Witten. Der ETSV Witten hat schnell eine Lösung für die Nachfolge von Ex-Coach Uli Müller gefunden. Die neue Übungsleiterin kommt aus den eigenen Reihen.

Das ging ja wirklich blitzschnell: Handball-Verbandsligist ETSV Witten hat die Nachfolge auf dem Trainerposten mit einer internen Lösung umgehend geregelt. Ab sofort ist Julia Lewe für das Wittener Damen-Team verantwortlich, beerbt damit Uli Müller, der unter der Woche zurückgetreten war.

„Julia kennt die Mannschaft bestens, mit dieser Lösung sind wir alle sehr glücklich, weil so nicht zusätzlich Unruhe durch eine lange Suche ‘reinkommt. Auch wenn sie sportlich natürlich eine Lücke reißen wird, weil Julia dann nicht mehr selbst spielen wird“, so die Sportliche Leiterin Anni Löffler. Schon gleich nach Müllers Bekanntgabe hatte der ETSV-Vorstand ein erstes Gespräch mit Lewe geführt, die gleich ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Übernahme des verantwortungsvollen Postens erklärte. Am Donnerstag dann wurden letzte Details geklärt und auch die Mannschaft gleich informiert.

Vorstand des ETSV Witten nahm zügig erste Gespräche auf

Julia Lewe ist Inhaberin der Trainer-C-Lizenz, ist zudem gerade dabei, die B-Lizenz zu machen. „Ich sehe das jetzt auch als Chance für mich persönlich. Ich habe mich ja schon länger mit der Perspektive als Trainerin beschäftigt. Dem Handballsport würde ich ja ohnehin verbunden bleiben - auch nach meiner aktiven Laufbahn“, so die 32-Jährige, die Uli Müllers Rücktritt ebenso wie der Rest des Teams bedauerte.

Ihren Posten als Spielerin des ETSV Witten wird Julia Lewe (li.) nun erstmal räumen. Vor allem als resolute Abwehrspielerin wird sie beim Verbandsligisten damit gewiss ein zusätzliches sportliches Loch reißen.
Ihren Posten als Spielerin des ETSV Witten wird Julia Lewe (li.) nun erstmal räumen. Vor allem als resolute Abwehrspielerin wird sie beim Verbandsligisten damit gewiss ein zusätzliches sportliches Loch reißen. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Lewe wird sich fortan allein auf die Trainertätigkeit konzentrieren. „Etwas anderes kommt für mich nicht infrage, auch wenn ich zuletzt gerne noch gespielt habe. Ich habe auch immer gesagt, dass es nicht gut ist, ständig diesen Perspektivwechsel zu vollziehen. Wenn ich etwas mache, dann zu 100 Prozent“, sagt die passionierte Handballerin, die im Hauptberuf als Lehrerin tätig ist. Jetzt hat sie erstmal zwei Wochen Zeit, um sich mit der Mannschaft auf das nächste Punktspiel vorzubereiten. „Das kommt mir natürlich ganz gelegen, dass wir jetzt ein wenig Luft haben. Leider lief es in letzter Zeit ja nicht so gut für uns, sportlich liegen wir da hinter unseren Erwartungen.“

Auch interessant

Wettkampfdruck hemmte zuletzt die sportliche Leistung

Worin die neue ETSV-Trainerin die Gründe für die jüngste Misere sieht? „Ich denke, dass der Wettkampfdruck uns einfach ein wenig überrannt hat. Als Oberliga-Absteiger haben nicht nur andere, sondern in erster Linie auch wir selbst mehr von uns erwartet. Damit müssen wir jetzt erst einmal umzugehen lernen und vor allem am Selbstvertrauen arbeiten“, sagt Julia Lewe. Die als Nachfolgerin von Trainerfuchs Uli Müller nun wohl zunächst entsprechend auch erst als Psychologin gefragt ist.

Alle Nachrichten aus dem Wittener Lokalsport finden Sie hier.