Witten. Der KSV Witten startet im Saarland in die neue Bundesliga-Saison. Wie Trainer Samet Dülger die Chancen beziffert und welches Ziel er anpeilt.
Manchmal muss man eben auch eine Punktlandung hinlegen. Dem Ringer-Bundesligisten KSV Witten 07 scheint dies gelungen zu sein. Rechtzeitig, bevor am Samstag (19.30 Uhr) beim saarländischen Top-Verein KSV Köllerbach der erste Kampf der neuen Saison ansteht, haben die Macher des siebenmaligen Deutschen Meisters aus dem Revier alle Personalien geklärt.
„Das ist nicht immer ganz so einfach“, sagt der neue KSV-Trainer Samet Dülger, der selbst dafür verantwortlich zeichnet, die Kontakte zu den über mehrere Nationen verteilten Ringern zu pflegen. „Ich bin regelmäßig mit unseren Sportlern im Gespräch. Gerade jetzt natürlich, bevor die Saison startet“, so Dülger. In den letzten Tagen lief sein Telefon noch einmal heiß, als es darum ging, die letzten Details zu klären, damit am Samstagabend gegen den befreundeten Club aus Köllerbach auch ein möglichst schlagkräftiges KSV-Team auf der Matte steht.
WM-Bronze für Wittens Neuzugang Knystautas
„Diese ersten Kampftage in einer Saison sind immer schwierig, weil man ja dann erst sieht, was bzw. wen der Gegner so aufbieten kann. Da erkennt man erst, wo die Reise hingeht“, sagt der Ex-Merkener Dülger (34). Für ihn steht fest: Neben dem ASV Mainz 88 ist der KSV Köllerbach der Favorit auf den Sieg in der West-Gruppe, die acht Teams umfasst. „Auch Heilbronn hat sicherlich eine gute Mannschaft“, weiß der KSV-Coach. Der mit seinem eigenen Team den Klassenerhalt als Ziel fest ins Auge gefasst hat und das auch für machbar hält mit dem neu zusammengestellten Kader.
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Über einen seiner Wittener Neuzugänge, den er quasi selbst mitgebracht hat von seiner letzten Station beim RC Düren-Merken, ist Samet Dülger besonders stolz. Bei der Weltmeisterschaft in Belgrad holte der Litauer Mantas Knystautas im griechisch-römischen Stil der 130-Kilogramm-Klasse Bronze. „Das hat mich riesig für ihn gefreut. Wir haben nach dem Kampf per Video telefoniert“, so Dülger. Knystautas unterlag lediglich im Halbfinale dem Iraner Amin Mirzazadeh mit 1:2. Auf den bulligen Litauer können sich die KSV-Fans jetzt schon freuen. Die Reise ins Saarland wird der Neu-Wittener am Samstag jedenfalls auch mit antreten.
KSV-Trainer Dülger setzt vor allem auf Eigengewächse
„Unterschätzen sollten die Köllerbacher uns auf keinen Fall“, so der ehrgeizige Trainer verschmitzt. Ein ähnliches Resultat wie in der vergangenen Saison, als die Wittener mehr oder weniger mit einer Reisetruppe im Saarland untergingen, dürfe man diesmal nicht erwarten. Dülger hofft, dass der eine oder andere KSV-Fan die Reise in den Südwesten mitmacht - immerhin sind die beiden Fanclubs miteinander gut befreundet. Das spricht schon mal für prächtige Stimmung zum Bundesliga-Start.
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Köllerbach habe zwar Horst Lehr nicht mehr dabei, dafür aber steht Freistil-Experte Peter Oehler wieder auf der Matte, zudem haben sich die Saarländer ebenso wie der KSV Witten verstärkt. „Wir haben in dieser Saison genug Möglichkeiten, das Team zu variieren“, freut sich Dülger über den breit aufgestellten Kader. In dem er den „eigenen Jungs“ wie Gregor Eigenbrodt, Noah Englich oder Kiril Kildau eine Sonderstellung zuschreibt.
„Um sie herum bauen wir das Team auf. Die Jungs haben in den letzten Monaten alle noch mal einen Schritt nach vorne gemacht“, sagt Dülger, der viel Wert darauf legte, auch abseits der Matte das Teamgefühl zu stärken. „Natürlich wird es hier und da klare taktische Anweisungen geben. Grundsätzlich möchte ich aber, dass die Jungs auf der Matte attackieren und alles abrufen.“ Am besten schon in Köllerbach.
KSV-Reserve am Sonntag in Kirchlinde
Die zweite Mannschaft des KSV Witten 07 tritt in der Oberliga am Sonntag um 16.30 Uhr zum Rückkampf beim KSV Kirchlinde in Dortmund an. „Ich hoffe, dass wir das was mitnehmen können. Über die eine oder andere Unterstützung aus dem Bundesliga-Kader wäre ich froh“, so Trainer Klaus Eigenbrodt.
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