Witten. Der BCC Witten ist bei der Dreiband-DM mit zwei Spielern vertreten. Warum es für Ex-Titelträger Ronny Lindemann zuletzt nicht so gut lief.
Dieses Billard-Jahr war für Ronny Lindemann bislang schon vollgepackt mit hochkarätigen Veranstaltungen. Das Dreiband-Ass vom Bundesligisten BCC Witten hat bei Team-Europa- und Weltmeisterschaften Medaillen gewonnen, wird auf 2022 also ohnehin mal mit einem Grinsen zurückblicken können. Vor der Deutschen Meisterschaft in Bad Wildungen (18. bis 20. November) steckte Lindemann zuletzt aber im Formtief.
Erst eine seiner bisherigen vier Partien in der Bundesliga hat der BCC-Akteur, seit Jahren verlässlicher Leistungsträger bei den Wittenern, für sich entscheiden können. „Ich war meinem eigenen Spiel gegenüber zuletzt negativ eingestellt. Das war alles mehr ein Krampf, eine Quälerei“, haderte Lindemann mit sich und seinen Leistungen am Billardtisch. Die exzellenten Auftritte aus der ersten Jahreshälfte, als er bei der Team-EM in der Türkei Silber und bei der WM dann in Viersen an der Seite von Martin Horn (Berlin) Bronze geholt hatte, konnte der 41-Jährige nicht mehr wiederholen. „Ich bin ein absoluter Kopf-Spieler. Ich muss mich wohlfühlen - und das war in letzter Zeit leider nicht der Fall“, sagt Ronny Lindemann nachdenklich.
Erste Saisonhälfte lief großartig für Wittens Ronny Lindemann
Als schraubte der ehemalige DM-Gewinner sein Trainingspensum deutlich zurück. Vielleicht waren es einfach zu viele Stunden geworden, die Lindemann für die nervlich fordernde Arbeit mit seinem Queue aufwandte. „Ich musste einfach den Kopf frei kriegen, wieder mehr Lust aufs Billardspielen bekommen“, so der BCC-Akteur, der bei den nationalen Titelkämpfen am Wochenende an Position zwei hinter Topfavorit Martin Horn gesetzt ist.
Ob sich ein erster Erfolg inzwischen eingestellt hat, die Lockerheit allmählich zurückkehrt? „Es sieht ganz danach aus, die Formkurve zeigt wieder deutlich nach oben“, sagt Lindemann, der bei der DM zu Beginn ein Freilos hat, danach wohl noch am Freitagnachmittag gegen den Gewinner des Duells zwischen Jens Eggers (Bottrop) und Roman Bachmaier (Regensburg) antreten muss.
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„Ich erwarte diesmal von mir bei der DM eigentlich gar nichts. Verschenken werde ich aber sicherlich auch nichts“, sagt der 41-Jährige. Der einer hochkarätigen Meisterschaft entgegenblickt. „Das wird die stärkste DM der letzten Jahre, es sind sind durch den neuen Qualifikations-Modus sehr viele Top-Spieler dabei“, so Ronny Lindemann. Ebenfalls neu: Eine Niederlage in den ersten Runden wird nicht gleichzeitig das Aus im Kampf um die Medaillen bedeuten, über die Verlierer-Runde können sich die Aktiven wieder auf Kurs bringen.
Zweiter Wittener im Reigen der DM-Akteure ist Simon Blondeel. Der 23-Jährige bekommt es in Runde eins am Freitag mit Matthias Meske vom BC GT Buer zu tun. „Wen Simon seine Nerven im Zaum behält, kann er bei der Meisterschaft weit kommen. Seine Entwicklung in den letzten Monaten ist auf jeden Fall sehr positiv“, so Lindemanns Einschätzung.
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