Witten. Der VfB Annen steckt tief in der Krise: Verpatzter Saisonstart mit null Punkten und viele plötzliche Abgänge – warum nicht alles schlecht ist.
Triste und turbulente Wochen bei den Fußballern des VfB Annen nach dem miserablen Saisonstart. Erst übernahm Matthias Jabsen erneut das Traineramt, außerdem verließen sieben Stammspieler der ersten Mannschaft nach Differenzen mit dem Vorstand den Verein. Die Konsequenz: Ein kleiner Kader, 13 Feldspieler und zwei Torhüter.
Nach dem Chaos findet sich die erste Mannschaft des Vereins auf dem letzten Tabellenplatz der Bezirksliga wieder. Die bisherige Bilanz: sechs Spiele, null Punkte und ein Torverhältnis von 6:23. Trainer Matthias Jabsen beteuert jedoch, dass die nackten Ergebnisse ein falsches Bild abgäben: „Das liest sich natürlich erstmal brutal. Aber man muss berücksichtigen, dass wir aktuell 13 Feldspieler zur Verfügung haben. Ich selber sitze als Ersatzspieler auf der Bank. Und trotzdem waren wir in keinem Spiel wirklich unterlegen, teilweise klar besser. Es mangelt an Quantität und nicht an Qualität.“
Annen-Trainer Matthias Jabsen: „Der Knoten muss nur platzen“
Jabsens Team hätte Phönix Bochum an die Wand gespielt und wäre auch gegen Mengede die bessere Mannschaft gewesen, führte sogar mit 2:0. Nach einem umstrittenen Elfmeter trafen die Dortmunder jedoch zum Anschluss und drehten die Partie sogar noch. Der Coach weiß aber auch: „Natürlich ist Fußball ein Ergebnissport, aber die Ergebnisse kommen früher oder später. Der Knoten muss nur platzen.“
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Matthias Jabsen, der früher selbst in der Oberliga bei Preußen Münster gespielt hat, ist enttäuscht von den Spielern, die den Verein so früh in der Saison verließen: „Ich bin der Meinung, man sollte nicht so früh die Flinte ins Korn werfen. Trotzdem habe ich abseits von der Geschichte, egal was dort vorgefallen ist, ein gutes Verhältnis zu diesen Spielern. Aber mich interessiert nicht, was war, sondern was kommt.“
Mission Klassenerhalt: „Natürlich wird es brutal schwierig“
Der Trainer scheint einen klaren Plan zu haben. Er weiß sich selbst einzuordnen, kennt seine Aufgabe, hat ein klares Konzept, aber weiß auch um die Schwierigkeit der Mission Klassenerhalt: „Ich muss nun schauen, dass wir einen vernünftigen Kader zusammenstellen. Natürlich wird es brutal schwierig, aber das wusste ich. Trotzdem haben wir noch 28 Spiele, da sind noch 84 Punkte zu holen“, so Jabsen, der auch den SV Bommern zum Vergleich heranzieht.
Die Bommeraner waren nach der Hinrunde der vergangenen Bezirksliga-Saison beinahe hoffnungslos abgestiegen, schafften am Ende jedoch fast noch die Sensation. „Egal ob schön oder nicht, ich werde die Jungs da rausholen.“
VfB Annen: Neue Spieler sollen Kader verstärken
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Zu den aktuell nur 13 Feldspielern soll schon bald Verstärkung kommen. Unter anderem Mittelfeldspieler Nils Obermeier soll zu den Annenern stoßen.
Zur Rückrunde rechnet man beim VfB mit einem 20 Mann starken Kader: „Damit kann man dann arbeiten. Aktuell müssen wir immer auf Spieler aus der zweiten Mannschaft oder auf angeschlagene oder kranke Spieler zurückgreifen“, so Jabsen.
Annens zweite Mannschaft auch in der Krise
Annens Sportlicher Leiter Thomas Fiedler weiß um die angespannte Situation des Vereins. Nicht nur die erste Mannschaft, sondern auch die „Zweite“ steckt tief in der Krise. Aktuell ist Annen II weit abgeschlagen auf dem letzten Platz mit null Punkten und einem Torverhältnis von 4:42. Zurückgezogen wird das Team jedoch nicht, so Fiedler.
„Wir hoffen, dass nach den vielen Wechseln in der ersten Mannschaft, den Differenzen und der sportlichen Situation endlich Ruhe in den Verein kommt. Wir müssen an uns arbeiten, haben aber noch genug Zeit. Wir werden aber keine Mannschaft zurückziehen.“ Deutliche Worte also, es hört sich aber mehr nach einem Hoffen, als nach einem klaren Konzept an, den Verein wieder in sicheres Fahrwasser zu bringen.
Am Mittwochabend spielt Annen im Kreispokal beim A-Ligisten SV Türkiyemspor Bochum (19 Uhr) und will dort Selbstbewusstsein für die Liga tanken.
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