Witten. Dem Wittener Radsportler Jonas Messerschmidt bietet sich eine einmalige Chance. Was er sich für sein Debüt bei der Deutschland-Tour vornimmt.

Der junge Radprofi Jonas Messerschmidt steht vor dem wichtigsten Ereignis seiner noch jungen Karriere. Ab dem 24. August startet der 22-Jährige aus Bommern bei der Deutschland Tour, einem Rennen über insgesamt vier Etappen durch mehrere Bundesländer, das in Thüringen gestartet wird und auch live im Fernsehen übertragen wird.

Zuletzt bereitete sich Messerschmidt mit seinem Dauner-Akkon Cycling-Team in den Vogesen auf dieses wichtige Radsport-Event vor: „Im Elsass hatten wir die gleichen Bedingungen wie die zu erwartenden in der Woche bei der Deutschland-Tour. Da wird es auch richtig hügelig.“

Auftakt für den Wittener und sein Team in Weimar

Die beliebte, viel beachtete Rundfahrt startet am Mittwoch, 24. August, mit dem Prolog in der Goethe-Stadt Weimar. Am Tag darauf geht es dann über 171 Kilometer von Weimar nach Meiningen, und am folgenden Tag steht die nächste Etappe ins hessische Marburg auf dem Programm. Rennabschnitt Nummer drei startet in Freiburg und führt über 150 Kilometer zur Bergstation des Schauinsland auf 1200 Meter Höhe. Die Schlussetappe beginnt dann für die Radsportler in Schiltach und endet nach 188 Kilometern in Stuttgart.

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Die Transfers gerade von Marburg nach Freiburg sind schon recht lang, aber auch da hat das Dauner-Akkon-Team zugelegt. Messerschmidt bekommt in seiner Mannschaft schon einiges an Komfort geboten: „Unser neuer Bus ist wie ein rollendes Wohnzimmer. Es gibt dazu auch eine Dusche, und wir können uns auf den Sofas und Liegen so richtig gut entspannen. Wir werden sicher ausgeruht in Freiburg ankommen.“

Messerschmidt steckt sich bescheidene Ziele

Auch wenn sich Jonas Messerschmidt weiterhin als Bergspezialist sieht und er dort auch seine erfolgreichsten Rennen abgeliefert hat, rechnet der Wittener nicht mit einer Top-Platzierung im Vergleich mit so vielen Top-Athleten aus der Szene: „Das Feld ist unglaublich stark besetzt. Es sind etliche Teams aus der World-Tour dabei. Wir sind eines von nur drei Kontinental-Teams.“

Seine Ziele sind daher eher bescheiden: „Es geht auch mehr um das Team. Unser Hauptziel ist es, auch mal in der Spitzengruppe mitzufahren und zu guten Tagesergebnissen zu kommen. Dann wären wir im Fernsehen, und das ist gut für unsere Sponsoren. Einen Platz in den Top Ten halte ich bei diesem Feld für nicht realistisch.“

Urkunde für Jonas Messerschmidt (re., hier neben Andreas Schumski von den Stadtwerken, M., und Bürgermeister Lars König): Der Radsportler aus Bommern wurde bei der Sportlerehrung des Stadtsportverbandes im Wullenstadion ausgezeichnet.
Urkunde für Jonas Messerschmidt (re., hier neben Andreas Schumski von den Stadtwerken, M., und Bürgermeister Lars König): Der Radsportler aus Bommern wurde bei der Sportlerehrung des Stadtsportverbandes im Wullenstadion ausgezeichnet. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Seine Einschätzung, dass er für das Team eine wichtigere Rolle spielen wird, hat sich durchaus bestätigt. Messerschmidt ist in diesem Jahr schon etliche Rennen in Deutschland, Griechenland, Frankreich und Österreich gefahren und hat den vollen Terminkalender bekommen, den er sich zuvor auch so sehr gewünscht hatte: „Meine Platzierungen waren oft nicht schlecht, es haben aber immer ein paar Prozent für die Spitzenplätze gefehlt. Man muss aber dazu sagen, dass das Teilnehmerfeld bei den Rennen richtig stark war. Da fährt man nicht so einfach in die vorderen Plätze wie anderswo.“

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Deutschland-Tour live im TV

Bei der U-23-Meisterschaft etwa belegte der 22-Jährige den 16. Platz und war damit gar nicht zufrieden: „Das habe ich selbst durch taktische Fehler verbockt. Da war deutlich mehr für mich drin.“ Wie von Messerschmidt zu Beginn des Jahres vorausgesagt, ist momentan der Südafrikaner Byron Munton der Top-Fahrer seiner in Köln ansässigen Mannschaft. Munton kam in diesem Jahr auch schon zu einigen Top-Ten-Platzierungen. Messerschmidt sagt daher: „Ich werde bei der Deutschland-Tour auch für ihn fahren müssen, um ihn nach vorne zu bringen. Ich hoffe aber auch, dass es für mich einige respektable Ergebnisse gibt.“

Zuletzt hatte der Bommeraner noch schnell einen Abstecher in die Heimat gemacht, gehörte zu den Wittener Topsportlern, die am Freitagabend im Wullenstadion bei der Sportlerehrung ausgezeichnet wurde. Auch für den Radprofi eine willkommene Gelegenheit, mal ein paar andere Athletinnen und Athleten zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen.

Bei der Deutschland-Tour ab Mittwoch werden dann wohl vor allem auch die Wittener Triathletinnen und Triathleten des Öfteren mal einen Blick auf den TV-Bildschirm werfen, um zu sehen, ob sie nicht auch Jonas Messerschmidt erhaschen können und wie er sich in diesem erlesenen Feld schlägt.

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