Witten. Die beiden Wittener Geschwister Erik und Helena Loose sind eins mit ihren Mountainbikes. Wie sie zu dem Sport kamen und wie erfolgreich sie sind.
Auch wenn es inzwischen den Weg zu den olympischen Sportarten gefunden hat, zählt das Mountainbikefahren noch immer nicht zu den bekanntesten Sportarten. Die beiden Wittener Geschwister Erik (13) und Helena Loose (9) allerdings, die für den MBC Bochum an den Start gehen, haben in der Saison 2022 beeindruckende Leistungen gezeigt.
Doch wie kommt man als Kind dazu, sich für den Mountainbike-Sport zu entscheiden? Das Radfahren jedenfalls hat das Geschwisterpaar im Blut. Papa Thomas fährt hobbymäßig Rennrad. Dementsprechend saß der kleine Erik bereits mit knapp zweieinhalb Jahren oft auf seinem Fahrrad. Seine Eltern überlegten, wie der Junior sein Hobby ausleben kann, ohne in dem jungen Alter auf der Straße fahren zu müssen. So kam man aufs Fahren in der Natur mit dem Mountainbike.
Bei der sportlichen Wittener Familie Loose spielt das Rad eine wichtige Rolle
Heute ist das geländetaugliche Rad in jedem Urlaub mit dabei, wie Eriks Mama Verena erzählt. „Wir richten unsere Urlaube auch danach aus. Ein Leben ohne Mountainbike ist für uns alle kaum vorstellbar.“ Seit mehreren Jahren fährt Erik schon für den MBC Bochum in der Disziplin XCO (Cross-Country Olympic), bei der es um technisches Geschick geht. Es gibt Sprünge, es geht über Stock und Stein. Aber eben nicht nur bergab, sondern auch steil bergauf. Je nach Altersklasse werden die Strecken länger.
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Der Wettbewerb, für den sich die Loose-Geschwister entschieden haben, ist übrigens auch der, den Olympia so bekannt gemacht hat. Eine Saison funktioniert folgendermaßen: Vergleichbar mit der Formel 1 gibt es eine Rennserie. Zum einen den NRW-Cup mit sieben Rennterminen, zum anderen die parallel stattfindende Nachwuchs-Bundesliga mit neun Terminen. Letztere findet erst ab der Altersklasse U15 statt.
Erik Loose gewann Bronze bei Westfälischer Meisterschaft
Ein solches Rennwochenende beginnt bei der Wittener Familie schon am Freitagmorgen. Von der Schule wird Erik für größere Wettbewerbe freigestellt. Von Witten aus geht es durchs gesamte Bundesgebiet. Immer mit dabei: Die kleine Schwester Helena, die „dem Bruder immer hinterherfährt und in der Freizeit auch uns Eltern abhängt“, sagt Verena Loose. Erik erreichte in der Gesamtwertung des NRW-Cups Platz vier und fuhr auch in der Jugendbundesliga mit. Das war aber nur ein Teil seiner Erfolge in diesem Jahr. Zusätzlich gewann er Bronze bei den Westfälischen Meisterschaften und wurde in den NRW-Landeskader berufen.
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Der Rennalltag hat auch für seine Schwester Helena (Altersklasse U 11), enorme Vorteile. Eine Bundesliga gibt’s für die Schülerin zwar noch nicht, dennoch fährt sie schon die Rennen im ganzen Bundesgebiet mit, da sie wegen ihres Bruders ohnehin vor Ort ist. So kennt sie bereits die Strecken und ist ihrer Konkurrenz damit einen guten Schritt voraus. Und das mit Erfolg. Einen Podestplatz nach dem nächsten fuhr Helena in diesem Jahr im wahrsten Sinne des Wortes ein. Im NRW-Cup, der Rennserie ihrer Altersklasse holte sie den Gesamtsieg.
Auch die neunjährige Helena ist mit dem Mountainbike erfolgreich
Die Erfolge der Geschwister sind beeindruckend, dennoch bleiben die Eltern auf dem Boden der Tatsachen, sehen die Perspektive realistisch. „Wir sind froh, dass sie den Sport mit solch einer Freude betreiben. Der Fokus liegt aber in erster Linie auf der Schule“, sagt Verena Loose. Die schulischen Leistungen stimmen jedoch, und die Mutter ist überzeugt, dass sich der Sport positiv auf die Schule auswirkt. Deshalb haben sich die Kinder auch bescheidene Ziele gesetzt. Erik möchte sich im neuen Jahr in der Bundesliga etablieren und Erfahrungen sammeln, die Formkurve soll weiter ansteigen. Helena möchte ihren Gesamtsieg in der U 11 verteidigen.
Dafür trainieren die MTB-Talente bereits jetzt bis zu fünfmal pro Woche. Aktuell läuft schon wieder der NRW-Cross-Cup (Serie von Oktober bis März), dort hat Erik Loose sein Rennen zuletzt der U-15-Junioren in Bonn gewonnen, Helena schaffte es als Dritte und schnellstes Mädchen auch aufs Podium.
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