Bommern. Der TuS Bommern liegt anfangs gegen Haltern-Sythen klar hinten, muss einen Schock-Moment verkraften. Wie das Team dann noch den Sieg erkämpft.
„So gerade noch mal gut gegangen“, werden sich die Anhänger des TuS Bommern nach dem nervenaufreibenden 34:31 (16:17) im Oberliga-Duell gegen den HSC Haltern-Sythen gedacht haben. Über weite Strecken bereitete der Tabellenvorletzte den Wittenern enorme Probleme. Erst ein Kraftakt in Durchgang zwei ebnete noch den Weg zum glücklichen Erfolg.
Man musste wohl ein Weilchen zurückdenken, wann die Bommeraner mal vor eigenem Publikum einen solchen Fehlstart hingelegt haben. Die frechen Gäste nutzten jeden Fehler der Hausherren in der Anfangsphase aus, lagen nach neun Minuten mit 8:3 in Front. Ganz früh schon, vermutlich rekordverdächtig in der achten Minute, nahm TuS-Trainer Nils Krefter seine erste Auszeit, wollte das Durcheinander in seinem Team ein wenig ordnen.
TuS Bommern nach Vesper-Verletzung früh unter Schock
Zu der Zeit wurde Bommerns lädiertes Rückraum-Ass Ole Vesper schon in der Umkleidekabine versorgt. Im Zweikampf bekam er einen Ellenbogen eines HSC-Akteurs ins Gesicht, wurde Blut überströmt vom Platz geführt - kam aber später noch mal wieder, konnte glücklicherweise mit Verband weitermachen. Gewiss ein Schock für die Wittener, bei denen der Grippe geschwächte Lukas Burbaum alsbald doch mitwirken musste. „Eigentlich sollte er überhaupt nicht spielen“, so Krefter achselzuckend. Doch die immer dünner werdende Personaldecke ließ ihn zu dieser Variante greifen.
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Beeindruckend, dass die Bommeraner sich im Anschluss trotz dieser Handicaps immer näher herankämpften. Vor allem Linksaußen Jan Matthies spielte groß auf, erzielte ganz wichtige Tore, während einige seiner Nebenleute selbst allerbeste Chancen liegen ließen. „Dass wir zur Halbzeit nicht schon geführt haben, lag auch an dieser ganz schwachen Quote“, wusste Krefter. Aus einem 9:13 (19.) machte der TuS ein 13:14 (23.), nachdem es dann beim 14:17 wieder drei Tore Differenz waren, trafen der quirlige Felix Eigenbrodt und Torben Kremer zum 16:17-Pausenstand.
Torhüter Julian Stumpf entschärft entscheidende Würfe
„Wir sind in der Kabine auch ganz sachlich an die Fehleranalyse gegangen“, so der TuS-Coach. Halterns Kreisläuferspiel bekam man nach dem Wechsel besser in den Griff, insgesamt verteidigten die Gastgeber jetzt aufmerksamer. Zu lange hatten vor allem Johannes Beumer (8 Tore) und Tobias Spiekermann (5) die Grün-Weißen mit ihren Aktionen genarrt.
Nachdem anfangs Bommerns Keeper Clemens Uphues keine Chance gegen die oft viel zu freien Wurfversuche der Gäste hatte, ging Julian Stumpf zwischen die Pfosten und verdiente sich eine gute Note und ein Lob des Trainers. „Julian hat in der entscheidenden Phase in der zweiten Hälfte zwei, drei ganz wichtige Bälle gehalten.“ So schafften es die beharrlich attackierenden Wittener, das Spiel noch zu drehen. Beim 19:17 (34.) von Gegenstoß-Experte Matthies waren es erstmals zwei Tore Vorsprung. Worauf aber prompt drei HSC-Tore folgten - 19:20 (35.).
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Bis in die Schlussphase blieb die Partie offen. Selbst als sich die Bommeraner über 29:26 (50.) auf 32:28 (54.) absetzten, war dies noch kein Ruhekissen. Es folgten ein paar Fehlwürfe gegen HSC-Torhüter Rico Robert und technisch Unfertigkeiten - schon hieß es nur noch 32:31 (57.).
Halterns Trainer hadert mit ungerechter Strafzeiten-Verteilung
„Ein Remis wäre am Ende wohl gerecht gewesen“, so HSC-Trainer Daniel Schnellhardt nach dem Abpfiff. Er mokierte sich über ein paar Pfiffe zu viel vom über weite Strecken souveränen Unparteiischen-Gespann Schmidt/Süsterhenn, das sieben Zeitstrafen gegen Haltern-Sythen verhängte und keine einzige für die Bommeraner.
Die hatten den letzten Trumpf der Partie im Ärmel, erzielten durch Alexander Lindner das alles entscheidende 33:31, Jan Matthies 14. Treffer des Abends machte dann den Deckel drauf.
TuS Bommern: Stumpf, Uphues; Eigenbrodt (4), Mallach (n. e.), Matthies (14/5), Burbaum, Kremer (5), Lindner (3), Cokelc (2), Büchel (5), Körner (n. e.), Razeng (n. e.), Reuter, Vesper (1).
„Spielfilm“: 1:4 (5.), 2:6 (8.), 4:9 (11.), 9:13 (19.), 11:13 (20.), 13:14 (23.), 14:17 (29.), 16:17 (HZ); 19:17 (34.), 20:21 (37.), 24:22 (42.), 25:25 (47.), 29:26 (50.), 32:28 (54.), 32:31 (57.), 34:31 (Ende).
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