Nackenheim. Gegen Alemannia Nackenheim feiert der KSV Witten den ersten Bundesligasieg. Warum ausgerechnet ein Nachrücker zum entscheidenden Faktor wird.

Am Ende gab es kein Halten mehr bei den Ringern des KSV Witten 07: Mit 15:3 gewann Donior Islamov für den KSV den Schlusskampf bei Alemannia Nackenheim – nach 0:3-Rückstand drehte er es um, holte damit drei Einzelpunkte für Witten und machte den ersehnten ersten Bundesligasieg perfekt.

Etwas überraschend, aber durchaus geplant. „Wir hatten eine Rechnung, dass wir fünf Kämpfe gewinnen, vier verlieren“, verriet Trainer Samet Dülger – die ging auf, weil einzelne der Wittener die Erwartungen übertrafen. Dülger war begeistert: „Das Geheimrezept, damit jeder für jeden Punkt kämpft: Die Kämpfer müssen sich als Mannschaft fühlen. Heute hat keiner verloren, unabhängig vom Einzelkampf. Alle gewinnen gemeinsam.“

KSV Witten: Maxim Vasilioglo gewinnt Schlüsselkampf des Abends

Zum Beispiel Kuran Izadi (61 G). Die ersten beiden Kämpfe des Abends hatte der KSV klar abgegeben, auch Izadi lag gegen Alexander Grebensikov 0:9 hinten. Am Ende gab er nur einen Punkt mit 8:9 ab.

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„Er hat wieder bewiesen, dass er ein Kämpferherz hat“, schwärmte Dülger, „er hätte den Kampf sogar gewinnen können oder müssen.“ So stand es „nur“ 9:0 nach drei Kämpfen und nach den klaren Erfolgen von Ufuk Canli (98F) und Andrei Perpelita (96F) ging es mit einem 9:8 für die Alemannen in die Halbzeit.

Perpelita schlug den Deutschen Meister der 61-Kilo-Klasse, Viktor Lyzen, höher als eingeplant. Da wusste Dülger, dass „alles drin“ sei, daran änderten auch die Niederlagen von Noah Englich (71G) und Ümitcan Tasdemir (86G) nichts. Vor den letzten drei Kämpfen stand es 17:8 für Nackenheim. Und es wartete der nächste Deutsche Meister mit Kubilay Osman Cakici (80F) für Gastgeber Nackenheim.

Maxim Vasilioglo (KSV Witten, links) war eigentlich gar nicht eingeplant aufseiten der Ruhrstädter, gewann beim Sieg gegen Alemannia Nackenheim aber den Schlüsselkampf des Abends.
Maxim Vasilioglo (KSV Witten, links) war eigentlich gar nicht eingeplant aufseiten der Ruhrstädter, gewann beim Sieg gegen Alemannia Nackenheim aber den Schlüsselkampf des Abends. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Freistil-Ass Maxim Vasilioglo stand dort für Witten und gewann den Schlüsselkampf des Abends. „Eigentlich war er nicht eingeplant, aber aufgrund der Verletzungen mussten wir umstrukturieren“, so Dülger. „Er ist bockstark aus Rumänien wiedergekommen und besiegt einfach so den Deutschen Meister in weniger als zwei Minuten.“ 17:12.

Wittener sind beim Hinrundenabschluss Favorit

Levan Kelekhsashvili (75F) und Donior Islamov (75G) brauchten also zusammen noch sechs Punkte für den ersten Sieg. Kelekhsashvili holte drei und Islamov auch, trotz Rückstand – als der Kampf zu Ende war, stürmten die Wittener die Matte. „Die Euphorie war riesig. Das fühlt sich einfach gut an“, so Dülger, der mit Blick nach vorne direkt sagte: „Jetzt wissen die Jungs, wie stark sie sind, dass wir so einen Klotz wie Nackenheim geschlagen haben.“

Nun wartet allerdings unter umgekehrten Vorzeichen der Hinrundenabschluss. Der KSV ist zwar weiter Vorletzter, im Heimkampf gegen Schlusslicht RKG Freiburg aber dennoch Favorit.

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