Witten/Schwerte. Sowohl der ETSV Witten als auch der TuS Bommern gingen am Sonntag personell auf dem Zahnfleisch. Warum es am Ende nicht zu Punkten reichte.

Zwei klare Niederlagen haben die heimischen Damen-Teams in der Verbandsliga hinnehmen müssen. Der stark ersatzgeschwächte ETSV Witten unterlag im Kampf um Platz zwei dem VfL Brambauer mit 24:30. Den TuS Bommern schmerzt das deutliche 25:34 im Abstiegskampf aber wesentlich mehr.

ETSV Witten - VfL Brambauer 24:30 (11:15). Melanie Reibold hatte kurzfristig ihr Mitwirken abgesagt, Nina Schmidt ging angeschlagen in die Partie Die personellen Probleme hat Trainerin Julia Lewe mit vier Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft auffangen können: „Paula Jasinska und auch Ann-Kathrin Löffler haben sich toll ins Team eingefügt.“ Löffler war auch mit fünf Treffer zweitbeste Torschützin bei den Gastgeberinnen.

Das grundsätzliche Problem sei die sehr offene und aggressive Deckung der Lünerinnen gewesen: „Die haben uns bei unseren Angriffen sehr viel laufen lassen. Mir war schnell klar, dass wir das nicht über 60 Minuten durchhalten können.“ So kam es im Verlauf des Spiels immer wieder zu Ballverlusten im Angriff, die die Gäste dankend annahmen und in Tore ummünzten.

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Maike Behler mit sieben Toren beste Schützin des ETSV Witten

Grundsätzlich lobte die ETSV-Trainerin aber ihre Defensive: „Die aufgebauten Angriffe des VfL haben wir durch das ganze Spiel hinweg sehr gut verteidigt.“ Als die Wittenerinnen noch taufrisch waren, hielten sie das Spiel ausgeglichen. Maike Behler traf in der 15. Minute zum 6:6 und verkürzte nach einem 6:9 (20.) wieder auf 9:10 (25.). Zehn Sekunden vor der Pause kassierten die Gastgeberinnen aber in Unterzahl dass 11:15.

Vanessa Oberbossel (vorne) vom ETSV Witten hatte am Kreis einen schweren Stand gegen den VfL Brambauer.
Vanessa Oberbossel (vorne) vom ETSV Witten hatte am Kreis einen schweren Stand gegen den VfL Brambauer. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Nach Behlers Strafwurf zum 15:18 (39.) war die Situation noch nicht aussichtslos, doch dann reihten sich die Fehler in der Offensive nahtlos aneinander, so Lewe: „Brambauer hat dann einen Tempogenstoß nach dem anderen gesetzt.“ Spätestens nach dem 17:25 (49.) war die Partie entschieden.

ETSV: Denise Wieczorek, Gust, Pander; Behler (7/5), Nina Schmidt (2), Ann-Kathrin Löffler (5), Nicole Schmidt, Oberbossel, Külpmann, Jasinska (1), Lünemann (1), Kurzeja (3), Müller (4), Migat (1), Achterberg.

HVE Villigst-Ergste - TuS Bommern 34:25 (15:13). Maurice Abstins war nur mit einem kleinen Kader nach Schwerte gereist: „Zwei Spielerinnen habe ich gar nicht erst eingesetzt, vier weitere gingen angeschlagen in die Partie.“ Gerade im Rückraum drückte bei Abstins’ Team der Schuh, was sich im Laufe der Partie noch weiter verschärfen sollte. Die Zuschauer sahen lange eine ausgeglichene Begegnung, in der der TuS mit 5:3 (8.) und 10:8 (16.) führte. Kurz nach dem 13:14 durch Miriam Wirges bekam Lena Berger die zweite Zeitstrafe, musste sich fortan in der Defensive zurückhalten. Das Überzahlspiel nutzte der HVE noch zur 15:13-Pausenführung.

Josefine Bernstein sieht nah 40 Minuten die Rote Karte

Der TuS Bommern hielt das Match auch nach dem Seitenwechsel zunächst offen. Anna-Lena Jörges machte mit drei schnellen Treffern in Folge aus einem 14:16 (32.) ein 17:16 (35.). Dann stand Josefine Bernstein im Mittelpunkt des Geschehens. Sie traf zur 18:17-Führung (36.) und glich dann wieder zum 19:19 aus. Doch als Bernstein dann ihre dritte Zeitstrafe bekam, war ab der 40. Minute der arg gebeutelte Bommeraner Rückraum noch weiter dezimiert.

Als Josefine Bernstein vom TuS Bommern mit Rot vom Feld musste, sanken die Siegchancen in Schwerte beträchtlich.
Als Josefine Bernstein vom TuS Bommern mit Rot vom Feld musste, sanken die Siegchancen in Schwerte beträchtlich. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Maurice Abstins erkannte: „Das konnten wir nicht ausgleichen, denn vorn und hinten fehlte uns eine Leistungsträgerin.“ Diesen Vorteil nutzte der HVE natürlich gnadenlos aus und setzte sich bis zur 52. Minute entscheidend auf 30:22 ab. Der Trainer war aber alles andere als verzweifelt: „Wir haben ja noch zehn Spiele, und ich weiß, dass wir in Bestbesetzung sehr viele davon gewinnen können.“

TuS Bommern: Clausing, Grabe; Limberger, Menne (1), Jedhoff, Wirges (4), Bernstein (3/1), Espelmann (2), A. Nievel, Becker, Striebeck (1), Jörges (10), Berger.

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