Schwerte. Einen Arbeitssieg landet der TuS Bommern bei Schlusslicht Villigst-Ergste. Was den Wittenern über weite Strecken besonders zu schaffen macht.

Am Ende der Saison könnten es Siege wie dieser am Samstagabend beim HVE Villigst-Ergste sein, die dafür sorgen, dass der TuS Bommern noch eine weiteres Jahr in der Handball-Oberliga verbringen kann. Allen Widrigkeiten zum Trotz schnappten sich die Wittener beim 28:24 (12:11) zwei immens wichtige Punkte, verteidigten Rang acht.

Vorab galt die klare Ansage: verlieren verboten. „Hier durften wir nichts liegen lassen, das hätte sehr wehgetan“, so TuS-Trainer Nils Krefter nach dem Spiel. Er würdigte den enormen Kampfgeist und die famose Moral, die seine Mannschaft gegen das abgeschlagene Schlusslicht Villigst-Ergste an den Tag gelegt hatte. Zu der ohnehin schon schwierigen personellen Lage kam die kurzfristige Erkrankung von Alexander Lindner, der nur sehr dosiert eingesetzt werden konnte. Felix Eigenbrodt ging angeschlagen nur für die letzten zehn Minuten aufs Feld, „und Ole Vesper war ohnehin völlig platt“, wunderte sich Krefter, wie einer seiner wichtigsten Rückraumspieler eine so starke Partie - mit insgesamt sieben Treffern - abliefern konnte, obwohl er weit weg von optimaler körperlicher Fitness war.

Fragwürdige Strafzeiten in Durchgang eins bringen TuS Bommern in Bedrängnis

Über die beiden Unparteiischen David Michalski und Sebastian Ott verlor der Bommeraner Trainer indes nach den 60 Minuten kein Wort - dabei hätte er vermutlich einiges zum Gespann zu sagen gehabt. Alleine in der ersten Halbzeit sorgten die teils hanebüchenen und aberwitzig einseitigen Entscheidungen der Schiedsrichter dafür, dass Krefter gewaltig angefressen war - und dass sein Team in den ersten Minuten gleich mal mit 1:4 in Rückstand geriet. Linkshänder Torben Kremer etwa kassierte früh eine Strafzeit wegen einer Lappalie, ohne zuvor verwarnt worden zu sein. Eine zweite Strafe folgte wenig später, womit der junge TuS-Akteur in der Defensive nicht mehr ohne Bedenken gebracht werden konnte.

Brachten mit ihren selten nachvollziehbaren Entscheidungen in Abschnitt eins viel Unruhe in die Oberliga-Partie: Die Schiedsrichter David Michalski und Sebastian Ott.
Brachten mit ihren selten nachvollziehbaren Entscheidungen in Abschnitt eins viel Unruhe in die Oberliga-Partie: Die Schiedsrichter David Michalski und Sebastian Ott. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Nicht so einfach für die Wittener, vor der zudem stimmungsvollen Kulisse in der Sporthalle im „Gänsewinkel“ nicht vollends die Nerven zu verlieren, zumal Villigst-Ergste eine mehr als robuste Gangart an den Tag legte. Ole Vesper hielt sein Team mit sehenswerten Treffern zwar bis zum 6:7 im Spiel, dann aber warf Villigst-Ergste vier Tore in Serie. Die Gäste indes mussten sich auch ankreiden, u. a. drei Siebenmeter verworfen zu haben, dazu einige hochkarätige Großchancen. Und dennoch gehörte Bommern die letzte Phase vor der Pause. „Da hat uns die 5:1-Deckung wieder herangebracht“, so der TuS-Coach, dessen Mannschaft nicht nur verkürzte, sondern mit einer 12:11-Führung in die Kabine ging.

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Jeweils sieben Treffer für Ole Vesper und Jan Matthies

Auch die ersten Minuten von Abschnitt zwei gehörten den Bommeranern, die nun einige technische Fehler der Gastgeber konsequent nutzten, sich bis zur 39. Minute auf 19:13 absetzten. Doch von einer Vorentscheidung konnte man noch lange nicht sprechen. „Ich musste Ole Vesper einfach eine Pause geben, daher kamen wir etwas aus dem Tritt, waren nicht mehr so stabil“, stellte Krefter fest, der innerhalb von gut fünf Minuten mitansehen musste, wie das Polster auf ein 19:18 (45.) schrumpfte.

Angeführt von Maximilian Büchel und Philipp Lemke aber bekamen die Gäste wieder die Kurve, warfen einen entscheidenden 26:21-Vorsprung (56.) heraus, ließen dann nichts mehr anbrennen. Erfreulich, dass in dieser Phase der junge Kreisläufer Lenox Cokelc seine Chance nutzte, zwei bedeutsame Treffer (u. a. das 27:22/57.) erzielte, Villigst-Ergste endgültig den Wind aus den Segeln nahm. Auch Jan Matthies mit insgesamt sieben Treffern - die gleiche Ausbeute wie Ole Vesper - wusste zu überzeugen. „Das war ein absoluter Arbeitssieg“, so das Fazit von Nils Krefter.

TuS: Stumpf, Uphues; Eigenbrodt, Matthies (7/3), Kremer, Burbaum (3), Lindner (1), Lemke (5), Cokelc (2), Büchel (3), Vesper (7), Reuter.

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