Freiburg. Am letzten Kampftag fiel die Entscheidung: Der KSV Witten bleibt nach dem Sieg in Freiburg Bundesligist – und feiert. So lief es für die Ringer.
Pure Erleichterung beim KSV Witten: Die Ringer bleiben in der Bundesliga – dank eines packenden Finales am letzten Kampftag.
Alles hing von Konkurrent ASV Urloffen ab, der am Samstagabend parallel bei den Red Devils Heilbronn gefordert war. Bei einem Urloffer Sieg wäre Witten abgestiegen. Eine Niederlage des ASV war die Chance für den KSV, wenn er in Freiburg ein Remis oder einen Sieg holen würde.
KSV Witten: Noah Englich ist gefordert und liefert
Und es ging gut aus, auf den letzten Drücker, am letzten Kampftag: Urloffen kassierte ein 16:24 in Heilbronn, der KSV gewann 20:14 im Breisgau – und war damit am späten Abend gerettet.
Es war aber eine Zitterpartie, ein spannender Kampftag, nichts für schwache Nerven. Zwischenzeitlich stand es 16:16 in Heilbronn, da kam es in Freiburg für Witten plötzlich auf Eigengewächs Noah Englich an. Sein Kampf war ein ganz wichtiger. Und Englich trat auch noch mit einem Außenbandriss an, wurde von Physiotherapeuten begleitet. Der Wittener erledigte seinen Job, setzte sich 3:0 gegen Michel Riesterer durch (80 G), und nach und nach fügte sich alles zusammen, der KSV hielt die Klasse.
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„Auf Noah können wir sehr stolz sein. Seine Entwicklung in dieser Saison ist enorm“, schwärmt Trainer Samet Dülger. Gleichwohl habe sein Schützling noch Potenzial nach oben – das er weiterhin in der Beletage des deutschen Ringens ausschöpfen darf.
KSV Witten trifft in Freiburg die richtige Entscheidung
Dass Dülgers Team am letzten Kampftag die Nerven behielt und den Sieg einfuhr, lag an guten Auftritten und der richtigen Taktik, sagt Dülger: „Mit der Aufstellung haben wir alles richtig gemacht, was wir richtig machen konnten.“ Freiburg hatte kurzfristig noch die Aufstellung in einer Gewichtsklasse geändert, Kiril Kildau trat gegen Ion Vasilachi, den Trainer der Hausherren, an – und gewann den Kampf 4:0 (98 G). Erfolgreich waren auch Denis Krasimirov Demirov (57 G/3:0 gegen Mihail Lapp ), Anatolii Buruian (Freistil/4:0 gegen Leon Kuckuck) sowie Dinior Islamaov (66 G/4:0 gegen Andrej Janzen). Levan Kelekhsashvilli (Freistil/2:0 gegen Leon Kerstenberger) setzte sich ebenfalls durch.
Am Ende gab es dann kein Halten mehr. Den Klassenerhalt feierten die Wittener, viele Fans waren mit einem eigenen Reisebus mit nach Freiburg gefahren. Die lange Reise, sie sollte sich lohnen.
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Das große Ziel, den Klassenerhalt, hat der KSV damit erreicht. „Wir hatten die ganze Saison mit Krankheiten und Ausfällen zu kämpfen“, resümiert Dülger und zählt beispielsweise den Wegfall von Gregor Eigenbrodt auf. „Dazu waren viele Jungs noch mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Wir haben oft in größter Not gekämpft und gegen Urloffen zweimal die Punkte liegengelassen“, schiebt der Trainer nach, aber: „Die Tabelle am Ende zählt.“
Nach Klassenerhalt: KSV Witten plant die neue Saison
Die Planungen für die anstehende Saison werden jetzt an Fahrt aufnehmen. „Es gab schon erste Gespräche, die Frage war dabei, ob wir Erstligist bleiben oder in die zweite Liga gehen müssen“, sagt Dülger. Als Bundesligist haben die Wittener in den anstehenden Verhandlungen natürlich andere, bessere Argumente auf ihrer Seite. Aber nach dem späten Klassenerhalt werde der Klub auch kurz durchatmen und die nächsten Schritte mit der nötigen Ruhe angehen.
So blickte der Wittener Coach noch einmal auf die nun abgeschlossene Saison zurück und bedankte sich nach der intensiven Zeit ausdrücklich beim gesamten Trainerteam, den Sponsoren und den Physios. Die Unterstützung sei toll gewesen. „Ich hoffe“, so Dülger, „dass wir im neuen Jahr noch eine Schippe drauflegen können.“