Witten. Das Bezirksliga-Derby zwischen TuS Stockum und TuS Heven ist vor allem das Duell zweier Teams, die viele Ausfälle verkraften müssen.
Was ist noch drin für die Teams aus der Ruhrstadt in dieser Bezirksliga-Saison? Für zwei Mannschaften sind die Aussichten eher düster, denn neben dem VfB Annen (17.) hat vor allem auch der TuS Stockum (18.) bislang viel zu wenige Punkte auf sein Konto geschaufelt - gerade mal deren neun sind es nach 19 Spieltagen. Und jetzt steht auch noch das knifflige Lokalderby gegen den ambitionierten Nachbarn TuS Heven 09 (Sonntag, 15 Uhr, BSA Pferdebachstraße) auf dem Programm.
In seiner bislang noch recht kurzen Amtszeit beim TuS Heven hat Trainer Maik Knapp, der am Haldenweg auch die sportliche Leitung übernommen hat, eine positive Bilanz zu Buche stehen. Auf das recht dürftige 0:0 beim VfB Annen folgte ein überzeugender Auftritt gegen die SpVg. BG Schwerin, als die Blau-Weißen trotz langer Unterzahl einen 3:2-Erfolg landeten. Der hatte zuallererst den schönen Effekt, dass sich die Hevener ein Stückchen weiter von der bedrohten Tabellenregion absetzen konnten. Zwölf Zähler Vorsprung sind es derzeit auf den ersten Abstiegsplatz - da dürfte nichts mehr anbrennen.
Gleich zwei Rotsperren belasten das Aufgebot des TuS Heven
Was Maik Knapp allerdings störte, war die völlig überflüssige Rote Karte gegen Niklas Wiedemeyer, der nun ebenso wie Winter-Neuverpflichtung Lorent Rama (Platzverweis in Annen) eine Sperre absitzen muss. „Da unsere Personalsituation ohnehin derzeit recht schwierig ist, passt sowas natürlich überhaupt nicht“, so der TuS-Coach. Der zu allem Überfluss nun auch noch im Training eine Verletzung von Innenverteidiger Jonathan Marzok (Oberschenkel-Zerrung) hinnehmen musste. „Ich hatte im Training nur noch zwölf Mann - immerhin entsprach das aber einer Beteiligung von 100 Prozent“, flüchtete sich Knapp in Galgenhumor.
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Ob Stammtorhüter Kevin Wirges, der für die kommende Saison bereits seine Zusage gegeben hat, am Sonntag gegen den TuS Stockum mitwirken kann, entscheidet sich nach einem Härtetest. Gegen Schwerin war der Schlussmann kurz vor Schluss wegen einer Zerrung vom Platz gegangen. „Vorsichtshalber hat Yunus Yasar die Woche über schon mit uns trainiert“, so Knapp über die Absicherung zwischen den Pfosten.
Torhüter Kevin Wirges bleibt den Hevenern bis 2024 erhalten
Trotz des dezimierten Kaders nimmt er die Favoritenrolle seiner Hevener an. „Wir wollen da auf keinen Fall Geschenke verteilen. Den Ball müssen wir schnell machen, die Stockumer ins Laufen bringen“, sagt Knapp, der die guten Trainingsleistungen von Jasim Boutayeb honorieren und ihn von Beginn an bringen will. „Es ist an der Zeit, ihn von der Leine zu lassen.“
Im Hinspiel hielt der TuS Stockum über weite Strecken gut mit, verlor am Ende aber mit 2:4. Trainer Torsten Zöllner will von seiner Elf eine ähnlich gute Leistung wie bei der knappen Niederlage gegen den SV Herbede (1:2) sehen. „Daran müssen wir anknüpfen. Das Spiel in Harpen allerdings sollten wir ganz schnell vergessen“, so Zöllner, der die Pleite gegen die Bochumer im Training mit seiner Elf intensiv aufgearbeitet hat und wieder auf seinen Sohn Jan-Philipp bauen kann.
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Gleich drei Spieler des TuS Stockum verletzten sich beim Donnerstags-Training
Ärgerlich für Stockum, dass sich unter der Woche mit Maksim Dreßel, Marc Schmidt und Fabian Plümer drei weitere Spieler verletzten, zuvor hatte es schon Louis Friedrich erwischt. „Wir werden also wieder ein paar A-Jugendliche mit einbauen, sie hatten das zuletzt richtig gut gemacht“, denkt Zöllner in erster Linie an Ioannis Kedras und Nico Daßmann.
Was die Stockumer Personalplanungen für die neue Saison anbelangt, da ist Torsten Zöllner außen vor: „Das ist nicht mehr meine Baustelle“, so der TuS-Coach, der gerne das Amt auch in der Spielzeit 2023/24 bekleidet hätte. Der Verein aber entschied sich für die Lösung mit Julian Zimmer, der aktuell den TuS Heven II in der B-Liga trainiert.
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