Witten. VfB Annens Trainer sieht das Derby gegen Herbede als Spiel wie jedes andere. Doch die drei Punkte würden beiden Teams gut zu Gesicht stehen.
Es ist wieder Derbyzeit in der Ruhrstadt. Der VfB Annen benötigt am Sonntag gegen den SV Herbede aber keine besondere Motivation, denn dafür sorgt schon der Abstiegskampf. Beim TuS Stockum soll sich der spielerische Aufwärtstrend gegen den Tabellendritten FC Castrop-Rauxel endlich auch mal im Ergebnis ausdrücken.
VfB Annen - SV Herbede (So., 14.45 Uhr, Nebenplatz Wullenstadion). Meisterschaftsspiele zwischen dem VfB Annen und dem SV Herbede waren in der jüngsten Vergangenheit rar gesät. Nach mehr als drei Jahren Pause, damals gewann Annen in der A-Liga mit 2:0, kämpfen die beiden Teams nun wieder gegeneinander um Punkte. Die Vorfreude auf die Neuauflage ist bei den beiden Trainern allerdings nicht gleich groß.
Für Annens Coach Matthias Jabsen hat ein Stadtderby keine besondere Bedeutung: „Mir ist eigentlich egal, gegen wen wir sonntags spielen. Für mich zählt am Ende immer nur das Ergebnis.“ Er weiß allerdings auch, dass er mit dieser Meinung recht alleine dasteht: „In Witten ist sowas immer ein großes Thema. Auch in meiner Mannschaft wird sehr viel über das Spiel gegen Herbede gesprochen.“
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SV Herbede zieht im Training die Zügel an
So sieht es auch beim SVH aus. Auch wenn Jan Kastel in dieser Woche krank war, kennt er die Befindlichkeiten seiner Mannschaft: „Die Jungs wollen so ein Derby unbedingt gewinnen.“ Die Sonntagspartie ist aber nicht der alleinige Grund, warum die Herbeder in dieser Woche das Training angezogen haben. Co-Trainer Jan Garzareck hatte einige sehr intensive Laufeinheiten auf dem Programm, so Kastel: „Beim 2:2 gegen Phönix Bochum hat einiges nicht gestimmt. Gerade in der Schlussphase war das nicht frisch genug.“
Die Mannschaften trennen zwar schon 15 Punkte, doch obwohl der VfB mit fünf Zählern nur Vorletzter ist, hat Matthias Jabsen weiter volles Vertrauen in sein Team: „Wir haben ja in Altenbochum lange gut mitgehalten. Es bleiben aber die Probleme, dass wir vorne die Chancen nicht nutzten und dann hinten heraus einbrechen. Wenn wir aber die Leistung vom 2:2 gegen den FC Castrop wiederholen, bin ich guter Dinge.“
VfB Annen bangt noch um Torhüter Reinhard
Die Annener haben sich in den letzten Wochen zu Spezialisten in Sachen Aluminiumtreffer entwickelt und den Ball mehr als ein halbes Dutzend Mal an Pfosten oder Latte gesetzt. Das ist natürlich auch Jan Kastel nicht verborgen geblieben: „Wir dürfen nicht damit rechnen, dass das gegen uns auch so sein wird. Wenn diese Bälle auf einmal drin sind, dann wird es für uns noch schwerer, etwas mitzubringen.“ Christopher Pache kann nicht für den SVH auflaufen, Gavin Hope musste in dieser Woche das Training abbrechen. Zudem fehlt der torgefährliche Mittelfeldmann Michael Kraus.
Beim VfB Annen muss Sinan Sari nach der fünften gelben Karte einmal aussetzen, und auch Lion Schuster ist nicht dabei. Fitim Peci musste in Altenbochum zwar zur Pause aus dem Match, gehört aber nun wieder zum Kader. Keeper Timo Reinhard hat zwar immer noch leichte Probleme wegen seine Rippenprellung, doch Matthias Jabsen geht davon aus, dass er wieder zwischen den Pfosten stehen wird.
Der VfB Annen wird zum zweiten Mal in Folge einen Neuzugang präsentieren. Nachdem in Altenbochum Fitim Peci dabei war, wird nun Sean-Malik Amrouch seine Premiere im Annener Dress feiern. Der 19-jährige Marokkaner war zuletzt für den Bezirksligisten SC Weitmar am Ball und ist im Mittelfeld zu Hause. VfB-Trainer Jabsen hält eine ganze Menge von dem jungen Talent und hält ihn für eine große Verstärkung für sein Team. Am liebsten würde er das schon am Sonntag im Derby gegen den SVH beweisen.
TuS Stockum - FC Castrop-Rauxel (So., 14.45 Uhr, BSA Pferdebachstraße). Der Tabellendritte aus Castrop mit Trainer Michael Wurst hat sich in dieser Saison mit Wittener Teams immer schwer getan. Gegen Herbede kassierte man spät das 4:4, in Annen sprang nur ein 2:2 heraus, so dass der FC-Coach immer noch auf einen Sieg gegen eine Elf aus seiner Heimatstadt wartet. Stockums Trainer Torsten Zöllner will seinem Kollegen diesen Gefallen natürlich nicht tun.
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Vielmehr baut er darauf, dass seine Mannschaft eine ähnliche Leistung bringt wie zuletzt in Huckarde: „Da hat die Abwehr hervorragend gearbeitet und aus dem Spiel keine Chancen zugelassen.“ Gegen Castrop wird Majid El-Chakif wieder dabei sein. Für den lange verletzten Maksim Dreßel dürfte ein Einsatz wohl noch zu früh kommen.
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