Senftenberg. Die U-18-Judoka der SU Annen holen sich auf nationaler Ebene den dritten Platz. Warum es um Haaresbreite nicht ganz zum Finale reicht.
Natürlich hätte sich Stefan Oldenburg, Trainer der Judoka von der Sport-Union Annen, nach dem Deutschland-Pokal der U-18-Junioren ärgern können über die verpasste Chance, das Finale zu erreichen. Weil die Wittener Talente letztlich aber doch nicht ohne Medaille blieben, sondern sich mit einer furiosen Leistung den dritten Platz im starken Turnierfeld sicherten, trat der 34-Jährige doch zufrieden die Heimreise an.
Er ging sogar noch einen Schritt weiter: „Ich bin unheimlich stolz auf diese junge Mannschaft. Wir haben uns gegen eine Top-Konkurrenz glänzend geschlagen. Das macht große Hoffnung für die Zukunft“, so Oldenburg, der bei den Judoka vom Kälberweg nicht nur ein waches Auge auf den Nachwuchs hat, sondern auch Trainer des erfolgreichen Bundesliga-Teams ist, das in dieser Saison wieder mit fantastischen Leistungen Platz drei belegt hat.
Überlegenes 5:1 der SU Annen gegen Potsdam
Beim Deutschland-Pokal, der nationalen Mannschaftsmeisterschaft, kamen in Senftenberg die besten Talente (Jungen und Mädchen) aus den Altersklassen U 15 und U 18 zusammen, um ihre Titelträger zu küren. Die Annener, die sich auf westdeutscher Ebene souverän für dieses Finalturnier qualifiziert hatten, starteten in ihren Wettbewerb mit einem Freilos. Danach ging es für die SUA-Youngster, deren Team verstärkt wurde durch die beiden Fremdstarter Armin Pacariz (Wolbeck) und Erik Grinkin (Gelsenkirchen), gegen die Jugendlichen der KG SC Panthera/JKC Asahi aus Bremen. Da gelang ein überlegener 5:1-Erfolg, lediglich 55-kg-Judoka Grinkin unterlag.
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Im Viertelfinale trafen die Annener dann schon auf einen der Top-Favoriten, den UJKC Potsdam. „Wir hatten ohnehin die viel schwierigere Turnierhälfte erwischt, da waren neben Potsdam auch noch der TSV Großhadern und die TH Eilbeck aus Hamburg vertreten, die alle Medaillenkandidaten waren“, so Stefan Oldenburg. Doch die SUA-Auswahl startete furios, Falk Hobein und Bent Sachse brachten ihr Team mit 2:0 in Führung. „Dadurch war das Momentum auf unserer Seite, die Mannschaft ist in einen richtigen Flow gekommen“, so der Trainer. Nacheinander siegten auch Jan Libuda und Armin Pacariz, Erik Grinkin holte seinen Punkt kampflos. Endstand: 5:1 für die Wittener.
Nur die Unterbewertung spricht im Semifinale für Großhadern
Die es dann im Halbfinale mit dem TSV Großhadern zu tun bekamen. Die Zeichen standen alles andere als günstig, als Jan Libuda und Armin Pacariz ihre Duelle verloren. Doch die SUA-Youngster wendeten das Blatt: Yosha Pawellek siegte kampflos, Erik Grinkin per Ippon und Falk Hobein (Waza-ari-Vorteil) brachten ihr Team mit 3:2 in Front. Im sechsten und letzten Kampf aber unterlag Bent Sachse gegen einen U-18-WM-Starter der Münchner, somit hieß es 3:3. „Und wegen der Unterbewertung von 27:30 haben wir den Einzug ins Finale knapp verpasst. Knapper geht’s wirklich kaum, das war schon so ein kleiner Stimmungskiller“, so Oldenburg.
Dennoch waren die SUA-Judoka mit diesem Turnier noch nicht fertig, rafften sich im „kleinen Finale“ um Bronze noch mal zu einer tollen Leistung auf. Gegen die Homburger TG gewann zunächst Armin Pacariz (+73 kg), dann musste sich Yosha Pawellek in der Verlängerung („Golden Score“) des 50-kg-Duells knapp beugen.
Verdiente Belohnung mit der Bronze-Medaille
Doch durch den Sieg von Erik Grinkin (-55 kg) und die taktischen Glanzleistungen von Falk Hobein (-50 kg) und Bent Sachse (-66 kg), deren Gegner jeweils nach der dritten Bestrafung disqualifiziert wurden, lag Annen uneinholbar mit 4:1 in Führung, den fünften Zähler sackte dann noch Jan Libuda (-73 kg) ein. „Das waren alles noch mal enge, richtig harte Kämpfe. Am Ende aber haben wir deutlich und durchaus auch verdient gewonnen“, freute sich Stefan Oldenburg, der mit Jens Malewany das Team betreute, über die Belohnung mit der Bronze-Medaille.
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