Heven. Mit einem Sieg gegen Weitmar 45 wollte der TuS Heven wieder vorne angreifen. Stattdessen gab’s eine 2:4-Pleite und Ärger um eine Unsportlichkeit.
Mit dem Thema Aufstieg wird sich in nächster Zeit am Haldenweg wohl niemand mehr ernsthaft auseinandersetzen. Am Sonntag kassierte der TuS Heven 09 beim 2:4 (1:2) gegen den SC Weitmar 45 die bereits fünfte Saisonniederlage. Damit stürzte die Elf von Trainer Björn Sobotzki auf den zehnten Platz ab. „Was wir derzeit zeigen, ist sicher nicht ausreichend für unsere Saisonziele“, so der 38-Jährige.
Es war eine Menge geboten in dieser Partie, in der sich die Ereignisse zum Ende hin überschlugen. Doch der Reihe nach. In seiner Startelf hatte Hevens Coach ein paar Änderungen vorgenommen, ließ Dustin Najdanovic, Johannes Bosco, Kubilay Turgut und Jasim Boutayeb von Beginn an ‘ran. Beide Teams tasteten sich erstmal ab, 20 Minuten lang geschah vor den Toren wenig. Dann, wie schon so oft in dieser Spielzeit, kassierte der TuS Heven mit der ersten ernsthaften Chance des Gegners gleich ein Tor: Per Kopf war Weitmars Torben Funke nach Flanke des Ex-Heveners Björn Sprathoff zur Stelle - 0:1 (22.).
TuS Heven kassiert mit erster Gäste-Chance gleich ein Tor
Die Sobotzki-Elf bekam offensiv lange Zeit kaum Zugriff aufs Spiel. Einer der wichtigsten Offensiv-Faktoren der Blau-Weißen, Yannik Kellner, verteidigte hinten rechts. Ein Experiment, das schon zur Pause als krachend gescheitert angesehen werden durfte. Zudem saß der leicht angeschlagene Pascal Zippel nur auf der Bank. Von dort aus beobachtete er, wie in der 36. Minute Weitmar 45 nach einem Eckball von rechts auf 2:0 stellte - ohne viel Gegenwehr der Platzherren.
Immerhin beherrschen auch die Wittener ihre Standards: Ebenfalls im Anschluss an eine Ecke war Marcel Herrmann per Kopf zum 1:2 erfolgreich (39.). Beinahe hätte es sogar vor der Pause noch zum Ausgleich gereicht, doch Johannes Bosco zielte aus zwölf Metern über das verwaiste SCW-Tor (44.).
Aufregung um unsportliche Aktion Herrmanns
Kaum hatte die Partie wieder begonnen, fing sich der TuS schon das 26. Gegentor der Saison. Nach einer Flanke von der Grundlinie köpfte Sprathoff gegen seinen Ex-Club mühelos das 3:1 (48.). Wieder keimte dann zumindest kurzzeitig Hoffnung auf bei den Hevenern, als Marcel Herrmann per Kopf aus kurzer Entfernung das 2:3 markierte (54.).
In dieser Phase gab es Torchancen quasi im Minutentakt, es wurde ein offener Schlagabtausch. Der agile Najdanovic prüfte den Gästekeeper (58.), dann hatte der TuS Glück bei Sprathoffs Pfostenschuss (69.). Kurz darauf rappelte es auch auf der anderen Seite am Gebälk: Nach Vorarbeit von Najdanovic traf Kellner die Latte (71.).
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Große Aufregung dann in der 80. Minute. Ein Hevener Spieler verletzte sich, Weitmar schoss fair den Ball ins Aus. In der Regel überlässt man danach das Spielgerät dem Gegner. Doch Marcel Herrmann hatte eine andere Idee, lief alleine aufs SCW-Tor zu, schoss jedoch nur den Keeper an. Wilde Szenen an der Seitenlinie, auch einige Akteure verloren beinahe die Beherrschung. Weitmar aber reagierte clever, spielte schnell in die Tiefe, Joker Ravyar Ali vollendete zum 4:2 (81.). Wenig später sah Hevens Amin Tumbul noch Gelb-Rot wegen Foulspiels (85.).
TuS-Trainer Sobotzki nach fünfter Niederlage total frustriert
„Das war unser schlechtestes Spiel der letzten Wochen, das muss ich erstmal sacken lassen. Wir waren heute überhaupt nicht da. Die Niederlage war auch in dieser Höhe okay, wir schlucken einfach immer wieder zu viele Tore. Wir stehen jetzt in der Tabelle da, wo wir auch hingehören. Aus diesem Tief müssen wir jetzt erstmal wieder ‘rauskommen“, zeigte sich Björn Sobotzki völlig desillusioniert nach dieser Pleite, die es nun intern haarklein aufzuarbeiten gilt.
TuS: Wirges; Witt, Bollmann, Kasumi, Kellner, Dosedal (86. Türkyilmaz), Bosco, Boutayeb (46. Zippel), Najdanovic (82. Kaedi), Turgut (46. Tumbul), Herrmann. Torfolge: 0:1 (22.), 0:2 (36.), 1:2 Herrmann (39.), 1:3 (48.), 2:3 Herrmann (54.), 2:4 (81.). Gelb-Rote Karte: Tumbul (Heven), 85. min., wdh. Foulspiel.
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