Witten. Mirko Englich schnürt für den KSV Witten in der Oberliga noch einmal die Schuhe - aus gutem Grund. Die SU Annen punktet klar gegen Kirchlinde.

Für die beiden heimischen Ringer-Oberligisten hat die neue Saison überaus erfolgreich gewonnen. Die Sport-Union Annen fertigt Kirchlinde überraschend deutlich ab, bei der Zweitvertretung des KSV Witten 07 stehen mit Mirko und Noah Englich nicht zum ersten Mal Vater und Sohn der erfolgreichen Ringerfamilie gemeinsam für ein Team auf der Matte.

SU Annen - KSV Kirchlinde 28:11. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so klar für uns ausgeht“, sagte Annens Trainer Thorsten Busch. Der am Nachmittag erstmal die Absagen zweier Ringer verdauen musste. So lotste er u. a. Stanimir Chernev kurzfristig noch in die Halle der Erlenschule. „Dabei hat er seit einigen Wochen gar nicht trainieren können“, so Busch. Dennoch war Chernev einer der Matchwinner für die SUA, denn obwohl er im 86-kg-Duell (gr.-röm.) gegen Martin Tasev schon mit 0:8 hinten lag, gewann er auf Schulter, weil sich sein Gegner eine Unachtsamkeit leistete.

„Ich will mich insgesamt sicher nicht beklagen. Unsere Jungs haben das gut gemacht, vor allem auch Nevros Bingöl und Joel Juretzko“, lobte Annens Coach. Neuzugang Niko Theis (75 G) profitierte von der Aufgabe seines unglücklichen Rivalen Robin Winkelhaus, der sich bei einer Aktion die Schulter auskugelte. Vier Zähler verbuchte Vladimir Tumparov gegen einen Nachwuchsringer, Eduard Kexel (75 F) holte drei Zähler gegen Silas Grimm.

SU Annen schnappt sich gleich Platz eins

So liegen die Annener nach dem ersten Kampftag an der Tabellenspitze. Das Damenduell zwischen Sandra Paruszewski und Leni Seelig wird nun doch nicht nachgeholt. „Bei diesem Ergebnis macht das ja keinen Sinn, Sandra eigens hier hochfahren zu lassen“, so Busch über das verschobene SUA-Debüt der dreifachen Deutschen Meisterin aus Sulgen.

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SUA-Statistik zum Kampf: (57 F) Maxim Skrypka 5:0-ÜG, (130 G) Haval Ali Ilgün 0:2-PN, (61 G) Milan Trendov 0:5-ÜG, (98 F) Denis Nuss - Szabolcs Hatos-Dragut 0:2-PN, (66 F) Vladimir Tumparov 4:0-TÜ, (86 G) Stanimir Chernev 5:0-SS, (71 G) Joel Juretzko 2:0-PS, (80 F) Nevros Bingöl 2:0-PS, (75 F) Eduard Kexel 3:0-PS, (75 G) Niko Theis 5:0-Aufg.

Die Mannschaft der SU Annen setzte sich zum Start mit 28:11 gegen den KSV Kirchlinde durch.
Die Mannschaft der SU Annen setzte sich zum Start mit 28:11 gegen den KSV Kirchlinde durch. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

KSV Witten 07 II - VfK Lünen-Süd 28:18. Gegen einen der großen Favoriten auf den Titelgewinn bot Wittens Trainer Klaus Eigenbrodt ein richtig starkes Team auf. Vorab beantragte der KSV eine Sondergenehmigung, damit die Bundesliga-Ringer Gregor Eigenbrodt und Noah Englich auch in der „Zweiten“ antreten dürfen, ohne dass später nachträglich ihre Ergebnisse annulliert werden.

Zudem überraschten die Gastgeber das Team von Ex-KSV-Ringer Mesut Kayar mit dem Einsatz von Routinier Mirko Englich. „Ich wollte eben unbedingt mal gemeinsam mit meinem Sohn Noah in einer Mannschaft ringen“, so der 43-jährige Olympia-Zweite von Peking 2008. Dass ihn der Gastgeber im ungewohnten freien Stil einsetzte, war ein kluger Schachzug, denn so holte Englich gegen Harun Uzun einen überlegenen Punktsieg (4:0).

Starker Auftritt von KSV-Ringer Gregor Eigenbrodt

„Gegen Dennis Böddeker im Schwergewicht griechisch-römisch wäre es sicherlich härter gewesen, vier Punkte zu machen“, so Englich. „Mir hat’s jedenfalls großen Spaß gemacht - auch wenn ich morgen wahrscheinlich jeden Muskel im Körper spüre.“ In der Saison 1992/93 hatte er selbst als Teenager noch gemeinsam mit seinem Vater Detlef für den KSV gerungen. 30 Jahre später wird bei den Wittenern nun eine weitere Familien-Geschichte geschrieben.

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„Wir haben am Ende sicherlich auch davon profitiert, dass bei Lünen der 61-kg-Ringer nicht rechtzeitig an der Waage war“, so Klaus Eigenbrodt. So flossen fünf Zähler kampflos aufs KSV-Konto. Zudem gab’s gleich drei Schultersiege für Mika Labes (57 F), Emily Kramarczyk (59 kg) und für Gregor Eigenbrodt (80 F), der seinem Gegner Eray Ekiz nicht die Spur einer Chance ließ.

Erstmals gemeinsam in einer Mannschaft des KSV Witten 07: Noah Englich (li.) und sein Vater Mirko Englich.
Erstmals gemeinsam in einer Mannschaft des KSV Witten 07: Noah Englich (li.) und sein Vater Mirko Englich. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

Das spektakulärste Duell boten sich Justus Eigenbrodt und Lünens Madalin Baranga (66 F). Der etwas erfahrenere VfK-Athlet siegte mit 4:1, war nach den sechs Minuten aber stehend K. O. „Hier und da haben unsere jüngeren Ringer noch ein paar taktische Fehler gemacht, aber der Sieg war sicher nicht unverdient. Diese Punkte können wir gut gebrauchen“, so Trainer Klaus Eigenbrodt.

KSV-Statistik zum Kampf: (57 F) Mika Labes 5:0-SS, (130 G) Mert Tasdemir 0:4-TÜ, (61 G) Romeo Bernhardt 5:0-kampflos, (98 F) Mirko Englich 4:0-TÜ, (66 F) Justus Eigenbrodt 0:2-PN, (86 G) Ümitcan Tasdemir 0:5-SN, (71 G) Fahim Nasari 0:3-PN, (80 F) Gregor Eigenbrodt 5:0-SS, (75 F) Vatan Ülger 0:4-TÜ, (75 G) Noah Englich 4:0-TÜ.

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