Bommern/Lünen. Der ETSV Witten nähert sich immer mehr dem zweiten Platz in der Verbandsliga. Nachbar TuS Bommern bremste am Samstag ein Spitzenteam.

Einen überraschenden Punktgewinn feierte der TuS Bommern gegen den Liga-Zweiten DJK SG Bösperde. Die Frauen des ETSV Witten bleiben nach dem 30:21 in Lünen weiter auf dem Vormarsch - und das, obwohl gleich mehrere Akteurinnen gar nicht an Bord oder angeschlagen waren.

TuS Bommern - DJK SG Bösperde 22:22 (10:10). Dieses Erfolgserlebnis sollte Selbstvertrauen geben für die kommenden Aufgaben. Gegen den Tabellenzweiten aus Menden angelte sich der TuS Bommern einen letztlich sicher verdienten Punkt. Kurz vor Schluss verwandelte Franziska Nievel souverän einen Strafwurf zum 22:22-Endstand. Dabei wäre sogar noch mehr drin gewesen für die Wittenerinnen, die vor allem aufgrund ihrer erneut starken Deckungsleistung gegen den Vorjahres-Meister überzeugten.

„Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben dann aber etwas den Faden verloren“, so TuS-Trainer Maurice Abstins, dessen Team anfangs mit 3:1 führte, dann aber mit 6:10 (23.) in Rückstand geriet. Bis zur Pause allerdings ließen die Grün-Weißen - mit einer starken Yvonne Grabe im Tor - keinen Gegentreffer mehr zu, Linksaußen Franziska Nievel egalisierte zum 10:10.

Bommerns Josefine Bernstein wirft wichtige Tore

Meist lagen nach dem Wechsel zwar die Bösperder Damen in Front, der TuS - ohne Nina Hillebrecht und Rabea Striebeck - ließ sich aber nicht abschütteln, lag maximal mit zwei Toren hinten. Die kurze Deckung gegen SG-Topspielerin Luisa Koeck zahlte sich aus, die Abstins-Sieben machte aus einem 15:17 (43.) eine 21:20-Führung (56.). Wichtig, dass in der entscheidenden Phase auch Josefine Bernstein Verantwortung übernahm, einige ihrer sieben Treffer aus dem Rückraum erzielte.

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„Am Ende war das Remis sicherlich gerecht. Hier und da fehlen uns spielerisch noch die Mittel, aber die 5:1-Abwehr stand wieder sehr gut, dadurch hatten wir eine ganze Reihe von Ballgewinnen“, so TuS-Coach Maurice Abstins glücklich - immerhin hat sein Team im Abstiegskampf nun wieder etwas bessere Karten.

TuS: Clausing, Grabe; Limberger (1), Menne, F. Nievel (7/1), Wirges (1), Bernstein (7/3), Espelmann (1), Schneider, Backhaus, Becker (1), Jörges (1), Berger (3/1).

War mit ihrem Team am Sonntag einmal mehr rundum zufrieden: Julia Lewe, Trainerin des ETSV Witten.
War mit ihrem Team am Sonntag einmal mehr rundum zufrieden: Julia Lewe, Trainerin des ETSV Witten. © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Lüner SV - ETSV Witten 21:30 (13:17). Die Trainerin war nach dem Abpfiff völlig aus dem Häuschen: „Das war wirklich unfassbar, was meine Mannschaft da gezeigt hat. Wir haben über 60 Minuten toll gekämpft und nie den Druck ‘rausgenommen“, gab Julia Lewe zu Protokoll. Dabei reisten die Wittenerinnen mit einer eher dünn besetzten Bank an, während Lünen 16 Namen auf den Spielbericht schrieb.

Trotz des Jubels sah Lewe einen eher durchwachsenen Start, denn bis zum 7:7 stockte es noch im Wittener Spiel. Die flinke Außenspielerin Pia Kurzeja erzielte das 8:7, und drei Tore der überragenden Nina Schmidt sorgten für das 11:7 (18.). Julia Lewe fügte hinzu: „Ich habe dann auch auf eine 6:0-Deckung umgestellt, und damit wurde Lünen nicht fertig.“

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Prima Comeback von Anna Wieczorek

Nach der Pause (17:13) spielten die Wittenerinnen weiter konsequent ihre Taktik durch und bauten ihren Vorsprung aus. Anna Wieczorek kehrte nach einer längeren Verletzung zurück ins Team, und Lewe freute sich: „Es war, als ob sie nie weggewesen wäre, und sie warf auch drei Tore.“

Auch ihre Schwester Denise im Wittener Kasten hatte einen großen Anteil daran, dass es am Ende so deutlich wurde. Die Lünerinnen kamen nur noch sporadisch zu Toren, während der ETSV konsequent seinen Stil beibehielt. Die Trainerin des Tabellenvierten analysierte: „Wir haben toll gekämpft, einen starken Willen gezeigt und immer einen klaren Kopf behalten.“

ETSV: D.Wieczorek; Trippe (4), Behler (3/2), A. Wieczorek (3), Nina Schmidt (10), Nicole Schmidt, Reibold, Oberbossel (3), Pander, Kurzeja (7), Müller.

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