Witten. Seine Heimstärke beschert dem HSV Herbede zwei weitere wichtige Zähler. Warum für den Wittener TV bei einem Top-Team nicht viel zusammenläuft.

Langsam, aber sicher können sich die Handballer des HSV Herbede auf eine weitere Landesliga-Saison einrichten. Gegen den bisherigen Tabellenzweiten gelang am Samstag ein 28:24. Die deftige Pleite des Wittener TV in Herdecke/Ende kam zwar nicht überraschend, macht den Kampf gegen den Abstieg aber nicht unbedingt leichter.

HSV Herbede - RSVE Siegen 28:24 (15:11). Auch wenn die Siegener nur mit zehn Spielern anreisten, war die individuelle Klasse der Gäste immer noch groß genug, um Herbede alles abzuverlangen. Das meisterte die Mannschaft von Marko Weiß aber mit Bravour. Der Coach sagte nicht zu Unrecht: „Ich habe zu keinem Zeitpunkt der Begegnung an unserem Sieg gezweifelt.“

In der Partie herrschte einige Unruhe, da die Siegener oft nicht mit den Schiedsrichtern einverstanden waren. Das gipfelte drei Minuten vor dem Ende in einer Roten Karte gegen Trainer Caslav Dincic, der ohnehin schon während des gesamten Spiels mit erhöhtem Blutdruck die Entscheidungen der Unparteiischen kritisierte.

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Thomas Radtke vom Punkt souverän für den HSV Herbede

Die Herbeder behielten hingegen trotz aller äußerer Einflüsse immer die Ruhe. Man merkte den Gästen gerade in Halbzeit eins an, dass sie sonst nur mit geharztem Ball spielten. Im Spielaufbau ließen sie etliche Bälle aus der Hand gleiten, was der HSV meist zu erfolgreichen Gegenstößen nutzte. Nach dem 5:5 setzten sich Herbeder deutlich ab, und Siebenmeter-Maschine Thomas Radtke traf von der Linie zum 10:5.

Auch wenn Matthias Schmitz den Siegener Torjäger mit einer offensiven Deckung meist aus dem Spiel nahm, blitzten dessen Qualitäten und auch die seiner Mitspieler immer wieder auf. Doch aus dem 11:9 (25.) machten die Herbeder bis zur Pause ein 15:11.

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Trainer Marko Weiß vom HSV Herbede sah gegen den RSVE Siegen eine Klasse-Leistung seiner Akteure.
Trainer Marko Weiß vom HSV Herbede sah gegen den RSVE Siegen eine Klasse-Leistung seiner Akteure. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Direkten Vergleich kann die Weiß-Sieben nicht gewinnen

Je länger das Spiel nach dem Seitenwechsel dauerte, umso deutlicher wurde die Herbeder Überlegenheit, die auch dadurch zustande kam, dass die Gäste nun einige Zeitstrafen bekamen und einige Male nur noch zu viert auf dem Feld standen. Als es 27:20 stand, setzte Marko Weiß alles daran, noch den direkten Vergleich zu gewinnen: „Das ging aber nach hinten los, Siegen konnte verkürzen.“

HSV: Filter, Bentlage; M. Windfuhr (4), W. Haupt (1), Jonathan Windfuhr (1), Hake (3), A. Haupt (5), Schmitz (5), Czerkawski, Meuren (1), Hoffmann, Schörlemann, Radtke (8/5).

HSG Herdecke/Ende - Wittener TV 29:19 (14:8). Auch wenn am Ende ein deutliche Niederlage stand, gab es bei den Ruhrstädtern doch einige Verbesserungen gegenüber dem Testspiel vorige Woche in Schwerte. Im Angriff hatten die Wittener aber nicht besonders viel Glück, so Trainer Philipp Gallinowski: „Wir haben viermal die Latte getroffen, dann aber auch noch einige freie Würfe liegen gelassen.“

Grundsätzlich bestünde bei seinem Team aber noch ein altes Problem: „Wir sind in der Offensive zu statisch. Das führt dann dazu, dass man gegen eine 3:2:1-Deckung nicht zum Zug kommt.“ Die Niederlage fiel am Ende auch so hoch aus, weil die Herdecker um den früheren ETSV-Trainer Daniel Buff sehr konsequent ihre Tempogenstöße nutzten. Allerdings ließ der Tabellenzweite auch noch vier Siebenmeter liegen.

Nur zu Beginn liegt der Wittener TV mal in Führung

Die Verhältnisse auf dem Parkett waren ohnehin schnell geklärt. Der WTV führte zwar mit 3:2 (9.), doch das 5:11 in der 23. Minute deutete schon an, wohin die Reise gehen würde. Aus dem 8:14-Pausenstand wurde in der 42. Minute ein 12:22, und dieser Rückstand war nicht mehr aufzuholen.

WTV: Pohl, Schlechtendahl; Nico Röhrle (3), Santos (2/1), Oberbossel, Neuhaus (6/1), Brecht (1), Schalla, Mohri (1), Solmecke (1), Steuck (1), Pascal Röhrle, Stahl (4).

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Konnte mit seinem Team in Herdecke nichts ernten: Wittens Trainer Philipp Gallinowski.
Konnte mit seinem Team in Herdecke nichts ernten: Wittens Trainer Philipp Gallinowski. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel