Witten. KSV Witten steht vor dem alles entscheidenden Kampf im Bundesliga-Klassenkampf. „Es zählt nur der Sieg“, so Samet Dülger. Was der Coach fordert.
Wenn der Bus an diesem Samstagmorgen Richtung Breisgau losfährt, dann beginnt für die Ringer des KSV Witten 07 eine Reise, auf der sich ihr sportliches Schicksal der nahen Zukunft entscheidet. Nichts weniger als der entscheidende Kampf um den Bundesliga-Klassenerhalt steht um 19.30 Uhr in der Burda Sporthalle bei der RKG Freiburg an.
Die Ausgangslage ist für den Vorletzten aus der Ruhrstadt simpel wie kompliziert: Der punktgleiche Konkurrent ASV Urloffen ist zeitgleich bei den Red Devils Heilbronn gefordert. Verliert der ASV dort, dann reicht dem KSV ein Remis oder ein Sieg, und er wäre gerettet. Doch gewinnt Urloffen, dann können sich die Wittener anstrengen wie sie wollen, der Gang ins Unterhaus wäre gewiss.
KSV Witten schaut nach Heilbronn – dort ist Rivale Urloffen gefordert
Natürlich, Samet Dülger ist schon etwas nervös. „Ich bin durchaus angespannt, die Spieler aber nicht“, sagt der Trainer der Wittener Ringer und schiebt nach: „In der Regel sollte Heilbronn das Spiel gegen Urloffen definitiv gewinnen.“ Doch gerade am letzten Spieltag einer Saison wird gerne mal eine Regel außer Kraft gesetzt, da tritt schon mal das Unmögliche ein. Wie gut, dass in Adam Juretzko einer die Red Devils trainiert, der aus seiner Zeit beim KSV noch ein Wittener Herz hat.
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Immer wieder dürften sich die Gäste in Freiburg am Samstagabend also informieren, wie der Stand in Heilbronn ist. Für die Mannschaft selbst „zählt nur der Sieg“, betont Dülger – „egal wie“.
Konstellationen habe er schon im Kopf, wie seine Auswahl bei der RKG bestehen kann. „Keine großen Überraschungen“ gebe es beim Aufgebot, sagt Dülger, ohne Konkreteres verraten zu wollen. Nur so viel: „Wir werden die stärkstmögliche Mannschaft stellen.“ Wer wann welchen Kampf bestreitet, entscheide sich unmittelbar vor dem Beginn um 19.30 Uhr. Vor den Freiburgern hat Dülger großen Respekt, auch wenn diese mit zwei Punkten Tabellenletzter sind.
KSV Witten darf „Freiburg nicht unterschätzen“
„Sie haben aber auch Top-Athleten im Kader, gegen die wir vermutlich Niederlagen kassieren werden“, sagt Wittens Chef und warnt: „Wir dürfen sie nicht unterschätzen, seit der Rückrunde sind sie voll da. Außerdem ist es ihr letzter Heimkampf, da wollen sie den Zuschauern bestimmt noch mal zeigen, dass sie es können.“
Auch das jüngste Ergebnis lässt aufhorchen. Nur knapp verlor Freiburg gegen Spitzenreiter Mainz, 14:18 ging der Kampf aus. Zum Vergleich: Der KSV hatte im November 10:21 gegen die Rheinland-Pfälzer verloren. Dass die Freiburger ganz unten stehen, liegt nach Dülgers Einschätzung auch an Personalproblemen in der Hinrunde, als mehrere Athleten verletzt fehlten oder für ihre Nationen bei internationalen Wettbewerben starteten. Das hat sich geändert, Freiburg ist erstarkt.
KSV-Fanclub fährt aus Witten mit nach Freiburg
„Wir hoffen einfach, dass es reicht“, sagt Dülger vor dem so wichtigen Kampftag – zu dem nicht nur die Wittener Athleten mit einem Bus anreisen. Auch der Fanclub organisiert eine Fahrt, für die passende Unterstützung dürfte also gesorgt sein, sehr zur Freude von Dülger: „Die Fans haben uns von Anfang an unterstützt. Wir sind froh, dass sie dabei sind.“
Noch größer könnte die Freude bei ihm am späten Samstagabend sein, wenn der KSV Witten den Klassenerhalt geschafft haben sollte. Zumindest die lange Rückfahrt dürfte in diesem Falle wie im Flug vergehen. „Dann feiern wir uns ab“, kündigt Dülger an.