Witten. Wittens Drachenboot-Fest ist bei Kaiserwetter ein voller Erfolg. Auf dem Wasser geht’s zur Sache, daneben punkten die Teilnehmer mit Kreativität.
Plötzlich flogen die Drachen wieder über die Ruhr – nach zweijähriger Zwangspause durfte beim Kanu-Club Witten am Herbeder Ruhrufer wieder Volksfeststimmung herrschen. Die 22. Auflage der „Days of Thunder“ war ein voller Erfolg und zeigte, wie schmerzlich das beliebte Drachenboot-Rennen schon vermisst wurde.
„Wir sind sehr zufrieden. Schon der Schülercup verlief toll“, so Jule Dominik vom Organisationsteam des KCW. Zwar hatten sich für das Comeback der „Donnertage“ im Vorfeld mit knapp 60 Teams nicht ganz so viele Teilnehmer angekündigt, wie das bei der letzten Auflage 2019 der Fall war – vor zwei Jahren tummelten sich auf KCW-Gelände und Zeltplatz noch fast 90 Teams. Der Stimmung tat das bei Kaiserwetter an Samstag und Sonntag aber mitnichten einen Abbruch.
KC Witten sorgt dank Transport-Kontor Stratmann für Erfrischung
Es spielte sich wieder der schon so vertraute Zweiklang von Sport auf dem Wasser und ausgelassener Party auf der Festwiese ab. Dort, wo die Teams ihre teils abenteuerlich gestalteten Zeltplätze aufgebaut hatten, war es bei Temperaturen von über 30 Grad kaum auszuhalten. Kein Wunder, dass sich viele Aktive zwischen den Rennen vorzugsweise im mitgebrachten Planschbecken abkühlten. Für zusätzliche Erfrischung stand ein großer Tankwagen befüllt mit Wasser als mobile Dusche zur Verfügung. Das Speditions-Unternehmen Wittener Transport Kontor sorgte für das kühle Nass von oben. Schnell drunter gehüpft, Hebel gezogen, zack wurde es erfrischend.
Der Kreativität der Teams tat die Hitze eh’ keinen Abbruch. Die „Pandas“ der „Paddelbären“ hatten den Eingang zu ihrem Zeltplatz mit einem chinesischen Torbogen versehen. Dort hindurchgeschlendert, grüßte zur rechten Seite freundlich ein Bambus mampfender Papp-Panda. Dafür gab’s von der Jury den Pokal für den schönsten Zeltplatz. „Man sieht einfach, dass sich viele Teams wieder ganz viel Mühe mit ihren Zeltplatzgestaltungen gegeben haben“, sagt Dominik.
Klare Sache: Die Axt darf nicht mit ins Boot
Auch die „Endzeit-Paddler“ von „Los Avernos“ waren wieder mit von der Partie, hatten ihre „Donnerkuppel“ zum Verweilen aufgebaut. „Mad Max“ war aus eben jenem Filmklassiker zwar nicht anwesend, dafür stiegen aber u. a. „Mad Michael“, „Mad Udo“ und „Mad Annie“ ins Boot. Natürlich mit Helm und Kutte. Nur die große, wenngleich harmlose, weil stumpfe Papp-Axt durfte nicht mit ins Boot. Derweil konnte man zehn Meter weiter das „Hotel Atlantic“ der „Wittener Wattwürmer“ besuchen. Gäste wurden auf dem roten Teppich empfangen und durften ein wenig Udo-Lindenberg-Luft schnuppern.
Drachenboot-Cup Days of Thunder beim Kanuclub In der Lake
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Der war auf selbstgemalten Bildern anwesend – immer zusammen mit einem urigen Wattwurm. Musikalisch wurde man mit einer umgedichteten Version des Hits „Sonderzug nach Pankow“ verwöhnt. Was der Kultsänger wohl zu dieser künstlerischen Interpretation gesagt hätte? Die KCW-Familie war sich jedenfalls einig und voll des Lobes, vergab den Performance-Award an die singenden „Udo-Wattwürmer“. Den Preis für die beste Kostümierung räumten indes die „Ruhrtalschäfchen“ ab, die ihrem Namen entsprechend unübersehbar auf der Festwiese „grasten“. Jedenfalls so lange, bis die „Herde“ von Kommentator Klaus Schulte-Ladbeck zu den Booten gebeten wurde.
Schattige Plätzchen auf dem Zeltplatz begehrt
Das KCW-Urgestein begleitete die Paddler mit seiner rauen Stimme gewohnt energetisch auf den 250 Rennmetern und verkündete die Ergebnisse. Oft lagen die vier fahrenden Boote dabei nur um „Sackhaaresbreite“, wie Schulte-Ladbeck kultig oft zu sagen pflegte, auseinander. Den vielen Zuschauern am Ufer blieb bei den spannenden Rennen dabei gar nichts anderes übrig, als mitzufiebern und die Paddler an den Stegen mit viel Applaus in Empfang zu nehmen. Auch wenn der Kommentator den einen oder anderen ab und zu noch einmal an das „Klatschgedächtnis“ erinnern musste. Bei so viel Spannung konnte man das Applaudieren ja schon mal vergessen.
Immerhin boten die schattigeren Plätzchen auf dem KCW-Gelände bei einem Kaltgetränk die Möglichkeit, den Puls wieder ein bisschen zu senken. Selbst die Paddler der HSG Annen-Rüdinghausen mussten trotz ihres Mottos „#eseskalierteh“ und der laut T-Shirt-Aufdruck dauerhaften Suche der „jungen Helden“ nach Gegnern, mal entspannen. Ebenso die „Uschis“ der „Bootox-Luder“ oder die offenbar ernährungsbewussten Aktiven des Teams „Vollkornboot“. Es war auch beim 22. Mal wieder die Mischung aus Sport und ausgelassener Party, die die ganz besondere Atmosphäre der „Donnertage“ ausmachte und diesmal vor allem verdeutlichte, was der Ruhrstadt in den letzten beiden Jahren im Sommer für eine großartige Veranstaltung gefehlt hatte.
Die Gewinner im Überblick:
Sportlich setzten sich bei den „Sport-Teams“ die Boote der „Lohmann Steel-Dragons“ und der „Thunder Girls“ an die Spitze, gewannen jeweils Männer- und Frauen-Finale. In der Wettkampfklasse „Damen Fun“ gewannen die „JD Neuhaus Pearl Dragons“.
In der zahlenmäßig am stärksten besetzten Wettkampfklasse „Fun“ durften am Ende die „Ruhrpott Assis“ vor den Finalisten „Nichtschwimmer“, „Ewig Jubelt Hägar“ und „Team nicht Meerjungfrau“ jubeln.
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