Witten. Mehrere Spieler des BCC Witten versuchen ihr Glück bei der Dreiband-EM. Ein Neuzugang ist auch dabei und gehört zu den gesetzten Top-Akteuren.
Zwei Jahre lang blieb den besten Dreibandspielern des Kontinents diese Bühne wegen der Corona-Pandemie verwehrt, in dieser Woche geht es nun im niederländischen Berlicum wieder um den europäischen Billard-Titel. Beim BCC Witten werden sie während der Turniertage aus dem Daumendrücken kaum herauskommen, denn gleich fünf Akteure des Bundesligisten haben ihre Queues für den Wettbewerb gewienert.
Allen voran natürlich Ronny Lindemann, der in diesem Jahr schon bei zwei internationalen Mannschafts-Wettbewerben große Erfolg hatte feiern können. Silber bei der Team-EM in Istanbul, dann an der Seite von Cengiz Karaca (Berlin) Bronze beim Weltturnier in Viersen - das dürfte dem Selbstvertrauen des BCC-Akteurs kaum geschadet haben. „Ich gehe mit einem entspannten Gefühl in dieses Turnier“, so der 41-jährige Dortmunder. „Aber auch entsprechend konzentriert, denn die gesamte europäische Elite wird dabei sein.“ Lindemann gehört nicht zu den 16 gesetzten Akteuren, die von Titelverteidiger Dick Jaspers (Niederlande) angeführt werden, der 2019 das letzte ausgetragene EM-Turnier für sich entschieden hatte und auch amtierender Weltmeister ist.
Simon Blondeel vom BCC Witten mit kniffliger Vorrunden-Gruppe
Fünfter dänischer Titel für Haack-Sørensen
Das war vermutlich die ideale Vorbereitung für die Europameisterschaft. Jacob Haack Sørensen vom Bundesligisten BCC Witten gewann am Wochenende die dänische Dreiband-Meisterschaft in Odense.Der 50-Jährige entschied das spannende Endspiel gegen Brian Zola Hansen knapp für sich. Nach 42 Aufnahmen hieß es noch 50:50, in der Verlängerung holte der BCC-Akteur dann mit einem 5:1 seine insgesamt fünfte Meisterschaft - die letzte liegt allerdings schon 18 Jahre zurück.Im Halbfinale hatte Haack-Sørensen den favorisierten Rekordmeister Dion Nelin in nur 26 Aufnahmen mit 50:34 ausgeschaltet. Bei der EM trifft er in seiner Vorrundengruppe auf Jeffrey Jorissen (Niederlande) und Cedric Melnytschenko (Frankreich).
In seiner Vorrunden-Gruppe hat es Ronny Lindemann ab Mittwoch mit dem Türken Turgay Orak sowie dem frischgebackenen dänischen Vizemeister Brian Hansen zu tun. „Das sollte ich schaffen können“, so der Spitzenspieler des BCC Witten. Lediglich die Erstplatzierten der 16 Vorrunden-Gruppen erreichen die Hauptrunde, in der es dann im K.O.-System weitergeht. Gespielt wird pro Partie bis zu 40 Punkten - „das kommt mir zugute. Wenn es nur bis 30 ginge, kann es schon mal ganz verrückte Ergebnisse geben“, versichert Lindemann.
Gemeinsam mit dem an Position sechs gesetzten Berliner Martin Horn, der die Vorrunde somit nicht bestreiten muss, absolvierte Lindemann noch einen Vorbereitungslehrgang bei Nationaltrainer Christian Rudolph. „Zum Einspielen war ich am Montag schon mal in Berlicum, damit ich das Material schon mal antesten konnte.“
Bundesligist aus Witten verpflichtet Schweden Michael Nielsson
Ebenfalls dabei in den Niederlanden ist BCC-Akteur Simon Blondeel, der in seiner Gruppe auf den Franzosen Jerome Barbeillon und den Dänen Thomas Andersen treffen wird. „Simon hat zuletzt sehr viel trainiert, spielt derzeit richtig gutes Billard“, hofft Teamkollege Lindemann auf ein gutes Abschneiden des Jüngsten im Wittener Dress. Der Däne Jacob Haack-Sørensen und der Niederländer Dave Christiani, beide ebenfalls aus dem Erstliga-Kader des BCC Witten, haben bei der EM, die im Benelux-Theater ausgetragen wird, durchaus lösbare Aufgaben zugelost bekommen.
Wie Wittens Vorsitzender Kurt Czerwanski mitteilte, hat der Club für die neue Saison den Schweden Michael Nilsson verpflichtet. Der amtierende Mannschafts-Europameister - Finalsieger gegen das deutsche Duo - stand zuletzt beim BC Nied unter Vertrag. Auch Nilsson steht bei der EM am Tisch, gehört zu den bereits gesetzten Akteuren.
Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.