Heven. Der TuS Heven steht in Runde zwei des Westfalenpokals. Gegen die SF Wanne-Eickel pariert Kevin Wirges zwei Elfmeter. Der Gäste-Trainer zürnt.

Die Spieler in den blau-weißen Trikots wussten nach der Entscheidung ganz genau, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Kevin Wirges, Torwart-Routinier des Bezirksligisten TuS Heven 09, parierte im Elfmeterschießen beim Westfalenpokalspiel gegen die Sportfreunde Wanne-Eickel gleich zwei Schüsse. So schaffte sein Team mit einem 4:3 (0:1; 1:1)-Erfolg den Einzug in die zweite Runde.

„Solche Spiele machen einfach Spaß“, freute sich Hevens Trainer Björn Sobotzki über den Sieg im ersten Pflichtspiel der neuen Saison. Auch für ihn ein idealer Einstieg - jetzt könnte ein Duell mit dem Oberligisten Sportfreunde Siegen winken, sofern sich dieser beim FC Nordkirchen durchsetzt. Während TuS-Coach Sobotzki mit den Seinen den letztlich glücklichen Triumph genoss, war sein Gegenüber Frank Conradi mächtig angesäuert. „In den letzten 20 Minuten hätten wir das Spiel entscheiden müssen. Wir hatten die Mehrzahl der klaren Torchancen“, ereiferte sich Wanne-Eickels Meistertrainer.

Trainer der SF Wanne-Eickel lässt Wut am Schiedsrichter aus

Was ihn weit mehr ärgerte, war die offenbar schwerwiegende Verletzung von Cedric Dürschke, der nach einem Foulspiel Mitte der zweiten Hälfte so unglücklich auf die Schulter stürzte, dass er gar ins Krankenhaus gebracht werden musste. „Ich muss ohnehin schon viele Spieler ersetzen, wir hatten hier heute drei Mann aus der ,Zweiten’ dabei - so langsam wird’s echt eng“, so Conradi, der an der Leistung des Unparteiischen kein gutes Haar ließ. „Das war katastrophal. Er hat viel zu spät auf die harte Spielweise reagiert. Das Foul an Dürschke war eine klare Rote Karte.“

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Die beiden Teams, die sich noch aus der letzten Bezirksliga-Serie kannten, schenkten sich nichts. Yannik Kellner (li., TuS Heven) enteilt in dieser Szene Johannes Debski (Sportfreunde Wanne-Eickel).
Die beiden Teams, die sich noch aus der letzten Bezirksliga-Serie kannten, schenkten sich nichts. Yannik Kellner (li., TuS Heven) enteilt in dieser Szene Johannes Debski (Sportfreunde Wanne-Eickel). © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

Die Wanne-Eickeler Landesliga-Aufsteiger waren in der ersten Hälfte tonangebend, setzten den TuS Heven mit ihrem aggressiven Pressing immer wieder unter Druck. Die erste gute Chance der Gäste hatte Dominik Hanemann, der aber von TuS-Verteidiger Maik Bollmann gestoppt wurde (12.). Ein Flachschuss von Dürschke war hingegen zu harmlos, um Hevens Keeper Wirges ernsthaft zu fordern (20.). Nach einer guten halben Stunde dann aber die durchaus verdiente Gästeführung. Einen weiten Einwurf klärten die Wittener nur unzureichend, Vangelis Harder zog aus gut 16 Metern am linken Strafraumeck einfach mal ab - unten rechts rauschte der Ball zum 1:0 für Wanne-Eickel ins Tor (34.). Beinahe hätte Harder noch ein weiteres Mal genetzt, doch in der 36. Minute verzog er nur knapp.

Marcel Herrmann sorgt für Hevens Ausgleich

„In der zweiten Halbzeit haben wir dann dem Spiel etwas mehr unseren Stempel aufgesetzt“, so Hevens Trainer Sobotzki. Die Gastgeber schafften es nun, den Ball länger in ihren Reihen zu halten, erspielten sich schon in der 50. Minute eine sehr gute Möglichkeit, als Nikolai Nehlson aus acht Metern Wannes Keeper Kilian Klimczak zu einer Glanzparade zwang. Die anschließende Ecke köpfte Maik Bollmann dann über die Querlatte. Wiederum war es Nehlson, der nach schöner Vorarbeit von Hakan Osma aus kurzer Distanz nur knapp scheiterte (66.). Fünf Minuten später aber war dann der Jubel im TuS-Lager groß, als wieder Osma die Vorarbeit lieferte, Yannik Kellner flach ins Zentrum passte, wo schließlich Marcel Herrmann der Nutznießer war, zum 1:1 vollendete (71.).

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„In der Schlussphase mussten wir dann noch mal ein wenig bangen“, sagte Sobotzki. Obwohl Wanne-Eickel inzwischen seine beiden Top-Stürmer nicht mehr auf dem Feld hatte (u. a. zog sich Dominik Hanemann unglücklich eine Platzwunde am Kopf zu), drückte der Landesligist, erzwang einige Standardsituationen. Im Abschluss aber waren die Gäste dann zu harmlos. Beinahe hätte Heven das Duell noch vor dem Abpfiff entschieden, doch Marcel Herrmann versprang der Ball im Torraum nach Zuspiel von Emre Karakurt (89.).

Entscheidenden Elfmeter verwandelt Dustin Najdanovic

So musste das Elfmeterschießen nach einem intensiven Duell herhalten. Nach den ersten sieben Versuchen hieß es 2:1 für Wanne-Eickel (Antonio Maio und Dennis Gilke trafen für die Sportfreunde, Emre Karakurt für Heven) - beide Teams zeigten Nerven. Dann glich Marcel Herrmann zum 2:2 aus. Als kurz darauf Kevin Wirges zum zweiten Mal einen Schuss abwehrte, gegen Johannes Debski reaktionsschnell ins Eck tauchte, verwandelte im Anschluss Neuzugang Dustin Najdanovic souverän zum Hevener Pokalerfolg und versank kurz darauf in einer blau-weißen Jubeltraube.

Blitzschnell reagiert: Kevin Wirges (TuS Heven) pariert den entscheidenden Schuss im Elfmeterschießen beim 4:3-Sieg seiner Wittener gegen die Sportfreunde Wanne-Eickel.
Blitzschnell reagiert: Kevin Wirges (TuS Heven) pariert den entscheidenden Schuss im Elfmeterschießen beim 4:3-Sieg seiner Wittener gegen die Sportfreunde Wanne-Eickel. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel

TuS Heven: Wirges; Osma, Bollmann, Schöppner, Witt, Karakurt, Dosedal, Zippel (54. Najdanovic), Nehlson, Kellner, Herrmann.

SF Wanne-Eickel: Klimczak; Svenßon, Debski, Lux (76. Gilke), Harder, Dürschke (54. Cerra), Krüger, Moughli, Tolios, Kruckow (73. Maio), Hanemann (82. Yunduka).

Torfolge: 0:1 Harder (34.), 1:1 Herrmann (71.). Elfmeterschießen: Karakurt, Herrmann und Najdanovic treffen für Heven, Maio und Gilke für Wanne-Eickel.

Schiedsrichter: Dennis Eicker (Lüdenscheid).

Zuschauer: 270.

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