Witten. So weit die Füße tragen: Erst ein Spenden-Marathon, dann 161 Kilometer entlang der Berliner Mauer. Wie Andreas Giersberg die Tortur meisterte.

Als Lauf-Highlight stand für Langstreckenläufer Andreas Giersberg von der Gruppe „Fun Vor Run“ Witten in diesem Jahr einmal mehr der Mauerlauf über 100 Meilen um die Bundeshauptstadt Berlin auf dem Plan. 61 Jahre nach dem Bau der Mauer nahmen zahlreiche Läuferinnen und Läufer die Gelegenheit wahr, sich diesem Wettbewerb zu stellen.

Kurz vor dem Trip nach Berlin absolvierte Andreas Giersberg noch einen Spendenlauf in Magdeburg. „Meine Bedenken kamen erst später, ob das wirklich so schlau war, kurz vor dem Ultralauf in Berlin noch einen Marathon zu absolvieren.“

Wittener nimmt zuvor noch Spenden-Marathon unter die Füße

Letztendlich stand der Fun Vor Run-Läufer pünktlich in Magdeburg am Start. Organisator Pater Tobias sammelte mit dem Marathon Spenden für den Neubau des Prämonstratenser-Klosters in Magdeburg. Rückblickend waren die 42,195 Kilometer im Laufschritt ein sehr schöner und kurzweiliger Marathon durch die Elbauen bis Schönebeck und zurück entlang der alten Elbarme auf dem Deich mit schönem Blick auf Magdeburg.

Im Ziel angekommen, übergab der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, einen Förder-Scheck für den Klosterneubau. Eine Führung durch die Kirche St. Petri und die Besichtigung des Klosterneubaus rundeten den Tag ab.

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Strecken über frühere Patrouillenwege der Grenzposten

Vier Tage später war es dann so weit: Andreas Giersberg startete in Berlin beim 10. Mauerlauf über 161 Kilometer einmal um das ehemalige West-Berlin. Seit 2011 erinnert der Mauerweglauf an die Opfer der früheren Grenze, die Deutschland zwischen 1961 und 1989 teilte. Für den Fun Vor Run-Läufer war es schon die dritte Teilnahme an dem Lauf der deutschen Geschichte.

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Der Weg führte fast die gesamte Strecke über die alten Patrouillenwege der Grenzsoldaten entlang der Berliner Mauer. Die angekündigten sommerlichen Temperaturen steigerten schon im Vorfeld den Respekt vor dem Vorhaben. Zwar blieb der Himmel zunächst bedeckt, das Thermometer kletterte dennoch schnell in den Bereich um die 30 Grad, und das schwüle Wetter war eine zusätzliche Herausforderung für alle Beteiligten. Erst in der Nacht sorgten einige kurze Schauer für Abkühlung auf Teilen der Strecke.

Giersberg auf dem 17. Platz in seiner Altersklasse

„Auf den 161 km hatte ich einige Höhen und Tiefen, aber zum Schluss bin ich doch zufrieden im Ziel angekommen. Das konnte auch ein plötzlicher kurzer Starkregen, der aber einige wunde Stellen hinterließ, nicht verhindern“, so Giersberg. Nach 23:28,08 Stunden überquerte er schließlich in der Morgendämmerung die Ziellinie, blieb damit zum dritten Mal unter 24 Stunden. In der Ergebnisliste gehörte ihm der 118. Gesamtplatz und immerhin Rang 17 in seiner Altersklasse (M 55). Von 425 Startern überquerten letztlich 296 Läufer*innen die Ziellinie.

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