Ludwigsburg. Die Wittener Tänzerin Carina Fege hat sich in drei Disziplinen für die WM in Slowenien qualifiziert. Warum es für sie derzeit so glänzend läuft.
Einen spektakulären Coup hatte Carina Fege mit ihrer Formation „Dance works“ ja schon im Frühjahr gelandet. Erstmals in der Vereinsgeschichte des 1. TC Ludwigsburg gab’s den Titel bei der Deutschen Meisterschaft im Jazz- und Modern Dance/Contemporary. Damit aber nicht genug, denn beim „Deutschland-Cup“ in eigener Halle legte die Wittenerin nun in der Kategorie „Small Group“ einen weiteren Triumph aufs Parkett, wurde tags darauf obendrein noch Zweite im „Duo“ mit ihrer Clubkollegin Franzine Trotter. Was das bedeutet für die 25-Jährige? Anfang Dezember ist sie bei der Weltmeisterschaft in Slowenien gleich in drei Wettbewerben aktiv.
„Ich kann das noch gar nicht so richtig glauben. Das Wochenende war einfach großartig, und es hat so viel Spaß gemacht“, berichtet Carina Fege, die vor ihrem Umzug nach Stuttgart - des Studiums wegen - erfolgreich in der Rhythmischen Sportgymnastik bei TuRa Rüdinghausen war. Doch in Ludwigsburg hat die junge, so energiegeladene Frau ihr Glück im Jazztanz gefunden. „Der Sport nimmt bei mir schon viel Zeit in Anspruch. Ich bin wirklich oft in der Halle“, gibt Carina Fege zu. Wie auch sonst könnte man sich das tänzerische Niveau erarbeiten, in der nationalen Spitze ganz vorne mitzumischen? Und das in gleich mehreren Disziplinen.
Mit der JMD-Formation wurde Carina Fege schon im Frühjahr Deutsche Meisterin
Zum Auftakt des Deutschland-Cups in Ludwigsburg war die Kategorie „Small Group“ an der Reihe. Dabei gehen Gruppen von drei bis maximal sieben Personen auf die Tanzfläche, um ihre Choreographien zu präsentieren. Die Ludwigsburger Lokalmatadorinnen hatten das gleiche musikalische Thema („Otto“ - das italienische Wort für die Zahl Acht) gewählt, mit der sie schon bei der Europameisterschaft im mazedonischen Skopje im September angetreten waren. Die Juroren waren offenbar hin und weg von der Darbietung und hievten Carina Fege und ihre sechs Mitstreiterinnen auf Platz eins - damit war der nächste WM-Startplatz für die Wittenerin schon mal gebucht.
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Doch es sollte tags darauf noch besser kommen. Gemeinsam mit Franzine Trotter, mit der sie schon im zweiten Jahr ein tänzerisches Duo bildet, qualifizierte sich die 25-jährige Wittenerin auch hier fürs Finale. „Die Choreographie haben wir zusammen mit unserer Clubtrainerin selbst erarbeitet“, verrät Carina Fege. Das knapp dreiminütige Stück dreht sich um Kritik am Kapitalismus und fand ebenso den Zuspruch des Wertungsgerichts.
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Zwar reichte es nicht ganz fürs oberste Treppchen, doch auch als Zweitplatzierte qualifizierten sich Fege und Trotter für die WM in Slowenien. „Den Titel haben unsere Vereinskolleginnen Jana Pfeiffer und Lena Vierus geholt, die lagen bei den zwei Qualifikations-Turnieren zuvor auch schon vor uns“, freut sich Carina Fege über den eindrucksvollen Vereinstriumph.
Wittener Tänzerin verbringt unzählige Stunden in der Trainingshalle
„Ganz ehrlich: Mit einem solchen Erfolg hätte ich wirklich nicht gerechnet. Ich bin total glücklich, dass es so gelaufen ist“, so die Wittenerin, zu deren Unterstützung beim Deutschland-Cup auch ihr Vater Carsten Fege und ihre jüngere Schwester Carlotta auf der Tribüne saßen. Zeit zur Muße und zum Genießen des Erfolges bleibt der Tänzerin nicht allzu viel.
Am ersten Dezember-Wochenende steigt die Weltmeisterschaft, die vom ursprünglichen Austragungsort in Ägypten nach Slowenien verlegt wurde - „und bis dahin gibt’s noch einiges zu tun“, sagt Carina und entschwindet schon wieder in Richtung Trainingshalle. Ans Aufhören auf dem Leistungs-Zenit denkt sie jedenfalls keineswegs. „Nächstes Jahr mache ich sicher noch weiter. Wir haben hier so ein tolles Team, einen großartigen Teamgeist“ - wer wollte da schon den Tanzdress vorzeitig an den Nagel hängen?
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