätte, und sahen auch im Aufbau oft den besser postierten Spieler nicht.

SV Herbede hätte sich über Rückstand nicht beschweren können

Das führte schon in der Anfangsphase zu einigen Ballverlusten und Konterchancen für die Hattinger. Was diese daraus machten, war zum Teil schon haarsträubend, so dass der SVH Glück hatte, schon nicht nach 20 Minuten mit 0:2 in Rückstand zu liegen. Die erste große Chance hatten die Kastel-Kicker in der 20. Minute. Michael Kraus setzte einen Freistoß an den Pfosten. Der Abpraller sprang Christopher Pache aus kurzer Distanz an die Hand, so dass sein Treffer natürlich nicht zählte. Wenig später hatte ein Hattinger Angreifer nur noch das leere Tor vor sich, jagte den Ball aber an den Pfosten.

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Vincent Holthaus jubelte bei seinem Tor in der 30. Minute zu früh, da der Schiedsrichter in diesem haarigen Zweifelsfall doch gegen ihn entschied. Die Führung fiel dann doch noch in der 43. Minute durch Holthaus, der nach einer Flanke von links in den Ball grätschte. Doch schon im Gegenzug musste SVH-Keeper Gian-Luca Rexhäuser eine Monsterparade gegen einen frei vor ihm auftauchenden Stürmer zeigen, um seinem Team die Pausenführung zu bewahren.

Sehenswerter Igel-Kopfball bringt Entscheidung

Jan Kastel hatte durchaus eine Erklärung für die vielen Missverständnisse: „Wir haben viele neue Spieler, und das Ganze muss sich erst finden.“ Es fand sich dann in Halbzeit zwei, in der die Herbeder um einiges abgeklärter agierten. Michael Kraus hatte schnell die erste Chance, beförderte den Ball aber nach einem Abpraller vom TuS-Keeper nicht ins Tor. Beim 2:0 half der Zufall gehörig mit. Gavin Hope brachte eine Flanke von rechts in den Strafraum, die ein TuS-Verteidiger ins eigene Tor abfälschte.

Torschütze zum 4:0 für den SV Herbede war der Ex-Hevener Dustin Najdanovic (li.).
Torschütze zum 4:0 für den SV Herbede war der Ex-Hevener Dustin Najdanovic (li.). © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Je länger das Spiel dauerte, desto mehr schwanden bei den Gästen die Kräfte und somit auch ihr Potenzial für gefährliche Konter. Herbede gewann nun alle Zweikämpfe im Mittelfeld, und das 3:0 war auch mehr oder weniger nur noch eine Frage der Zeit. Winter-Neuzugang Vincent Holthaus schlug in der 83. Minute von rechts eine Flanke auf die linke Strafraumseite, von wo Yannik Igel einen feinen Kopfball zum entscheidenden 3:0 in die Maschen setzte.

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Am Donnerstag Nachholspiel bei CSV SF Linden

Wenig später hatte Marvin Restel Pech, als er den Ball nur an den Außenpfosten beförderte. Den Schlusspunkt zum 4:0 setzte dann Dustin Najdanovic in der letzten Minute des EN-Derbys. Schon am Donnerstag (19.30 Uhr) müssen die Herbeder schon wieder in der Liga ‘ran, dann wartet auf dem Ascheplatz beim CSV SF Linden eine ganz schwierige Partie.

SVH: Rexhäuser; Hope (77. Ackermann), Babral, Kraus (49. Fröhlich), Restel, Najdanovic. Lingemann, Pache (70. Igel), Lohkamp, Holthaus, Sieweke. Tore: 1:0 Holthaus (41.), 2:0 Hope (60.), 3:0 Igel (80.), 4:0 Najdanovic (90.).

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