Witten. Der KSV Witten hat am Samstag Tabellenführer ASV Mainz zu Gast. Dabei fehlen im Dülger-Team enorm wichtige Akteure. Eintritt wird reduziert.

Das war ein bitterer Rückschlag für Ringer-Bundesligist KSV Witten 07. Durch die 13:16-Niederlage beim Konkurrenten ASV Urloffen ist die Mannschaft von Trainer Samet Dülger nun in der Pflicht, gegen andere Teams für eine Überraschung zu sorgen, um sich zumindest im Kampf um Rang sechs wieder eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen. Ob dies am Samstag (19.30 Uhr, Husemann-Sporthalle) ausgerechnet gegen den ASV Mainz 88 gelingt?

Die Rollenverteilung vor diesem ewig jungen Duell zweier Clubs, die sich schon seit Jahrzehnten im Ringer-Oberhaus begegnen, könnte dabei klarer kaum sein. Mainz hatte eine tadellose Hinserie (14:0-Punkte) hingelegt, leistete sich erst in der vorigen Woche daheim gegen die Red Devils aus Heilbronn die erste Saisonniederlage. Bei diesem 13:15 gegen das von Adam Juretzko trainierte Heilbronn hatten sich die Landeshauptstädter aus Rheinland-Pfalz vielleicht ein wenig zu sicher gefühlt, mutmaßt KSV-Trainer Samet Dülger. „Ich gehe schon davon aus, dass Mainz die Heilbronner unterschätzt hat. Gegen uns werden sie sicherlich anders zur Sache gehen“, so der 34-Jährige.

Ex-Wittener laufen im Mainzer Dress auf

Zum Aufgebot des Spitzenreiters (punktgleich mit dem KSV Köllerbach), der den Hinkampf mit 24:5 klar gewann, gehört neben Wladimir Remel mit Ibro Cakovic ein weiterer ehemaliger Wittener, dem so manch einer beim siebenmaligen Deutschen Meister durchaus hinterher trauert. Dülger jedenfalls rechnet damit, dass der Freistil-Experte am Samstagabend für die Mainzer auf die Matte gehen wird. „Das ist eine der besten Mannschaften in unserer Liga. Sie haben fast in jeder Gewichtsklasse Hochkaräter stehen. Aber wir werden dennoch versuchen, uns so gut wie möglich zu verkaufen. Alleine schon wegen unserer Fans werden wir alles aufbieten, was uns derzeit noch zur Verfügung steht“, sagt Dülger.

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Wobei es ihm natürlich einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hat, dass er am Samstag wegen eines Trainingslager-Aufenthalts in Israel weder Noah Englich noch Kiril Kildau wird aufbieten können. „Wir haben natürlich versucht, den Kampf zu verlegen - das ging aber nicht, weil Mainz an diesem möglichen Termin eine Weihnachtsfeier geplant hat. Dann haben wir beantragt, die beiden Kämpfe unserer Ringer nachholen zu lassen. Das hat man beim DRB aber abgelehnt“, war der KSV-Trainer nicht sonderlich erfreut von der Nachricht seitens des nationalen Ringerverbandes.

Wird gegen Mainz eine weitere Chance im Bundesligateam bekommen: Ümitcan Tasdemir (hinten) vom KSV Witten 07.
Wird gegen Mainz eine weitere Chance im Bundesligateam bekommen: Ümitcan Tasdemir (hinten) vom KSV Witten 07. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Schon seit Anfang der Woche sind Englich, Kildau und weitere Aktive des NRW-Kaders sowie Teile der Nationalmannschaft in Israel zu einem Austausch mit Sportlern in Jerusalem und Tel Aviv. „Das ist für unsere Jungs natürlich eine tolle Sache, aber ich hätte beide schon lieber am Samstag gegen Mainz im Kader“, sagt der Coach nachdenklich.

Chance für die beiden Tasdemir-Brüder

Denn nun muss er sein ohnehin schon von Verletzungen gebeuteltes Team auf zwei weiteren Positionen umbauen. Dülger erwägt, die Brüder Mert und Ümitcan Tasdemir gegen Mainz einzusetzen, damit der KSV auf die volle Zahl von zehn Ringer kommt. Schließlich fällt nun auch noch Ufuk Canli aus, der sich in der Vorwoche in Urloffen die Schulter ausgekugelt hat und damit die Saison vorzeitig beenden muss.

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Der KSV Witten hat für den Kampf gegen den Tabellenführer den Eintrittspreis in der Husemann-Sporthalle u. a. auch wegen des Fehlens diverser Stammkräfte auf fünf Euro gesenkt. „So oder so, es wird auf jeden Fall eine Reihe spannender Kämpfe geben, so zum Beispiel zwischen Denis Demirov und Ibrahim Fallacara“, blickt Samet Dülger voraus.

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